Kapitel 1

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Ein schriller Ton riss mich gewaltsam aus meinen Träumen. Verstört schreckte ich hoch, bemerkte aber schnell, dass es sich lediglich um meinen Wecker handelte. Ich schielte kurz darauf, dann packte ich ihn um schmiss ihn mit voller Wucht gegen die Wand gegenüber. Er hörte zwar auf zu piepen, aber der Nachteil dabei war, dass ich jetzt einen neuen benötigte. Aber wenn der dumme Wecker meinte mich schon um 6:30 Uhr zu wecken? Warum klingelte er nicht zu einer humaneren Zeit? Außerdem konnte ich ihn nicht auf eine spätere Zeit stellen.

Ich war von Grund auf eine Langschläferin und war deshalb in meinen ersten beiden Schuljahren an der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei oft zu spät zum Unterricht erschienen. Und natürlich, meinem wundervollen Hauslehrer fiel nichts Besseres ein als immer wieder meine Wecker mit Zaubern zu belegen. Ich hatte nicht mal die Chance später aufzuwachen. Jeden morgen aufs neue diese Qualen.

Aber ich hatte keine andere Wahl, also schwang ich die Beine aus dem Bett und zog die traditionelle Hogwarts-Schuluniform an. Ich band mein langes dunkles Haar locker zusammen, so wie ich es immer tat. Dann zupfte ich ein paar Strähnen an der Seite heraus, weil es sonst zu streng wirkte. Zufrieden wandte ich mich von dem Spiegel ab.

Während ich meine Schulbücher in die Tasche packte, beobachtete ich meine Zimmergenossin Betti, die seelenruhig weiterschlief. Ich beneidete sie, doch ich wusste nicht wie sie es schaffte meinen Wecker zu ignorieren,wenn dieser sogar mich dazu brachte aufzustehen.

Müde stapfte ich in den Gemeinschaftsraum und ließ mich auf eines der Sofas fallen. Dort blieb ich für einige Zeit, döste erneut ein.

Erst als aus Richtung der Jungenschlafsäle einen Wecker hörte, sprang ich auf. Mit meiner Tasche auf den Schultern schlenderte ich durch die dunklen Gänge der Kerker.

Hier unten war es immer feucht und kalt. Nicht sehr heimisch, aber wenn man sich an die Slytherin Eigenschaften gewöhnt hat ist es nur noch halb so schlimm. Der grobe Boden unter meinen Füßen knirschte bei jedem Schritt den ich tat und mein Atem bildete keine Rauchwolken. Ich wanderte durch die Flure, doch als ich an einer dicken Holztür ankam, stoppte ich automatisch. Es war die Tür zu Professor Snapes Räumlichkeiten. Diese Räume sind einige der wenigen in die wir Schüler nicht ohne Snapes ausdrückliche Erlaubnis hinein durften. Zwar konnten wir klopfen und um Einlass bitten, welche er meistens bejahte, doch es war immer noch anderes als beispielsweise mit den Unterrichtsräumen. Ich stieß einen leisen sehnsüchtigen Seufzer aus, um dann betrübt weiter zu gehen.

Als ich darüber nachdachte welche Stunde ich als erstes hatte, wurde ich von einer piepsigen Stimme aus meinen Gedanken gerissen: „Hallo? Ist da jemand?" Verwundert runzelte ich die Stirn: „Ja. Wer ist denn da?" „Miriam Tucker. Erstes Jahr, Gryffindor." Angewidert verzog ich das Gesicht. Das war so eine Angewohnheit. Eigentlich hatte ich nichts gegen Gryffindors, aber es wurde mir irgendwie von den anderen Slytherin so eingetrichtert. „Aha. Und was tust du hier unten? Hier kommst du nur zu den Slytherinräumen und ich glaube nicht, dass gerade aufgewachte Slytherins eine kleine Gryffindor freundlich empfangen werden."

Ich vernahm ein leises Schluchzen aus der Richtung, wo ich das Mädchen vermutete. Sofort hatte ich Mitleid mit ihr und bereute was ich gesagt hatte. „Tut...Tut mir leid, aber ich schlafwandle und ich weiß nicht wie ich hier wieder weg komme. Hier ist es so dunkel, ich kann kaum etwas sehen.", meinte sie zitternd. Meine Augen waren so an die Dunkelheit gewöhnt, dass ich trotz des spärlichen Lichtes ihre zarten Gesichtszüge erkennen konnte. „Na gut. Komm ich bring dich hier raus, bevor die anderen kommen. Das wäre nicht so gut. Also los, flog mir." Für jemanden, der sich hier nicht auskannte war es wirklich gefährlich. Man konnte sich so leicht verlaufen. Ich konnte es nicht mit mir selbst vereinbaren ein kleines Mädchen hier alleine zu lassen, auch wenn sie eine Gryffindor war.

Nach einer Weile, die sie mir schweigend hinterher gelaufen war, fragte sie: „Kenne ich dich? Ich glaube ich habe dich noch nie gesehen." Ich lachte kalt. Natürlich kannte sie mich nicht. „Nein, tust du nicht. Du bist im ersten Jahrgang, noch nicht lange hier. Aber ich bin auch nicht sehr auffällig. Nicht so wie Draco oder Pansy. Halte mich eher im Hintergrund." „Ach so. Ja Draco habe ich schon kennen gelernt.", meinte sie gequält. Ich seufzte. Klar wusste sie wer Malfoy ist. Seine Lieblingsbeschäftigung war es, kleine Gryffindors zu ärgern. Eine Zeit lang gehörte ich zu seiner „Gang", aber mit der Zeit wurde es mir zu blöd Jüngere zu ärgern, weshalb ich mich von ihnen abwandte. „Mach dir nichts draus. Draco ist zu keinem anderen Haus besonders freundlich." Sie murmelte zustimmend. „Du, wie heißt du denn? Und in welchem Jahrgang bist du?", bohrte sie ein weiteres Mal. Es nervte. Ich wollte mit ihr nicht über mich reden, aber ich konnte schon an der Art wie sie fragte erkennen, dass sie nicht locker lassen würde, bis ich ihr Antworten gab. „Esila Davis, sechstes Jahr Slytherin. 16 Jahre und bevor du fragst, ja ich bin einmal sitzen geblieben. Reinblut. Tochter von Amanda und Ignacio Davis. Zufrieden?", pampte ich sie an. „Ach ja, und meine Eule heißt Odin. Das ist alles was es über mich zu wissen gibt und jetzt halt die Klappe und komm." Erst starrte sie mich verwundert, vielleicht auch ein bisschen beeindruckt an, doch dann half es tatsächlich. Sie sagte kein Sterbenswörtchen mehr bis wir die Treppe hoch gelaufen waren. „Ab hier kenne ich mich aus. Danke. Du bist die netteste Slytherin, die ich kenne, Esila. Und du bist echt super hübsch.", sagte sie schließlich, wandte sich dann ab und rannte davon. Ich war etwas verwirrt über ihren letzten Satz, weil ich nicht so dachte, aber ich zuckte mit den Schultern und bewegte mich in Richtung große Halle. Wenn eine kleine Gryffindor sagte, ich sei hübsch, dann bedeutete das gar nichts. Ich fand zwar nicht, dass meine hellblauen Augen und die fast schwarzen Haare hässlich waren, dennoch würde ich nicht behaupten ich sei hübsch.


Ehm...ja ziemlich lahmes erstes Kapitel, aber ich denke es wird besser :P

Hoffe, dass es euch trotzdem gefallen hat. Und immer schön voten und kommentieren! :)

Bis dahin, gehabt euch wohl

~Schokokekschen <3


Verbotene Liebe (Severus Snape FF)Where stories live. Discover now