Verloren

297 6 0
                                    

Peter POV

Mein Kopf tut weh. Meine Arme auch. Alles tut weh. Wo bin ich? Was mache ich hier? Was ist passiert? Ich erinnere mich nicht. Meine Augen sind schwer und ich kann sie nicht öffnen. Konzentriere dich auf andere Sinne. Sehen kann ich vergessen.
Hören. Ich höre Regen. Es regnet.
Riechen. Ein leichter Duft von Orangen liegt in der Luft, auch nicht hilfreich.
Schmecken. Blut. Ich schmecke Blut. Warum? Mr. Beck. Die Illusionen. Mr. Stark, seine Leiche, sie war überall. Aber Fury war da. Nein, auch eine Illusion. Ich fiel, lange und hart. Der Zug, keine Illusion. Ich erinnere mich. Die Panik überkommt mich. Ich spüre wie die Luft meiner Lunge entweicht. „Atmen Peter. Atme!" Das ist nicht meine Stimme. Wer ist das? Ich will es nicht wissen. Ich kann meine Augen nicht öffnen. Ich habe Angst. Ich kann Mr. Stark mich nochmal tot sehen. „Peter atme verdammt!!" Ich muss mich der Angst stellen. Ich kann nicht für immer hier liegen. Langsam öffne ich die Augen. Ich sehe mich um. Ist das der Avengers Tower? Wo ist der Zug? Wie lange war ich bewusstlos? Oder ist das auch eine Illusion? „Peter? Alles okay?" Eine Stimme unterbricht meinen Gedankengang. Ich versuche sie zuzuordnen doch alles ist unscharf. „Wer ist da?" flüstere ich. „Ich bin's, Steve." Rogers? Mr. Starks geheime Beziehung? Das kann nicht sein. Ich erlange langsam mein Augenlicht zurück und erkenne seine Silhouette. Beinahe wäre ich erleichtert gewesen. Wie naiv ich doch bin. Er streckt seine Hand nach mir aus. Ruckartig lehne ich mich an die andere Seite der Couch, etwas zu hektisch und etwas zu schnell. „Peter..." Ich presse meinen Körper in die Couch, ziehe meine Knie ran und lege schützend meine Arme um diese. „Nicht näher kommen." Er ignoriert mich. Langsam versucht er sich mir zu nähern. „STOPP SAGTE ICH!" Er wich ein Stück zurück. In seinen Augen liegt Besorgnis. Beck wird immer besser mit den Illusionen. „Lassen sie mich in Ruhe" flüstere ich so leise, dass es mich wundert, dass er mich gehört hat. Aber er ist ein Roboter, natürlich hat er übermenschliche Kräfte. „Wer soll dich in Ruhe lassen?" Man könnte ihm abkaufen, dass er ein Mensch ist. Aber ich bin nicht mehr so leichtgläubig. Das haben mir die letzten Stunden ausgetrieben. „Ich bin ein Kind." Meine Stimme bricht. „Bitte. Ich bin 15 Jahre alt. Ich bin ein Kind, ich wollte das alles nicht." Verdutzt starrt ,Steve' mich an. „Peter, ich verstehe nicht wovon du redest. Die Polizei hat dich hergebracht. Du wurdest bewusstlos in einem Zug gefunden." Jetzt wurde ich sauer. „Sparen sie sich ihre verfickte Geschichte Beck. Ich weiß, dass sie nicht echt sind." Doch er gab nicht auf. „Peter verdammt, wer zum Teufel ist das?" „AUFHÖREN!" Tränen laufen über mein Gesicht. Mein Körper schmerzt. „Okay Peter. Du musst mir noch einiges erzählen. Aber erstmal möchte ich, dass du verstehst, dass ich ich bin. Ich bin Steve Rogers aka Captain America. Bitte gib mir eine Chance es zu beweisen." Verzweifelt schaut er mich an. Ist er doch echt? Nein, ich bin nicht mehr so naiv. Verdammt. Ich würde gerade nichts lieber tun, als ihm zu glauben. Aber ich kann das nicht riskieren. Ich kann mich nicht verhalten wie ein Kind. Das geht nicht. Sollte ich ihm eine Chance geben? Im schlimmsten Fall weiß ich dann wenigstens mit Sicherheit, dass er unecht ist. Was könnte Beck nicht wissen? Ein Geheimnis. Irgendwas. „Sag mir etwas, was nur der echte Steve wissen könnte." Ich starre ihn an. „Als wir uns kennenlernten, hast du mein Schild geklaut." Ich schüttelte den Kopf. „Nicht genug." Er überlegte. „Ich wusste nicht, dass du ein Kind bist, als ich gegen dich kämpfte." Das reichte nicht. Ich schüttelte den Kopf. Verzweifelt überlegte er weiter. Er weiß es nicht. Er ist eine Illusion. Die Panik übernahm wieder meinen Körper. Atmen fiel mir schwer. Er schaute mich überfordert an. Guter Schauspieler. Wie komme ich hier weg? Scheiße. Doch auf einmal wurden sein Augen groß. Er seufzte. „Ich war mit Tony zusammen. Keiner wusste davon außer wir, Pepper und du." Stille. Er hatte Recht. Das wussten nur wir. Mr. Beck kann das nicht wissen. Ich ließ etwas locker. „Steve?" flüsterte ich. Er stieß Luft aus. „Gott Peter ja verdammt!" Ich sackte zusammen. Steve ist hier. Eine sehr vertraute Person meines Mentors. Steve. Keine Illusion. Ich bin hier im Tower der Avengers. Beck ist nicht hier. „Steve..." er verstand. Vorsichtig kam er zu mir gerutscht und legte seine Arme behutsam um meinen Körper. Ich presste meinen Kopf auf seine Brust, als ob ich darin verschwinden könnte. Und dann weinte ich. So ging das mehrere Minuten lang. Er legte eine Decke über uns und ich weinte einfach, mal laut, mal still. Er streichelte meinen Arm und wenn ich mit dem atmen zu kämpfen hatte nahm er mich fester in den Arm. Und ich nahm es an. Diese Schwäche würde ich nie zulassen aber ich bin so kaputt. Als ich ein paar Minuten leise war und meine Atmung sich regulierte befreite er sich leicht von mir und schaute mir in die roten Augen. „Was haben sie dir angetan?" Eine leise Träne rollte über meine Wange und ich legte meinen Kopf erneut auf seine Brust. „Bitte lass mich nicht los." Ich flüsterte, doch er verstand und hielt mich wieder fester. Er nickte nur und fragte: „Willst du Orangensaft?"

————————————————————————

Das war eine emotionale Achterbahnfahrt hahah. Ich hoffe es hat euch gefallen :))

I am here Kid Where stories live. Discover now