14. fading beauty

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Ein paar Plätze weiter saß Astoria, das Gesicht ganz blass und mit tiefen Schatten unter ihren Augen. Die neuartige Behandlung im St Mungos die sie vor ein paar Tagen über sich ergehen lassen hatte, war leider ein Fehlschlag gewesen und hatte die ehemalige Slytherin mehr erschöpft als ihr Kraft zu geben.

Immer wieder fielen ihr die Augen zu, woraufhin Umbridges Stimme sie ermahnte, was meinen Zorn auf diese alte Sabberhexe nur noch wachsen ließ.

An der Tafel hinter der Ministerin standen fein säuberlich aufgeschriebene Stichpunkte über tadelloses Benehmen und makelloses Auftreten.

Doch das Highlight ihrer Unterrichtsstunde war ein dickes, in Leder gebundenes Buch auf dem es in filigranen Goldlettern hieß; Die Pflichten einer Ehefrau im dunklen Regime, welches sie mit ihrem krötenähnlichen Grinsen an jedes Mädchen verteilt hatte. Kurz hatte ich einen Blick hinein gewagt, doch gleich angewidert wieder zugeschlagen, als ich die Brauanleitungen für Fruchtbarkeitstränke entdeckt hatte, gleich neben Formeln für Gleitmittelzauber.

Meine Hände zitterten immer heftiger und ich war sehr froh darüber, dass ich etwas zur Beruhigung eingenommen hatte, bevor ich hergekommen war.

Manchmal schaffte ich es nur so durch den Tag.

»Nun, wenn es zur Zeugung eines Erben kommt, um die Blutlinie eurer Ehe fortzuführen, erwarte ich von euch Mädchen volle Bereitschaft und Hingabe beim Akt. Erfolgreiche magische Schwangerschaften sind stark abhängig von der Gefühlslage der Hexe—«

Ich konnte und wollte ihr nicht zuhören.

Der Gedanke daran mit einem Mann schlafen zu müssen den ich nicht liebte, geschweige denn von ihm schwanger zu werden obwohl ich noch so jung war, ließ sich meine Eingeweide jetzt verkrampfen.

Mir war elend und speiübel.

Gestern Abend hatte ich vom Ministerium für Zauberei eine Liste zugeschickt bekommen mit Namen, von bisher unverheirateten Todessern von denen ich mir einen als zukünftigen Ehemann aussuchen konnte. Doch meine Tränen hatten die Tinte auf der Pergamentrolle schon nach wenigen Sekunden völlig ineinander zerlaufen lassen.

Die zahlreichen Briefe meiner Mutter, die in den letzten Wochen von unserer Familieneule Odin gebracht worden waren, hatte ich nicht einmal geöffnet, hatte es einfach nicht übers Herz gebracht.

Denn selbst durch den Umschlag konnte ich sehen, wie sehr sich das hübsche Briefpapier darin wellte.

Seit einiger Zeit schaffte ich es einfach nicht mehr sie zu öffnen, denn jedes Mal wenn ich Odin meine Antwort an sein kleines Eulenfüßchen band und sein prächtiges Gefieder vor dem langen Flug ein letztes Mal streichelte, endete die Nacht darin, dass ich mich selbst verletzte oder kurz davor war es zu tun.

Meine Mutter litt sehr unter der ganzen Situation, war mittlerweile ganz krank vor Sorge und hatte laut Enzo einiges an Gewicht verloren. Nicht nur die alltägliche Angst um meinen Vater und meinen Bruder, die nun beide als Todesser für das Regime arbeiteten ließ sie nachts kaum schlafen, auch die Sorge um meine ungewisse Zukunft belastete sie.

Weshalb wir ihr auch nichts von Enzos Verletzungen erzählt hatten. Mein Bruder war gestern Abend endlich aus dem Krankenflügel entlassen worden.

Ich konnte es kaum erwarten in den Ferien nach Hause in unser weihnachtlich geschmücktes Anwesen zu fahren und meine Eltern ganz fest zu umarmen— ein allerletztes Weihnachtsfest mit meiner Familie zu feiern, bevor ich das nächste im Anwesen meines Ehemannes verbringen musste.

heaven & hell | mattheo riddle 18+ Where stories live. Discover now