Leben

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Peter POV

Ich freute mich auf die Schule, doch schon bei dem Geräusch der sich schließenden Tür, ist mir klar, dass das zu früh war. Aber jetzt ist es zu spät. Ich kann nicht immer im Haus bleiben. Steve muss sehr genervt von mir sein und ich kann nicht riskieren, dass er mich irgendwann rausschmeißt. Zumindest jetzt noch nicht. Ich fange an, zum Bus zu laufen. Mir ist schwindelig, aber es geht soweit. Bis ich den ersten Menschen sehe. Ein Mann, braune kurze Haare und Bart, freundliches Gesicht. Ich starre auf meine Füße. Das kann er nicht sein Peter. Mr.Beck ist im Gefängnis. Ich nehme an Geschwindigkeit zu. Gleich geschafft. Doch er wechselt die Straßenseite. Er schaut mich an. Und ich renne.
Ich renne und renne. Bis ich einen Wald sehe. Meine Rettung, denke ich. Hinter einem Baum lasse ich mich zu Boden sinken. Meine Atmung ist schwer. Ich schaue auf meine Hände, die langsam aufhören zu zittern. Kontrolle Peter. Kontrolliere dich und deinen Körper. Ich atme ein und aus. Behutsam. Langsam wird es besser. Ich beruhige mich.
Nach weiteren vergangenen 10 Minuten, in denen mein Puls normaler wird, beschließe ich, heute nicht in die Schule zu gehen. Ich setze mich auf einen abgeholzten Baumstamm und höre den Vögeln zu. Es ist friedlich hier. Das gefällt mir. Die Sonne kommt durch die Bäume hindurch und blendet mich. Ich lasse es zu. Mit geschlossenen Augen gucke ich sie genau an. Sonnenlicht. Wärme. Hoffnung. Das ist genau was ich jetzt brauche.

Steve POV

Ich schaue erneut auf die Uhr. Fünf Minuten nach um vier. Wo steckt er? Er müsste seit einer Stunde hier sein. Ich hätte ihn nicht gehen lassen sollen. Verdammt ich wusste, dass ich das nicht kann. Er braucht jemanden verantwortungsvollen. Ich bin nicht so jemand. Was ist mein Problem? Warum hab ich ihn nicht wenigstens gebracht? Was wenn etwas passiert ist? Ich muss ihn finden. Schnellen Schrittes gehe ich zur Tür, schnappe meinen Schlüssel und schließe die Tür hinter mir. Mit dem Auto fahre ich zur Schule. Zwanzig Minuten später stehe ich vor Peters Klassenlehrerin. „Er war nicht hier?!" erneut schüttelt sie den Kopf. „Mr. Rogers es tut mir leid, aber ich weiß nicht wo Peter ist. Ich habe ihn seit zwei Wochen nicht gesehen." Ohne sie weiter zu nerven, stürme ich aus der Schule. Wo kann er sein? Ist ihm etwas passiert? Bitte sag, dass er einfach nur einen pubertären Anfall hatte und geschwänzt hat. Diesen Gedanken kann ich mir eigentlich sofort wieder austreiben. So ist er nicht. Scheiße! Ich renne die Straßen entlang, in der Hoffnung irgendeinen Hinweis auf Peter zu bekommen. Wonach suche ich hier eigentlich? Verdammt er ist ein Kind, wie konnte ich das zulassen? Konzentriere dich Steve! Ich laufe auf einige Menschen zu und zeige ihnen Bilder von Peter. Auf meine Frage, ob sie diesen Jungen heute gesehen hätten, bekam ich allerdings immer nur ein „Nein, tut mir leid". Also gehe ich in die nächste Bäckerei. Ich drängele mich in der Schlange nach Vorne. „Verzeihung, ich will nicht stören. Ich suche einen Jungen, er ist 16 Jahre alt. Hier ist ein Foto. Haben sie ihn heute gesehen?" genervt schüttelt der Bäcker seinen Kopf. Ich verlasse das Geschäft. Als ich schon ein paar Schritte gelaufen war, hörte ich auf einmal meinen Namen. „Mr. Rogers! Warten sie!" ein Mann kommt auf mich zu gerannt. „Sir es tut mir leid, ich habe keine Zeit für ein Foto." Doch er hält mich fest. „Ich habe diesen Jungen gesehen" meine Augen weiten sich „er ist heute Morgen hier langgelaufen und dann als wir Blickkontakt hatten, rannte er weg. Ich war verwirrt und dachte es sei ein Streich. Er lief in den Wald dort" er zeigte mit dem Finger nach links. Bevor er weiterreden konnte, rannte ich los und rief ihm noch ein „Danke!!!" zu. Zwei Minuten später sah ich ihn. „Peter!" schrie ich, doch er hörte mich nicht. War er eingeschlafen? Er lag auf einem abgeholzten Baumstamm und tatsächlich, er schlief so friedlich wie nie in den letzten Wochen. Ich hatte ihn in meinem Bett schlafen lassen, damit er sich sicher fühlte, doch auch so, es war immer etwas in seinem Kopf. Er war unruhig. Jetzt nicht. Auch wenn es mir wehtut, ich musste ihn wecken. Vorsichtig lege ich meine Hand auf seine Schulter. „Peter" er bewegt sich ein bisschen. „Heyy, aufwachen" flüstere ich und er macht langsam die Augen auf. „Steve? Wo...?" verwirrt richtet er sich auf. Bis er anfängt sich zu erinnern. Schuldbewusst guckt er erst mich an und dann seine Schuhe. Vor ihm gekniet warte ich, bis er sich sammelt. So sitzen wir eine Weile. „Wie spät ist es?" fragt er schließlich. „16:47Uhr" Stille. Ich nehme seine Hand, doch er guckt mich nicht an. „Es tut mir leid, Steve. Ich konnte nicht gehen." Traurig guckt er mich an. „Das ist okay. Ich habe das doch überhaupt nicht von dir erwartet. Warum bist du nicht zurück gekommen? Ich habe mir wahnsinnige Sorgen um dich gemacht!" Eine Stille Träne rollt seine Wange herunter. „Ich will nicht, dass du irgendwann genug von mir hast. Wir kennen uns gar nicht und ich bin nicht gerade einfach zur Zeit." wieder guckt er zu Boden. Ich wische seine Träne sanft weg. „Ich werde dich nicht wegschicken! Du bleibst solange bei mir, wie du willst. Und du nervst mich nicht. Ich weiß vielleicht manchmal nicht, was ich tun soll. Aber dafür kannst du doch nichts. Ich passe gerne auf dich auf bis..." ich beiße mir auf die Zunge. Beinahe hätte ich Tony erwähnt. Fragend schaut er mich an. „...bis es dir besser geht." Er lächelt müde. „Wie hast du mich eigentlich gefunden?" Ich seufze. „Ein Mann hat mitbekommen, wie ich nach dir gefragt habe. Er hat dich heute morgen gesehen und mir gesagt wohin du gerannt bist." Ich schaue ihn an und merke, dass seine Hände wieder zittern. „Der Mann sah aus wie er, richtig? War er der Grund, für deine Flucht?" Peter nickt. „Tut mir leid" flüstert er nochmal. Ich lege ihm meine Hand aufs Knie und lächle ihn mitfühlend an. „Lass uns nach Hause fahren Kleiner." Peter steht auf und geht ein Stück vor. Ich will ihm gerade folgen, als ich meinen Klingelton höre. Bruce Stimme meldet sich. „Steve, es gibt... Neuigkeiten" seine Stimme ist leise. Ist was mit Tony? „Ist er tot? Sag, dass er nicht tot ist Bruce! Tu mir das nicht an..."

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Sooo, kleiner Cliffhanger muss sein :)
Es freut mich, dass einige meine Geschichte gelesen haben! Wie immer, wenn ihr Wünsche habt, schreibt sie gerne in die Kommentare :))

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