Angst vor den Semesterferien

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So ging es noch Tagelang weiter. Kiran wich mir aus und wir lernten und trainierten jeden Tag bis spät in die Nacht. Wir waren alle Erschöpft und müde, doch aufgeben kam für keinen von uns in Frage. Die Semesterferien rückten immer näher und damit auch die Aufregung. Alle Studenten waren aufgeregt und freuten sich darauf sechs Wochen nach Hause fahren zu dürfen. Auch meine Freunde freuten sich, gleichzeitig waren sie aber auch besorgt, da wir es nicht geschafft haben eine Lösung dafür zu finden wie man das Mondzepter aus mir herausholen konnte. Als wir eines Morgens noch gemütlich Frühstückten und hörten wie die anderen Studenten über ihre Ferienpläne sprachen, kam Esme aufgeregt in den Speisesaal geflogen.
„Azura!" rief sie hysterisch und schaffte es gerade so vor mir zu bremsen.
„Esme was ist denn los? Ist was passiert?" fragte ich gleich, verwirrt sah sie mich an.
„Nein, ich freue mich nur dich zu sehen" kicherte sie fröhlich.
„Ich freue mich auch dich zu sehen, aber warum der Auftritt?"
„Hm... oh ja! Natürlich! Die Rektorin schickt mich. Du sollst nach dem Frühstück zu ihr ins Büro kommen. Sie will etwas mit dir besprechen" verkündete sie und in mir machte sich sofort ein mulmiges Gefühl breit.
Worüber will sie wohl mit mir sprechen?
„In Ordnung. Danke Esme" bedankte ich mich, dann machte sie einen Looping und flog wieder fröhlich davon.
„Was meinst du was sie von dir will?" kam es gleich Neugierig von Ahila.
„Ich weiß es nicht. Vielleicht hat sie ja endlich eine Lösung für das Mondzepter gefunden"
„Wenn es das wäre, wäre ich sehr wütend, wenn sie das ohne uns besprechen würde" beschwerte sich Selene gleich.
„Ich halte euch auf dem laufenden" bestätigte ich gleich.
„Das will ich auch hoffen" drohte Selene belustigt. Entschlossen nahm ich mein Tablett und machte mich auf den Weg.

Vor dem Büro der Rektorin angekommen zögerte ich und als ich gerade meine Hand hob um anzuklopfen, öffnete sich die Tür von selber.
„Komm herein Azura" begrüßte mich die Rektorin die mit dem Rücken zu mir am Fenster stand und nach draußen blickte. Etwas verunsichert trat ich herein und zuckte zusammen als sich die Tür hinter mir von selbst schloss. Die Rektorin drehte sich zu mir um und lächelte mich an.
„Setz sich doch" bot sie mir an. Ich nickte und setzte mich. Dabei sah ich mich im Büro um das wie neu aussah, nichts wies mehr auf meinen Kontrollverlust hin.
„Sie... wollten mich sprechen?" fing ich zögerlich an als sie sich mir gegenüber an den Schreibtisch setzte.
„Ja Azura. Es geht um die Semesterferien" ich schluckte schwer.
„Wir wissen beide das du nicht nach Hyperion zurückkehren kannst. König Amos würde dich verhaften lassen noch ehe du einen Fuß auf die Insel setzen könntest und er darf das Mondzepter auf keinen Fall in die Hände bekommen" erklärte sie streng.
„Das weiß ich"
„Es ist schon gefährlich, wenn deine Freunde nach Hyperion gehen, aber du musst hierbleiben Azura" erstaunt sah ich sie an.
„Sie meinen ich darf hier in der Akademie bleiben?"
„Natürlich. Ich weißt es gibt schöneres als seine Ferien mit Lehrern in einer Akademie zu verbringen. Aber hier ist der Sicherste Ort für dich"
„Das macht mir nichts aus... auf Hyperion wartet ohne hin niemand auf mich" gab ich zu und meine Gedanken schweiften wieder zu Evander über dessen Schicksal ich noch nichts erfahren konnte.
„Geh jetzt in den Unterricht. Es liegt noch viel Arbeit vor uns" ich nickte und ging, an der Tür blieb ich noch einmal stehen.
„Danke" sagte ich leise bevor ich mich auf den Weg machte.

Der letzte Schultag war gekommen und alle Studenten packten ihre Sachen und freuten sich darauf nach Hause zu gehen. Alle außer mir. Ich lief Gedankenverloren durch die Gänge der Akademie und beobachtete das fröhliche treiben. Alle waren so fröhlich das sie nicht mal Notiz von mir nahmen, sie ignorierten mich und taten so als wäre ich nicht da, was mit tatsächlich auch lieber war als diese hasserfüllten Blicke denen ich sonst immer ausgesetzt war. Als ich gerade zum Haupttor hinausging sah ich wie Kiran und Rune gerade ihr Gepäck auf die Kutsche luden. Meine letzte Chance. Zielstrebig lief ich auf sie zu.
„Kiran" kam es als einziges aus meinem Mund, als hätte ich spontan vergessen wie man einen ganzen Satz formuliert. Er sah mich nicht an und packte weiter seine Taschen auf die Kutsche.
„Können wir reden?" versuchte ich es noch einmal. Kiran hielt inne und deutete Rune mit einer Kopfbewegung an uns alleine zu lassen.
„Ich wüsste nicht worüber wir reden sollten"
„Bitte Kiran. Ihr werdet jetzt zwei Monate weg sein und ich will mir hier nicht die ganze zeit darüber den Kopf zerbrechen womit ich dich wütend gemacht haben könnte" gab ich etwas zu verzweifelt zu.
„Ich wusste nicht, dass ich so einen großen Raum in deinem Kopf einnehme"
„Jetzt übertreib nicht gleich" konterte ich mich verschränkten Armen.
„ich bin nicht wütend auf dich" gab er nach kurzem schweigen zu, doch ich glaubte ihm das nicht.
„Und warum benimmst du dich dann wie ein Vollidiot?" perplex sah er mich an, antwortete aber nicht auf meine Frage.
„Du gehst mir seit Wochen aus dem Weg und redest kaum mit mir. Warum? Was habe ich getan? Das kann doch nicht nur daran liegen das ich mit Delwin befreundet bin!" fuhr ich fast schon außer mir fort. Sein Blick wurde weicher. Er lief auf mich zu, ich wich instinktiv einen Schritt zurück, dann legte er mit einer Hand auf die Schulter und sah mir direkt in die Augen. Ein Schauer durchfuhr meinen Körper und meine Augen wurden von seinem Blick gefesselt.
„Es liegt nicht an dir Azura aber es ist besser, wenn ich auf Distanz bleibe"
„Aber... warum?" fragte ich fassungslos, doch in seinem Blick sah ich bereits das ich auf diese Frage keine Antwort erhielt.
„Bis in zwei Monaten" mit den Worten drehte er sich weg und wollte in die Kutsche einsteigen.
„Kiran warte!" er hielt inne und sah noch einmal zu mir.
„Versprich mir das du auf dich aufpasst" ein leichtes lächelt zierte seine Lippen.
„Das werde ich, wenn du das auch tust" dann stieg er ein. Rune folgte ihm und die Kutsche fuhr Richtung Ufer. Jetzt stand ich hier, allein. Von meinen Freunden hatte ich mich bereits verabschiedet und sie versprachen mir sich nach dem Schicksal von Evander und den anderen aus dem Armenviertel umzuhören. Sie begaben sich in große Gefahr während ich mich hier in der Akademie verschanzte und ich wusste das mich die nächsten zwei Monate sehr viel Kraft kosteten...

Schattenelement - Krieg der FeenWhere stories live. Discover now