Kapitel 48

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Weil es irgend weswegen ein ziemlich langes Gespräch wurde legte ich mich in Severus Bett und war kurz darauf eingeschlafen. Ich wachte er wieder auf, als die Tür geöffnet wurde. Im Schein der fast niemals ausbrennenden Kerzen sah ich wie Severus den Raum betrat. Er bleib vor dem Bett stehen und sah auf mich hinunter und ich zu ihm hoch. „Hatte ich Sie nicht gebeten nichts anzurühren?", meinte er immer noch in diesem Lehrerton. „Sie haben eindeutig ihren Respekt vor mir als Lehrperson verloren." Verschlafen richtete ich mich auf: „Ach, Professor Snape. Nachdem was gestern Nacht war sehe ich mich weiter gezwungen Sie wirklich als mein Lehrer zu sehen, verstehen Sie?" Frech grinste ich ihn an und erinnerte mich an die letzte Nacht. „Da haben Sie wahrscheinlich Recht, doch ab dem morgigen Tag werden Sie trotzdem dazu gezwungen sein mich als Ihren Lehrer anzusehen, weil ich sie keineswegs bevorzugen werde, nur weil Sie mir gewisse Gefälligkeiten entgegen gebracht haben." Ich tat empört: „Und wozu habe ich es dann getan? Ich dachte Sie und ich hätten abgemacht, dass ich etwas für Sie tue und ich dafür nie wieder für Zaubertränke lernen muss." „So funktioniert das nicht, Miss Davis. Auch wenn wir etwas dergleichen abgemacht hätten, würde ich mich bestimmt nicht mit einmal zufrieden geben.", erklärte er entschlossen und küsste mich dann auf dem Hals. „Professor Snape, ich muss doch sehr bitten. Wir hatten ganz klar abgemacht, dass es bei einem Mal bleibt. Außerdem hat mir das letzte Mal schon genug Schwierigkeiten eingebracht und auf Grund der Tatsachen, dass ihr Gespräch mit der Dame etwas länger ausgefallen ist habe ich keine Zeit länger hier zu verweilen. Meine Mitbewohnerin wird sich sicher schon sorgen machen." Severus sah beleidigt aus, lachte dann aber. „Ist gut. Geh schon, Engelchen. Und wenn Miss Callahan noch weiter Probleme macht, sag mir Bescheid. Ich denk mir dann irgendwas aus, warum du ein Einzelzimmer oder so kriegst." Auch ich lachte und gab ihm einen schnellen Kuss, bevor ich zügig seine Räume verließ. Von Clarisse war keine Spur mehr und unbesorgt machte ich mich auf den Rückweg zum Gemeinschaftsraum. Inzwischen war es bereits zehn Uhr, weshalb es mich nicht wunderte, dass Leyni schon wieder Fragen stellte. „Snape hat mich dabehalten unter dem Vorwand, dass es nicht okay sei, dass ich gegangen war ohne etwas zu sagen. Musste ihm helfen Zutaten einzuräumen und das Büro zu säubern. Ist in den Ferien ziemlich ein gestaubt, er war ja nicht hier." Damit waren zwar nicht all ihre Fragen beantwortet, doch sie gab Ruhe, als ich mich hinlegte und so tat, als würde ich sofort einschlafen.

Am nächsten Morgen wurden wir das erste Mal nach den Ferien wieder von Severus' schrillen Wecker geweckt. Neben mir hörte ich Leyni genervt aufstöhnen. Sie wurde natürlich von dem Klingen wach, während Betti es einfach überhört hätte. Verschlafen setzte ich mich auf und zog die Tücher des Himmelbetts beiseite, sodass das Dämmerlicht, dass durch die kleinen Fenster schien auch mich erreichte. Scheinbar hatte Leyni nicht vor in der nächsten Zeit aufzustehen, also bequemte ich mich hoch, um das Bad zuerst zu nutzen.

Auch als ich fertig war schlummerte sie in ihrem Himmelbett. Kopfschüttelnd erbarmte ich mich und rüttelte sie wach. Wenn sie schon am ersten Tag zu spät kommen würde, würde das keinen guten Eindruck hinterlassen und dass sie rausgeschmissen wurde wollte ich nicht riskieren, denn dann bestünde die Chance, dass ich ins Zimmer von Pansy und Millicent verlegt würde. Wenn das geschehen würde, würde ich wahrscheinlich keine zwei Wochen durchleben ohne, dass mein ganzer Körper vor Kratzspuren nur so glühte. Immerhin behauptete Pansy immer noch ich würde ihr Draco wegnehmen wollen.

Ich wartete also so lange bis Leyni fertig war und packte in der Zwischenzeit meine Tasche. Bei Packen bemerkte ich, wie schrecklich dieser Tag werden würde. Erst eine Doppelstunde Geschichte der Zauberei, dann Zaberkunst, Verwandlung und Doppelstunde Pflege magischer Geschöpfe. Nach dem Essen hatte ich noch Verteidigung gegen die dunkeln Künste und Wahrsagen. Sowohl gegen Zauberkunst und Pflege magischer Geschöpfe als auch gegen Verteidigung gegen die dunklen Künste hatte ich im Grunde nichts, aber alleine die Tatsache, dass uns eine Doppelstunde bei Professor Binns angetan wurde, war schrecklich. Und dann auch noch Verwandlung bei McGonagall. Außerhalb des Unterrichts mochte ich diese Professorin, doch mir schien als würde sie mich hassen, wenn ich in ihrem Unterricht saß. Als wäre das noch nicht genug musste ich mir auch noch dieses überflüssige Geschwafel von Trelawney anhören, die vorgab eine Seherin zu sein, wie ihre Vorfahrin, die eine berühmte Seherin gewesen war.

„Esila, kommst du? Ich hab echt Hunger.", nörgelte Leyni hinter mir. Das meinte sie doch jetzt nicht ernst? Ich hatte auf sie gewartet und nicht andersherum. Mit Mühe verkniff ich mir eine bissige Antwort und folgte ihr einfach schweigend.

Wir waren recht spät, sodass am Slytherintisch nur wenig Platz waren. Das Essen war bereits auf den Tischen und die Schüler hatten reichlich zugeschlagen. Ohne darauf zu achten, wohin Leyni mich führte schlenderte ich ihr nach. Erst als sie sich zwischen zwei Personen auf die Bank quetschte sah ich auf. „Oh, äh Leyni... Meinst du nicht... dass wir uns besser einen anderen Platz suchen sollten? Ich glaube zwischen denen zu sitzen ist nicht das beste...", meinte ich müde während ich mit dem Finger erst auf Draco und dann auf die vor Wut rot angelaufene Pansy, die Leyni fixierte und anscheinend mit sich rang, als würde sie ihr am liebsten an die Gurgel springen. „Nein, nein Esila. Bitte setz dich doch zu mir. Du weißt, dass ich das gerne will.", antwortete Draco zuckersüß und mit einem Blick in sein Gesicht schossen mir erneut diese Bilder in den Kopf, als wären sie an seine Stirn getackert.


Verbotene Liebe (Severus Snape FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt