Jahr 6: Kapitel 14 - Heiligabend

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Eine Sekunde später konnte sie ihre Legilimentik-Fähigkeiten nicht mehr unter Kontrolle halten und Lucius und seine beiden Freunde stöhnten vor Schmerz auf, bevor sie zu Boden gingen. Nagini wand sich ebenfalls. Amina versuchte krampfhaft nicht alle Kontrolle zu verlieren, während sie sich schreiend am Boden wand. Lediglich Severus und der Dunkle Lord standen noch. Letzterer ließ seinen Zauberstab sinken und sofort brachte Amina ihre Legilimentik wieder unter Kontrolle.

Die zu Boden gegangenen standen langsam wieder auf, während der Dunkle Lord sich fast schon fürsorglich bei Nagini entschuldigte. Diese zischte ihm etwas zu, was ihm zum Nicken brachte. Dann wandte er sich wieder an Amina „Interessant. Als ich dich das letzte Mal sah, waren deine Fähigkeiten mehr als jämmerlich auf diesem Gebiet.", stellte der Rotäugige fest. „Warum hast du uns nicht mitgeteilt, dass zwischen Harry und mir eine Verbindung besteht?", fragte er sie kalt. „Weil ich es nicht wusste, Herr. Ich wusste, dass etwas mit dem Jungen nicht stimmte, doch konnte ich es nicht identifizieren. Eine solche Verbindung ist mir noch nie zuvor begegnet.", erklärte sie ihm atemlos. „Wusste Dumbledore es?", fragte er schneidend. „Es ist anzunehmen. Er schweigt über dieses Thema." Er richtete seinen Zauberstab erneut auf sie. Wieder ging sie schreiend zu Boden mit ihr auch die anderen, die nicht über eine ausreichende Okklumentik verfügten.

„Lüg mich nicht an!", schrie der Dunkle Lord, als er den Fluch von ihr löste. „Es ist mir nicht möglich, Euch anzulügen. Severus hat es mir verboten.", antwortete sie immer noch kniend und um Atem ringend. „Wollen wir doch mal sehen, wie weit Severus mit seinen Befehlen gehen kann." Der Dunkle Lord fing bösartig an zu grinsen. „Goyle, hol doch bitte unseren Gast." Der Dunkle Lord wandte seinen Blick von Amina ab, welche sich langsam wieder aufrichtete. Sie warf Severus einen Blick zu. Seine Miene zeigte keinerlei Gefühl, doch Amina sah in seinen Augen, dass er litt.

Golye verschwand aus dem Raum und kam einige Minuten später wieder. Aminas Augen weiteten sich vor Überraschung, als sie sah, wer ihm folgte.

„Ami...", wimmerte Daniel. Ihr Ex-Freund. Er sah übel zugerichtet aus und zitterte am ganzen Leib. „Hilf mir.", flehte er, als er den Blick durch den Raum gleiten ließ. Amina hatte Mühe, ihre starre Maske aufrecht zu halten, doch sie durfte sich nicht verraten. Egal, was in den nächsten Minuten von ihr verlangt werden würde. Daniel sah sie wieder an. „Hilf mir. Du bist nicht wie deine Eltern, das weißt du doch..." Sein Satz endete abrupt, als Goyle ihn mit einem Zauber in die Knie zwang.

Amina richtete ihren Blick auf Severus. „Dein Befehl?", fragte sie mit einer solch monotonen Stimme, wie ihr es in diesem Moment möglich war. Bewusst ließ sie ihr Mitleid und ihre Qual außerhalb ihres Okklumentik-Schutzes, damit der Dunkle Lord dachte, sie würde zwar den Befehl befolgen, aber wissen, dass sie gezwungen wurde. Severus antwortete ihr nicht, sondern richtete seinen Blick auf den Dunklen Lord. „Wie viel muss von ihm übrig bleiben, Herr?", fragte er ihn mit kühler Stimme, die Amina einen Schauder über den Rücken laufen ließ. Der Dunkle Lord lachte auf. „Er muss noch lebendig und geistig so weit beisammen sein, um uns helfen zu können." Severus nickte und wandte seinen Blick wieder Amina zu. „Du hast den Dunklen Lord gehört und jetzt: Foltere ihn!", befahl er ihr. Amina nickte und sah zu Daniel. Dieser wimmerte noch mehr, als er ihren Blick sah. Amina ließ ihren Zauberstab aus der Tasche schießen und fing ihn auf. Dann sprach sie einen stummen Zauber und steckte ihn wieder weg. Die anderen Anwesenden beobachteten sie gespannt.

Sie machte einen Schritt auf den am Boden knienden zu und sofort fing er an zu schreien. Auf seiner Haut bildeten sich kleine Schnitte. Sie waren weder groß noch besonders tief, doch es waren viele. Amina umrundete ihn und bei jedem Schritt kamen neue Schnitte dazu. Daniel wand sich schreiend und bettelnd am Boden. „Mach es richtig!", schnarrte Severus sie nach einigen weiteren Schritten an. Amina nickte wieder und drang Sekunden später in Daniels Geist ein. Sie suchte die Erinnerung, als sie ihn geschnappt und gefoltert hatten und spielte sie ihm immer wieder vor. Wieder schrie er. Dieses Mal noch lauter. Er fasste sich an den Kopf. „Hör auf! Bitte, Amina. Hör auf!" Amina bemerkte, wie der Dunkle Lord sich ebenfalls Zugang zu dem Geist verschaffte und fing an, die schlechten Erinnerungen mit eigentlich positiven zu vermischen.

Die Alchemistin - Bis in den TodWhere stories live. Discover now