Kompromiss

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Peter POV

Ich kann nicht mehr klar denken. Mr. Stark schläft. Eigentlich hoffe ich, dass er schläft, anderes kann ich mir jetzt nicht ausmalen. Er liegt in einem Bett, nur mit weißer Hose und weißem T-Shirt bekleidet. Überall sind Geräte mit denen er verbunden ist. Kleine Röhrchen führen zu ihm und versorgen ihn vermutlich mit dem Wichtigsten. Er atmet schwer und ungleichmäßig, ab und zu ist auch ein Husten zu hören.
Minuten in denen ich ihn nur anstarre vergehen und Beck gibt mir diese Zeit. Vermutlich sollte ich mich fragen, warum, doch ich konzentriere mich nur auf Mr. Stark. Vor wenigen Wochen dachte ich noch, er sei tot, doch jetzt liegt er da und ich weiß nicht, was davon besser ist. Nicht weil ich ihn nicht wiedersehen will, ich glaube dafür würde ich alles tun, sondern weil ich keine Ahnung habe was Beck jetzt vor hat. Ich muss mich fangen, mich konzentrieren. Mein Körper macht nicht mit.
Beck macht einen Schritt auf mich zu und ich zucke zusammen. „Na na Peter, nicht weinen." Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich weinte, doch er hatte Recht. Ich schließe die Augen und versuche mich auf meine Kraft zu fokussieren, anders komme ich hier nicht weg. Ich muss jetzt funktionieren, für Tony. Wo ist eigentlich Steve? Und alle anderen? Was wenn sie tot sind? Oh mein Gott, was wenn sie tot sind? Das ist mein Plan, ich wäre schuld. Ich habe sie umgebracht. Ein Schluchzen entfährt mir und weitere folgen. Ich habe sie alle getötet. Es war komplett sinnlos. Ich werde Mr. Stark nicht retten können. Ich werde es nicht schaffen, weil ich schwach bin. Tränen überlaufen mein Gesicht und ich kann es nicht stoppen. „Bitte" schluchze ich „bitte tun sie ihm nichts." Beck grinst mich an. „Klar, kein Problem. Du musst nur etwas Kleines für mich tun." Ich schaue auf den Boden. „Was?" frage ich ohne ihn anzusehen. Er geht noch ein paar Schritte auf mich zu. Doch statt zu reden klatscht er in die Hände. „Brian?" der kleine Mann schaut auf. „Wir wären dann soweit." Eine weitere Tür öffnet sich und ich höre Schritte. Sie sind langsam und schwer. Ich zwinge mich aufzuschauen und erstarre erneut. „STEVE!" Tränen füllen erneut meine Augen und ich frage mich, wie lange ein Mensch weinen kann, denn ich glaube, bald bin ich leer. „Peter, alles okay? Wir-" Klatsch. Ich zucke zusammen, als ich sehe, wie Dylan ihn schlägt und Steve stöhnt auf, bleibt aber aufrecht. „Mr. Rogers, sie kennen die Regeln. Nicht sprechen, sonst gibt es eine Strafe." sagt Beck und grinst schon wieder. Doch darauf achte ich gar nicht. Ich mustere nur Steve und muss dabei feststellen, dass er in wirklich schlechter Verfassung ist. Überall sind offene Wunden und er sieht aus, als würde er jeder Zeit zusammenbrechen. Wenn er hier nicht bald rauskommt, wird das auch passieren. Ich zapple erneut um mich von meinen Fesseln zu befreien, diesmal erfolglos. Ich spüre keine Kraft mehr in mir.
Beck macht zwei Schritte auf mich zu. „Pete, du hattest doch darum gebeten, dass Stark nichts passiert, richtig?" Ich nicke schwach. „Gut, ich sag dir was." Er greift in seine Tasche und als er eine Pistole raus nimmt, ziehe ich scharf die Luft ein. „Wir machen einen Kompromiss, ja?! Du wirst sicher verstehen, dass ich ein bisschen Rache will. Aber ich bin kein Monster, irgendwer muss ja noch auf dich aufpassen, nicht wahr?" wieder nicke ich, merke aber, dass ich zittere. Er lächelt mich herzlich an, als seien wir Freunde. „Siehst du? Da sind wir uns doch einig! Perfekt!" Er löst meine Fesseln, drückt mir die Pistole in die Hand und ändert schlagartig seinen Gesichtsausdruck. „Erschieß ihn, oder ich kapsle Tony von den Geräten ab. Du hast die Wahl, wer von den beiden soll sterben?"

I am here Kid Where stories live. Discover now