Jahr 5: Kapitel 12 - Die zweite Aufgabe

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„Du willst mir nicht zufällig Meerisch beibringen, oder?", fragte Amina Albus auf dem Rückweg zum Schloss leise. „Wenn du willst, fangen wir gleich bei unserem nächsten Tee-Nachmittag an. Eine faszinierende Sprache, dieses Meerisch.", sagte Albus mit leicht verträumten Augen. „Gerne. Wo hast du die Sprache gelernt?", fragte sie ihn. „Oh, die habe ich von den Wassermenschen selbst beigebracht bekommen, als ich hier als Lehrer anfing. Ich habe mich mit ihnen angefreundet.", erklärte er.

Am Vormittag des darauffolgenden Tages lief Amina zu Myrte. Diese hatte sie gebeten, ihr Bescheid zu geben, wenn Potter im See tauchen ging und dies tat sie auch. Myrte würde Potter ein wenig helfen und im Auge behalten. Sie hoffte nur, dass das Geistermädchen ihn nicht zu sehr ablenkte. Sollte er überhaupt eine Möglichkeit gefunden haben, unter Wasser zu atmen. Beim Abendessen des Vortages hatte er noch zu verzweifelt gewirkt, um einen Plan zu haben.

Zusammen mit den anderen Mitgliedern des Kollegiums ging Amina zum See, an welchem an diesem Morgen die Tribünen aufgebaut worden waren. Sie setzte sich neben Severus und Minerva. Sie sah auf ihre Taschenuhr. Es waren noch zwanzig Minuten, bis die Aufgabe beginnen würde. „Wo bleibt denn Potter? Die anderen drei Champions sind schon da." Die Hauslehrerin sah sich besorgt um. „Vielleicht übt er noch schwimmen.", stichelte Severus. Minerva sah ihn scharf an. „Vielleicht hat ihn auch jemand in eine Besenkammer gesperrt.", sagte sie schon fast mit einem Vorwurf in der Stimme.

Bevor sich beide weiter streiten konnten, mischte Amina sich ein: „Vielleicht ist er auch gestern zu lange in der Bibliothek geblieben, hat verschlafen und ich musste einen Hauselfen schicken, um ihn zu wecken." Beide Hauslehrkräfte sahen sie überrascht an. „Keine Sorge. Er wird wahrscheinlich noch rechtzeitig kommen. Einen Babysitter für unter Wasser ist auch schon abgestellt." „Aber wen wollen Sie unbemerkt ins Wasser schmuggeln?", fragte Minerva leise. „Myrte.", antwortete Amina ihr. „Keine schlechte Idee.", gab Severus zu.

Zwei Minuten vor Aufgabenbeginn kam der vermisste Champion angerannt. „Was für ein Glück.", freute sich Minerva. „Bekommt Potter eigentlich Hauspunkte, wenn er gewinnt?", überlegte Severus laut und mit abfälligem Ton. „Von mir genug, um Slytherin auch dieses Jahr zu schlagen.", fauchte Minerva ihn an. Severus schnaubte verächtlich. Amina schüttelte den Kopf.

Die Aufgabe begann und es stellte sich als ziemlich langweilig für die Zuschauenden heraus. Sie warteten und unterhielten sich währenddessen. Mehr gab es nicht zu tun.

„Amina, haben Sie die Zeitscheibe eigentlich schon benutzt? Das muss für ihre Experimente ungemein praktisch sein.", fragte Minerva sie. Amina nickte. „Ja, das ist sie aber im Moment benutzt Severus sie." „Sie benutzen Aminas Zeitscheibe? Für Ihre Tränke?", fragte sie überrascht. „Es ist unsere Zeitscheibe und ja, ich benutze sie für meine Tränke.", bestätigte Severus. „Die Flamels haben sie Ihnen beiden geschenkt?" Minerva schien verwirrt.

„Ja, zur Verlobung.", antwortete Severus gleichmütig, doch Amina konnte seinen Stolz und sein Glück spüren, als er dies sagte. „Zur was?! Und Sie sagen nichts?" Minerva sprang auf und nahm Amina stürmisch in den Arm. Eine Geste, die nicht wirklich zu der strengen Lehrerin passen wollte. Sogar Severus bekam eine Umarmung, nachdem sie Amina freigelassen hatte. „Meinen Glückwunsch.", strahlte sie. „Minerva, nicht so auffällig.", zischte Amina, die die neugierigen Blicke der Umstehenden bemerkte. Durch den allgemeinen Lärm hatte bis auf Minervas Lautstarken Ausruf keiner etwas von dem Gesprochenen verstanden. „Dann galt das spontane Fest nach Weihnachten Ihnen?", fragt Minerva, die sich wieder gesetzt hatte. Severus und Amina nickten. Minerva schien mit sich und der Welt zufrieden.

Nach und nach kamen die Champions zurück an die Oberfläche. Lediglich Potter fehlte noch. Erst als die Stunde schon weit überschritten war, tauchte er auf. Zusammen mit der kleinen Französin und dem Weasley. „Er hat mal wieder den Helden gespielt.", stellte Amina in neutralem Ton fest. „Er war wahrscheinlich einfach nur dumm genug zu glauben, Dumbledore würde tatsächlich eine der Geiseln sterben lassen.", antwortete Severus ihr in herablassenden Ton. „Wenigstens hat er Mut gewiesen, als er seinen Sieg hinten anstellte für das Leben der Menschen.", fuhr Minerva ihn an. „Ein wahrer Gryffindor.", spottete Severus.

Amina hörte ihren Streitereien nicht weiter zu, sondern beobachtete, wie der Bruder von Weasley sich in den See stürzte, um seinen kleinen Bruder zu umarmen. Sie fragte sich, was wohl mit seinem Chef los war, dass dieser so lange schon fehlte. Jedenfalls schien auch der ehemalige Schulsprecher ein wenig nervös und besorgt. Allgemeine Freude bemerkte sie dafür bei allen anderen, auch wenn sie ihre Legilimentik aufgrund der vielen Leute möglichst klein hielt.

Mit dem Ergebnis der Richter waren alle zufrieden bis auf Karkaroff. Da dieser jedoch der parteiischste Richter war, überraschte es sie nicht.

„Was halten Sie davon, in den nächsten Tagen mal wieder in die Drei Besen zu gehen?", fragte Minerva sie auf dem Weg zurück ins Schloss. „Jetzt, wo wir eine so lange Pause von dem Turnier haben, können wir uns das mal wieder erlauben." Amina nickte. „Das können wir machen. Fragen Sie dann noch die anderen Lehrerinnen?" „Aber natürlich. Das wird bestimmt wieder ein schöner Abend." Minerva schien zufrieden.

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(24) Idee aus Isaac Childres Gloomhaven: Der Erhalt dieser Kugeln schalten dort die Unterwasseratmung frei.

Die Alchemistin - Bis in den TodOù les histoires vivent. Découvrez maintenant