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D10 YEARS BEFORE

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D
10 YEARS BEFORE

"Ich hasse Regen!" ertönt ihre nervige Stimme und ich verdrehe wieder meine Augen. Wie kann ein Kind nur so verwöhnt sein? Manchmal will ich ihr das Maul stopfen, nur damit sie endlich ihre Klappe hält. Natürlich sagen weder ihre Brüder noch ihr Vater etwas. Sie ist die Prinzessin und eine gottverdammte Diva. Sie ist blutjung und ich verbiete es mir Ilaria auch nur anzusehen. Ich bin schon frische 17 und Ilaria ist erst 13, also ist sie ein Kind in meinen Augen. Ich bin gerade erst aus Moskau zurück. Ich hasse es in Russland zu sein, doch mein Vater schickt mich dort in die Kampflager um mich zu quälen. Ich bin in einem Land ausgesetzt, indem ich kein Wort verstehe, doch Hauptsache die nächtliche Schläge die ich kassiere hinterlässt Narben auf meiner Haut.

Ich hasse Russland immer noch. Und ich hasse blonde Haare. Ratet mal wer blonde Haare hat. Ilaria Egorov. Unfassbar. Sie beschwert sich darüber das es regnet. Man was ich dafür tun würde, damit das meine Probleme wären. Meine Rippe ist so hart angeschwollen das ich nur schwer Luft kriege und mein blaues Auge spricht für sich. Ich sehe wie der letzte Sklave aus, aber das interessiert keinen Menschen weit und breit. Ich brauche kein Arzt ich bin schon 17. Wie immer sind meine Fingerknöchel bereits aufgerissen und ich denke es wird nie heilen.

Ilaria flucht neben mir, als der Regen auf sie trifft und ich fahre durch meine chaotischen Haare. Ich vermisse es als mir meine Haare abrasiert wurden. Ich hasse es meine Haare zu gelen, damit sehe ich wie mein Vater aus. Genervt hole ich meinen Regenschirm heraus und halte ihn über ihren riesigen Kopf. Ihre piepsige Stimme regt mich auf und ich frage mich wie ihre Brüder es mit ihr aushalten. Sie ist jetzt schon unerträglich.

"So geht es mir schon besser." Ihre riesigen blauen Augen sehen zu mir hoch und ich verziehe meine Miene kein bisschen. Pure Unschuld strahlt mir entgegen. Kein Hauch von Unsicherheit oder Angst. Sie sieht aus wie ein Engel und ich verabscheue es. Diese verzogene Görre bedankt sich nichtmal und das kommt mir ganz recht. Endlich hält sie ihre Klappe. Während der Regen auf meinen frischen Anzug läuft und ihn somit versäumt, ist Ilaria wenigstens trocken und endlich still. Sogar während sie ins Auto steigt, halte ich meinen Regenschirm über ihren Kopf und schließe den Regenschirm dann wieder. Ich brauche keinen Regenschirm, das ist was für schwache. Ich eile zu dem Auto meines Vaters und nehme schweratmend auf dem Beifahrersitz platz. Meine Rippe zischt und zerfleischt sich in meine Haut, doch ich presse meine Zähne aufeinander. Der Zigarren Geruch meines Vaters steigt in meine Nase und ich sehe vorsichtig zu ihm.

Ich hasse ihn. Wie konnte er mich nur mit 14 nach Russland schicken? Wie konnte er sein eigenes Fleisch und Blut so im stich lassen? Das was mir alles in Russland angetan wurde ist nichts im Vergleich, zudem was mir mein Vater antut. Eigentlich will ich nicht wieder zurück nach Moskau. Dort werde ich wie ein Sklave behandelt. Geschlagen und gedemütigt. Ich will das hier alles eigentlich nicht, doch ich funktioniere. Ich atme noch, obwohl ich am sterben bin.

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