10. Chapter

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damit es emotionaler wird:
Spotify (Anchor von Novo Amor)

Mit zitternden Knien versuchen wir die Treppe runterzulaufen. Hand in Hand rennen Clarisse und ich so schnell wir nur können ,dabei versuche ich mich noch irgendwie am Geländer fest zuhalten ,um nicht zu stürtzen. Aiden ,ist uns dicht hinter den Fersen. Wir rennen und rennen. Achte Etage...siebte Etage...sechste Etage... Aber die Treppen scheinen kein Ende zu nehmen. Sonst würden wir mit dem Lift fahren aber der musste ja unbedingt kaputt gehen. Ausgerechnet jetzt. In dieser Situation.

Wenn meine Atmung nicht schon vom Schock schneller geworden ist ,dann jetzt. Meine Brust hebt und senkt sich rasch.

,,Ich werde euch schon noch kriegen" ,brüllt eine tiefe ,gehässigte Stimme von oben ,sodass es mir ein Schauer einjagt.

Ich höre wie jemand die Treppen runter stampft und versuche mit aller Kraft mein Tempo zu beschleunigen.

Endlich sind wir unten angekommen ,denn man sieht schon die Tür. Danke. Ich renne auf sie zu und reise sie mit voller Wucht auf ,sodass sie gegen die Wand knallt. Wir drei rennen aus dem Haus. Aber wohin sollen wir? Er kann uns immer noch verfolgen.

Nun stehen wir hier draußen. Im Regen und in der Dunkelheit. Unsere Körper frieren ,zittern und sind völlig kaputt und völlig aus der puste. Aber wohin jetzt mit uns?
,,Aiden? Was sollen wir tun?" ,frage ich ihn mit brüchiger Stimme.
,,Keine Sorge ,folgt mir einfach." versucht er uns außer atmen zu beruhigen.

Aber plötzlich höre ich etwas. Und nein, es sind keine Schüsse. Es war unsere Rettung. Ich weiß nicht wann ich mich das letzte mal so erleichtert gefühlt habe ,als ich die blauem Lichter auf uns zu kommen sehe.

Es hat sich angefühlt wie Stunden ,die nach dem Anruf vergangen sind. Dabei waren es nur einpaar Minuten. Die schlimmsten Minuten meines Lebens. Minuten die ich nie mehr vergessen werde. Eine kurtze Zeit ,die unser ganzes Leben verändern wird. Werde ich jemals damit klar kommen?

Ich sehe wie eine schwarze Gestalt aus dem Haus rennt und in blitzgeschwindigkeit in einem schwarzen Jeep fortfährt. Die Polizisten verfolgen den Jeep mit schneller Geschwindigkeit. Aber der Mann im Jeep scheint ein guter Fahrer zu sein.
Ich sehe wie der Jeep immer kleiner wird und nur noch ein schwarzer punkt ist ,bis er aus meinem Sichtfeld verschwindet.

Ich merke wie die anderen Polizisten mit besorgten blicken auf uns zu kommen. Einer hält seine Hand an meinem Rücken und fragt mich ob alles okay sei und ob ich verletzt bin.
Aber ich kann nicht Antworten. Ich habe erst jetzt die Zeit ,um zu realisieren was passiert ist. Ja ,ich bin verletzt. So sehr. Mein ganzes Herz fühlt sich an ,als ob es in tausende von Stücke zerreißen würde. Ich fühle mich als ob mir die Luft zum Atmen weck genommen würde. Ich habe meine Familie verloren. Mein ein und alles.
Was soll ich nur tun? Von einem Tag auf den anderen hatt sich einfach alles geändern.

Ich sinke auf meine Knie nieder und lasse alles aus mir heraus meinen ganzen Schmerz. Aiden und Clarisse kommen auf mich zu. Ich schließe Clarisse fest in meine Arme. Sie tränt mein Oberteil Nass und ich ihrs. Aiden legt ebenfalls seinen großen Arme um uns. Es ist als ob sich unsere Körper ineinander verschmelzen.

Wir sitzen hier im Regen umarmt auf der Straße und lassen unseren ganzen Schmerz herraus. Ich kann die Blicke der Polizisten spüren ,wie sie uns bemitleidend anstarren. Aber das ist mir egal. Ich blende alles aus meinem Umfeld aus und geben mich der Trauer und dem Schmerz hin.

Unsere Körper beben in der Umarmung. Wir schluchzen und Schreien. Aber das bringt unsere Familie auch nicht wieder zurück. Ich fühle mich verloren ,alleine. Als sie starben ,starb auch ein Teil in mir. Wird der Teil meines Herzens jemals wieder lebendig? Wird es jemals jemanden geben der ihn wieder aufbauen kann? Werde ich jemals wieder so fröhlich sein wie früher? Werde ich wieder lachen können? Und was wird aus Clarisse? Sie ist doch noch so jung...
So viele Fragen schweben mir durch den Kopf herum. Aber wo sind die Antworten? Ich kann sie nicht sehen ,nicht fühlen ,nicht greifen. Ich brauche Antworten aber ich finde keine.

Aiden und Clarisse sind alles was ich noch habe. Ich darf sie nicht auch noch verlieren. Ich muss sie beschützen mit meinem ganzen Herzem ,mit meinem ganzen Können.
Aiden streicht mir eine Nasse Strähne aus dem Gesicht. ,,Ich werde auf euch aufpassen. Egal was passiert und werde euch niemals im Stich lassen. Das verspreche ich. Es tut mir leid das ich nicht der beste Bruder für euch war aber wir sind alles was uns noch bleibt. Und für euch werde ich mich ändern." Seine Worte berühren mich und ich lächle nur minimal ,selbst wenn es nur ein Trauriges Lächeln ist.
,,Danke Aiden."
,,Ich will zu Mama. Ich vermisse sie" schluchzt Clarisse ,was mir erneute Tränen in meine Augen steigen lässt.
,,Ich weiß Clarisse...Wir vermissen sie auch. Aber wir haben jetzt nur noch uns und wir werden zusammen halten egal was passiert. Aiden und ich werden auf dich aufpassen."

Wir sitzen regungslos im Krankenwagen und keiner gibt auch nur einen Mucks von sich. Sie wollten uns erstmal weg bringen und gründlich untersuchen.
,,Habt ihr sonst noch Angehörige?" unterbricht ein Krankenpfleger die Stille. ,,Wir haben noch einen Vater den wir aber nicht kenne." ,antwortet Aiden für uns.
,,Wir versuchen ihn mit Hilfe der Polizei zu finden und zu Kontaktieren."

Ich weiß nicht ,ob ich das gut finden soll oder nicht. Er hat uns verlassen und hat bestimmt sein eigenes Leben aufgebaut worin wir kein Platz haben. Die Vorstellung ihn zu treffen macht mir Angst.
Aber wir haben schließlich keine andere Wahl.

Ich hoffe es hat euch gefallen (;

Broken hearts beginn to love Where stories live. Discover now