18 - Erste Schritte

194 10 0
                                    


Nun ist es endlich so weit, dass sich Harry und Draco im Raum der Wünsche treffen. Der Blonde Slytherin saß selbstverständlich schon seit 10 min mit überkreuzten Beinen und einem Literatur-Buch im Raum auf einer Couche.

Diese Szene wäre was ganz normales gewesen, wäre da nicht sein Begleiter, der nicht im Raum auffindbar war. Diesen hatte Malfoy nämlich in seinem Zimmer gelassen. Nicht allein wegen seines Gemütszustandes und der Sorge, dass er anfing, die Gesellschaft des anderen zu tolerieren.

Der gestrige Gefühlsausbruch scheint auch nicht mehr am Blonden auffindbar zu sein. Seine Haare waren perfekt zurecht gelegt, seine Kleidung hatte keinerlei Falten über den Tag gesammelt und man konnte nicht erkennen, dass er leichte Schminke trug, die er sich unter seine Augen aufgetragen hatte, um die tiefen Augenringe zu verdecken.

Im Großen und Ganzen sah Draco Malfoy nicht anders aus als in den letzten Tagen.

Nur wer ihn gut genug kannte, konnte die leicht getrübten und unkonzentrierten Augen erkennen, die schon seitdem er das Buch aufgeschlagen hat, kein einziges Mal über die Buchstaben gewandert sind, sondern durch sie hindurch blickten.

Manch einer würde denken, dass er geradezu gemütlich aussah.

Doch diese Atmosphäre änderte sich schnell als ein verschwitzter Brillentragender Gryffindor in den Raum stolperte und seinen großen Blätterhaufen auf den Tisch links zu Dracos Seite schmiss und sich eine Tasse mit Wasser her zauberte und sie eifrig in rekordzeit austrank.

„Ich.. bin nicht.. zu spät!" Antwortete er schnell nach jedem Schluck Wasser und setzte sich erschöpft auf den Stuhl hin.

Nebenbei wurde Dracos Zustand, zu seinem Glück, nicht vom anderen erkannt und er legte sein Buch auf das Sofa und stand auf, um sich dem dunkelhaarigem gegenüber zu setzen.

„Tzz, dann schauen wir mal, ob du was brauchbares gefunden hast, Potter."

Mit kritischen und konzentrierten Augen fing der Slytherin an, sich jede Seite genauestens durch zu lesen und richtete sich am Ende 3 Blätter Stapel an. Worin der linke Stapel die meisten Blätter enthielt, der mittlere gerade mal ¼ davon und ganz rechts nur 3 Blätter zu finden waren.

Über die gesamte Zeit saß Harry angespannt und ruhig an seinem Platz und beobachtete den Blonden, wie er jedes einzelne Blatt genauestens unter die Lupe nahm. Er nahm jedes kleine Zucken seiner Brauen war und jedes mal, wenn sie sich anhoben und er seinen Kopf vor Überraschung unbewusst zur Seite legte, wurde es in seinem Inneren ganz warm. Harry hoffte wirklich, dass es etwas gab, womit der Blonde etwas anfangen konnte.

Nicht umsonst hatte er jedes Buch in der Bücherei auf den kopfgestellt und analysiert.

Jeder Deutschlehrer währe definitiv stolz auf ihn.

Und das war überraschenderweise nicht nur des Kusses Willen das er sich so bemühte. Sondern er wollte wirklich dem Blonden helfen und ihm seine Sorgen nehmen.

Er wusste, dass dies nicht zu seinem Gunsten kam, aber solange er dem Blonden etwas von seiner Anspannung nehmen konnte, würde er alles tun.

-

„Ich hätte niemals gedacht, dass ich das sagen würde, aber gute Arbeit."

Überrascht richtete sich Harry in seinem Sitz gerade auf und fuhr sich schnell mit seiner Hand über sein Haar, in der Sorge, dass diese womöglich nicht gut saßen. Saßen sie überhaupt, als er in den Raum kam?

"Wie du sehen kannst habe ich dein unordentliches Durcheinander, das du mir hier zu beginn hingeschmissen hast - in 3 Stapeln sortiert." Dabei stand der Blonde in seinem Stuhl auf und hob mit seiner linke Hand den größten Stapel hoch.

Anomira || DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt