Kapitel 7

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Wir sitzen ganz gemütlich an unserem Tisch und so langsam kann ich mich etwas mehr entspannen. Ich blicke Paddy an und bin zwar fasziniert von seiner Aura und Präsenz, doch freue mich auch darüber, wie menschlich und normal er auf mich wirkt. Dass lässt mich etwas ruhiger werden. Nach dem wir uns den ersten Gang ausgesucht haben, fragt er mich: „Nun erzähl mal. Wieso hast du bei dem Gewinnspiel mitgemacht?" Okay, diese direkte Frage überrumpelt mich doch etwas und ich komme ins Stottern.

„Also eigentlich habe ich überhaupt nicht mitgemacht." kommt es aus mir heraus geplatzt. „Alles klar, dann wolltest du mich also gar nicht treffen?" Paddy grinst mich gewitzt an und weiß genau, dass diese Frage rhetorisch gemeint war. Ich erzähle ihm natürlich, wie froh ich über diese Chance bin, ihn treffen zu können, lasse aber nicht aus zu berichten, wie Julia mich für das Gewinnspiel angemeldet hat und ich selbst überrascht über den Gewinn war. „Na da hast du aber eine tolle Freundin." Paddy erhebt sein Bierglas und verkündet: „Auf Julia, die dafür verantwortlich ist, dass wir beide uns hier heute kennenlernen können. Prost." Er wirkt so gelöst und das freut mich und ich spüre, wie gut mir der Alkohol tut und ich mit jedem Schluck etwas ruhiger werde.

Paddy übernimmt wieder das Gesprächsruder und haut eine Frage raus, mit der ich so nicht gerechnet habe. „Und, auf wie vielen Konzerten von mir warst du schon?" Er wirkt dabei ziemlich selbstsicher und so wie er die Frage betont, habe ich den Anschein, er erwarte nun von mir eine ellenlange Liste von Konzertbesuchen. Ich antworte ehrlich und direkt. „Also weißt du Paddy, darf ich überhaupt Paddy sagen?" „Ja na klar." antwortet er freundlich und es klingt, als wäre diese Frage zu stellen, unnötig gewesen. „Okay. Also Paddy, falls du hier heute Abend den Superfan erwartet hast, muss ich dich leider enttäuschen. Ich habe bislang drei Konzerte von dir gesehen." Dieser Satz kommt selbstbewusst und klar aus mir heraus. Ich spüre wie ich ihm deutlich machen möchte, dass ich zwar ein großer Fan seiner Musik bin, aber vielleicht nicht in das klassische Fanschema hineinpasse. „Deine Musik begleitet mich seit vielen Jahren und ja, ich bin auch bereits damals zu Kelly Family Zeiten ein Fan gewesen, doch es gab immer wieder Zeiten, in denen ich deine Kunst nur am Rande verfolgt habe. Und vermutlich bist du auch enttäuscht, wenn ich dir sage, dass deine erfolgreichsten Hits eher weiter unten auf meiner persönlichen Favoritenliste stehen." Paddys Gesichtsausdruck verändert sich leicht. Er setzt einen interessiert wirkenden Blick auf, den ich schon oft an ihm in Interviews entdecken konnte. Ich bin selbst etwas verwundert darüber, woher auf einmal mein Selbstbewusstsein kommt, habe aber das Gefühl ihm gefällt meine Art. „Das klingt interessant. Möchtest du mir verraten welcher dein Lieblingssong ist? Das würde mich doch sehr interessieren" Er legt nun seinen Kopf in die Seite und blickt mir tief in die Augen. Obwohl ich noch aufgeregt bin, macht sich langsam ein vertrauteres Gefühl breit. „Gerne beantworte ich dir die Frage, würde dich aber vorher sehr gerne raten lassen, was du denkst welcher mein Lieblingssong von dir ist." Einen kurzen Augenblick frage ich mich, ob diese Gegenfrage unpassend war, doch merke schnell, anhand seiner Reaktion, wie sie ihm gefällt. Er blickt leicht verlegen wirkend nach unten und schnappt sich sein Glas und trinkt einen Schluck. „Raffiniert vor dir!" Während er das sagt, wirft er mir einen Blick zu, der mich etwas erröten lässt. Er sieht so sexy dabei aus und gespannt warte ich auf seine Einschätzung.

„Puh.. das ist nicht leicht zu sagen. Ich kann dich natürlich noch nicht wirklich gut einschätzen, tippe aber auf 'Blurry Eyes'" Erwartungsvoll zieht er seine Augenbrauen nach oben und wartet auf meine Antwort. Ich lachte laut los und schüttle nur mit dem Kopf. „Leider nein, du liegst daneben. Einen Versuch gebe ich dir noch." Ich zwinkere ihm mit einem Auge zu, während ich das sage und wundere mich selbst über meinen Mut, das zu tun. „Du machst es mir aber echt nicht leicht." Er grübelt und legt dabei seine Hand fragend an sein Kinn. „Dann tippe ich auf 'ID'?" Ich nippe gerade an meinem Bier und huste los, als ich seine Antwort höre. „Also Paddy, es tut mir leid das sagen zu müssen, aber ID kann ich absolut nicht mehr hören. Der Song wurde im Radio rauf und runter gespielt, das war zu viel für mich." Ich grinse dabei und betone meine Aussage bewusst ironisch. Es macht auf mich den Eindruck als gefalle ihm meine Art, denn er geht auf das Spielchen erneut ein. „Okay, okay. Bitte gib mir noch eine letzte Chance." Er faltet seine Hände flehend aufeinander.

„Na gut, aber nur noch eine!" erwidere ich und habe den Eindruck wir beginnen uns zu necken. Er schließt die Augen und beginnt zu grübeln. Ich höre ihn in sich hinein murmeln „Paddy, konzentriere dich. Welchen meiner Songs mag Katharina wohl am liebsten?" Ich bin verblüfft darüber, dass er meinen Namen noch weiß und finde diese witzige Art von ihm wahnsinnig attraktiv. Sein Blick öffnet sich wieder und er ruft „Ich habs. Jetzt weiß ich's! Es ist 'Shake away'?" „Ohh, interessanter Tipp. Du liegst zwar immer noch völlig daneben aber 'Shake away' liebe ich auch sehr." Paddy lässt seinen Kopf theatralisch nach unten sinken und setzt eine enttäusche Miene auf, die natürlich völlig übertrieben wirkt und das mit voller Absicht. Ich mag diese Neckerei sehr gerne, möchte ihn aber auch nicht länger auf die Folter spannen.


One Night only... || Michael Patrick Kelly FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt