|K A P I T E L 5|

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Nayla

¿Quiénes son? ¿Y dónde estabas?" [Übersetzung: Wer sind die? Und wo warst du?] José, einer der besten Männer von Elijah. Das bedeutet nichts Gutes, wenn er da ist. „No importa quiénes sean. Simplemente no le digas a Elijah" [Übersetzung: Es spielt keine Rolle, wer sie sind. Sag es Elijah einfach nicht.] José und ich haben öfters privat, außerhalb der Geschäfte Kontakt. Er beobachtet mich oft, achtet auf mich. Hilft mir manchmal aus, wenn ich kein Geld habe oder Hunger habe, dann bringt er mir manchmal welches. Nur er ist leider nicht so oft hier in New York. Ich bete das er noch niemanden was gesagt hat. „Me gustas mucho pero no funciona así, ven conmigo" [Übersetzung: Ich mag dich sehr, aber so funktioniert das nicht mehr, komm mit.] Er möchte einen Schritt auf mich zu machen, doch die zwei Brüder stellen sich vor mich.

„Verschwinden sie." Sagt Eros zu ihm, während Leandros mich hinter sich schiebt. „Nicht ohne sie." Die Brüder denken nicht mal dran, mich herzugeben, doch José gefällt das nicht. Ich verstehe ihn, doch ich kann nicht. Es geht nicht, die Chance, frei leben zu können, wäre endgültig weg. [Übersetzung: Du hast achtundvierzig Stunden Zeit, dann wird es ihm auffallen und ich werde nicht mehr schweigen.]
Sind José letzte Worte, bevor er verschwindet.

Die Brüder halten ihn nicht auf oder irgendwas in der Art. Sie wollen von mir antworten. Denn sie wissen, sie bekommen von ihm keine.

„Wer ist das?" Leandros und Eros drehen sich zu mir um. Ich gehe einen Schritt zurück, ich weiß nicht wie ich ihnen das erklären soll. Ob ich es überhaupt kann. „Ich... ich kann es nicht sagen." Eros erwiderte nichts und geht zu meiner Couch. Begutachtet meine kleine Wohnung. Doch Leandros stellt sich so vor mich das ich ihn nicht weiter beobachten kann. Leandros bleibt vor mir stehen und schaut mich an, wie als würde er auf eine richtige Antwort, warten. Doch ich kann nicht. Es geht nicht. Ich weiß nicht, wie und ob. Ich weiß gar nichts mehr. „Mein Spanisch ist schlecht, doch was ist in achtundvierzig Stunden und wem wird er was sagen?" Fuck, schlimmer kann es jetzt wirklich nicht werden. „Alles ist gut, kann ich nicht meine Sachen packen und dann reden wir später? Ich will hier weg." Weg, weg von den Männern die hier rum lauern und zu Elijah gehören. Die, die mich ohne Gnade zu ihm bringen würden. „Ist in Ordnung, zu Hause reden wir aber." Zu Hause. Die Worte klingen so fremd.

Ich gehe zu meiner kleinen Kommode, wo alle meine Klamotten sind, viele habe ich nicht, aber sie reichen. Neben der Kommode steht eine kleine schwarze Reisetasche, für den Notfall, dass ich wegmuss'. All meine Klamotten hole ich raus und packe sie rein, alles an Klamotten eingepackt, gehe ich ins Bad und hole noch ein paar Hygieneartikel. Im Wohnzimmer, Schrägstrich Schlafzimmer sehe ich Leandros an meiner Tasche. Was macht er da? „Du solltest mehr an Klamotten einpacken, du bleibst nicht nur eine Woche bei mir." „Das ist alles." Der Schwarzhaarige schaut mich überrascht an. „Du willst mir gerade sagen, du hast nur zwei T-Shirts, eine Hose und einen Pullover hast? Der Rest davon kann man nicht Klamotten nennen." Ich nicke schüchtern, es ist mir unangenehm. Ich war froh mir überhaupt was leisten zu können, als ich herkam. „Lass es hier, du kriegst neue." Was? Warum? Klar ist es nicht viel, schön sehen sie auch nicht aus aber es ist etwas und ich war froh über Haupt was zu haben. Als ich herkam, musste ich mir alles selber erarbeiten. „Komm, ich habe alles, was du brauchst bei mir und morgen gehen wir dir den Rest holen." „Nein, es ist in Ordnung, ich habe Sachen." Leandros überzeugt das nicht, die Tasche lässt er stehen und kommt auf mich zu. Doch er wird von seinem Bruder unterbrochen.

„Wer ist Nayla?" Sagt Eros etwas entfernt von uns. Fuck, ich hab es liegen gelassen. Eros hält einen Brief in der Hand, einen Brief den ich geschrieben habe. An meine Eltern. „Niemand", sage ich sofort, Leandros stoppt in seiner Handlung und dreht sich zu seinem Bruder um, der den Brief immer noch in der Hand hält. Ich bewege mich auf Eros zu und will ihm den Brief aus der Hand reißen, doch er zieht seine Hand, samt Brief weg. „Der ist von dir, oder?" „Nein, er ist von einer Freundin. Gib ihn mir." Glaub mir diese Lüge, bitte. Ich will nichts mehr erklären müssen, nicht heute. „Έχω μια ιδέα τι κρύβει." [Übersetzung: Ich habe eine Ahnung, was sie verbirgt.] Eros sagt was zu seinem Bruder, doch leider verstehe ich es mal wieder nicht. „Θα την πάρω πρώτα κοντά μου, θα είναι ασφαλής εκεί. Τότε μιλάμε." [Übersetzung: Ich bringe sie zuerst zu mir, dort ist sie in Sicherheit. Dann reden wir.] Eros nickt ihm zu und verlässt meine Wohnung, mit dem Brief, Leandros dreht sich zu mir. „Wir gehen jetzt zu mir, dort kannst du was essen, dich hinlegen, was du willst und morgen gehen wir dir neue Sachen holen. Keine Widerrede." Ich erwidere nichts und folge Leandros runter zum Auto, wo Eros schon drin sitz. Es wäre sinnlos, mit ihm jetzt zu diskutieren.

Im Apartment angekommen von Leandros verschwinde ich schnell nach oben, in das Zimmer in dem ich letzte Nacht geschlafen habe. Eros hat mir den Brief nicht wieder gegeben, im Auto habe ich ihn nirgendwo gesehen. Eros ist mitgekommen, weswegen ich schnell nach oben geflüchtet bin. Ich kann keine Fragen dazu beantworten, wie soll ich ihnen sagen, dass ich hier illegal bin?

Sie würden realisieren, dass sie mir nicht helfen können und ich müsste zurück, zurück in die Hölle.

Leandros

Was denkst du?", frage ich mein Bruder, als Camila die Tür ihres Zimmers zu schlägt. „Sicher bin ich mir nicht, aber vor kurzem habe ich von einem Kartell gehört, hier in New York. Sie haben Verbindungen zur Westküste und nach Mexiko. Sie holen Menschen illegal in die Staaten, am meisten Frauen. Für ihre Geschäfte, Bordelle, Drogenverkauf, alles drum und dran. Ich denke das sie hier auch illegal ist, das Viertel, in dem sie liegt, ist dafür bekannt. Der Mann, der Brief, ihr Verhalten, ihre Verletzungen. Im Brief stand nicht viel, nur vage Andeutungen. Sie hat Angst. Das kann ich ihr auch nicht verübeln. Du musst mit ihr reden, dir vertraut sie anscheinend. Den, wenn das stimmt, was ich denke, ist die Lage ernst." Camila, soll nicht Camila heißen und soll hier illegal sein? „Ist in Ordnung, ich rede mit mir, aber gib mir ein paar Tage. Ich habe ihr versprochen, sie muss nicht sofort reden. Dazu hat sie Angst vor jemanden." „Ok, aber warte nicht zu lange. Ich finde in der Zeit etwas darüber heraus"

Wir verabschieden uns noch und ich begebe mich nach oben, zur ihr.

Nayla

Es klopft an meiner Tür. Leandros tritt ein.

Ich sitze auf dem Bett, er schaut mich an, ich schaue ihn an, keiner sagt was. „Camila-„ ‚Nenn mich so nicht.' Ich hasse diesen Namen, seit den Elijah mich so getauft hat. Er erinnert mich an den schlimmsten Tag meines Lebens. An den ich alles verlor, was mir irgendwas bedeutet hat und jedes Mal ist es wie ein Stich ins Herz. Mir egal, ob er Fragen hat, doch im Endeffekt weiß er es schon. Er weiß, wie ich wirklich heiße. Er weiß schon zu viel und auf den Rest kommt es mittlerweile nicht mehr an. „Mein Bruder hat eine Theorie, eine Theorie über dich, doch ich will dich nicht drängen oder so. Doch wenn du reden willst, dann höre ich dir zu, ich verurteile dich nicht und werde dich auch nicht wegschicken. Das verspreche ich dir." Ich kann nichts sagen, unfähig was zu sagen. Ich wollte endlich anfangen zu kämpfen, doch die Angst ist zu groß. „Nayla." Nayla. Seit Jahren hat mich keiner mehr so genannt, keiner wusste, dass ich so heiße. Es ist ein schönes Gefühl, ein wunderschönes Gefühl. Ein Gefühl, was ich nicht wieder verlieren möchte. Doch dafür muss ich alles riskieren, doch was? Ich habe nichts mehr, ich habe alles verloren. Dies kriege ich vielleicht nicht zurück, aber meine Freiheit kriege ich zurück. Dafür lohnt es sich zu kämpfen. Jemand lässt sich aufs Bett nieder, Leandros. „Dir passiert nichts, versprochen." In seiner Stimme ist so viel Sanftheit. „Ich... Ich habe Angst." Gebe ich zu, die letzten Jahre hatte ich immer eine Maske auf, doch bei ihm fällt meine Maske. Egal, wie sehr ich mich dagegen wehre. „Ich weiß, doch du bist hier sicher. Ich will dich nicht drängen oder irgendwas, aber du musst mir die Wahrheit sagen. Nicht heute, aber vielleicht morgen." „Bevor ich es dir sage, musst du mir was versprechen." „Alles, was du willst."

„Ich will hier bleiben, ich will in den Staaten bleiben." Immer mehr offenbare ich ihm, immer mehr kommt ans Licht und doch dass ich so viel vor ihm verheimliche, weiß ich selber nicht alles. "Natürlich, doch warum solltest du nicht hier bleiben dürfen?"

„Ich bin illegal in den Staaten."
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Kapitel 5

Wird er ihr helfen?

Wird sie in den Staaten bleiben können?

Meinung?

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