Jahr 5: Kapitel 8 - Der Auftakt

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Pünktlich um halb acht betrat sie dann die Große Halle. Sie hatte tatsächlich deutlich mehr Zeit eingeplant, als sie gebraucht hatte. Sie trug ein schwarzes knielanges Kleid mit V-Ausschnitt. Dazu die silberne Kette mit grünem Stein, welche Severus ihr Mal zu Weihnachten geschenkt hatte. Ihre Haare hatte sie hochgesteckt. Lediglich die geflochtene Strähne auf ihrer linken Kopfseite viel ihr noch über die Schulter. Über dem Kleid trug sie einen dunkelgrauen Festumhang, welcher um den Hals gebunden war, sodass ihr Kleid und die Kette zu sehen waren. Ihre Füße waren wie immer nackt. Doch sie hatte sie mit aufwendigen grünen Mustern verziert, die bis über die Knöchel gingen. Das grün passte zu ihrer Kette.

Es waren bereits einige aus dem Kollegium da, doch Severus fehlte noch. Auch die drei Schulleitenden konnte sie nirgends entdecken. „Amina, Sie sehen umwerfend aus.", sagte Charity, die ihr entgegenstrahlte. „Danke Charity. Sie auch.", antwortete ihr Amina. Die Muggelkundelehrerin hatte einen blauen Festumhang an und ihre Haare waren zu einem strengen Dutt gebunden.

Amina besah sich die Halle. Sie war mit unzähligen Eiszapfen geschmückt worden. Alles war in eisige Farben getaucht. Sie fand es wunderschön. „Filius, Sie haben ganze Arbeit geleistet. Haben Sie das alles heute Nachmittag gemacht?", lobte Amina ihren kleinen Kollegen. Dieser strahlte sie an und nickte eifrig.

„Oh ja, die Hauselfen haben mir geholfen. Die Feen waren begeistert, als ich sie fragte, ob sie die Deko für diesen Abend sein wollen.", erklärte er ihr. „Das kann ich mir gut vorstellen. Für eine Fee muss es eine Ehre sein, bei dem Weihnachtsball des Trimagischen Turniers die Dekoration zu sein.", stimmte Amina ihm zu. Sie wusste, dass Feen sehr eitel waren und sich bestimmt gefreut hatten sich als Dekoration anzubieten, doch so viele hatte sie in Hogwarts noch nie gesehen, wie an diesem Abend. „Sie sollten mal die Feen auf dem Gelände sehen! Das sind bestimmt Tausende.", mischte sich auch Bathsheda in die Unterhaltung ein. „Oh, ja. Das kommt gut hin.", bestätigte Filius stolz. An ihn war ein Dekorateur verloren gegangen.

„Amina, du siehst großartig aus!", hörte sie plötzlich die Stimme ihres Urgroßonkels, welcher mit Severus, Ludo Bagman und Percy Weasley zusammen die Halle betrat. Er war selbst in einen silberweißen Umhang gekleidet mit passendem Hut. „Danke, Albus.", bedankte sie sich und sah ihm dabei in seine leuchtend blauen Augen.

Dann bemerkte sie eine Welle der Zuneigung. Diese ging von Severus aus. Sie blickte zu ihm. Seine schwarzen Augen musterten sie genau. Er hatte seinen üblichen Gehrock und Umhang gegen einen etwas längeren festlicheren Gehrock getauscht. Ebenfalls in Schwarz. Es stand ihm, auch wenn er kaum anders aussah als sonst. Sie schickte ihm ihre Gefühle zu. Zufrieden wandte er seinen Blick ab.

Albus unterhielt sich mit den Ministeriumsangestellten und machte auch den anderen Lehrkräften hin und wieder Komplimente. Amina hörte derweil weiter der Unterhaltung zwischen Bathsheda und Filius zu, welcher sich inzwischen auch Aurora angeschlossen hatte. Kurz vor acht kam dann Alastor an. Er trug einen Kilt und hatte sich augenscheinlich herausgeputzt. Zumindest für seine Verhältnisse. Karkaroff kam eine Minute nach ihm.

Lediglich Minerva fehlte noch und diese war bei den Schülern vor der Großen Halle. Die Lehrkräfte und Geladenen stellten sich an die entsprechenden Tische. Amina würde mit Hagrid, Severus, , Minerva, Aurora und Poppy an einem Tisch sitzen.

Die Tür ging auf und die Schülerschaft strömte in die Halle. Amina war froh, dass sie ihren Legilimentik-Radius möglichst klein hielt. Die Lernenden waren noch aufgewühlter als am ersten Schultag und das sollte was heißen. Nachdem alle in der Halle waren, setzten sich auch die Lehrkräfte. Amina musterte die Teenager. Sie hatten sich alle herausgeputzt. Vor allem die Mädchen schienen allesamt Stunden damit verbracht zu haben, sich vorzubereiten.

Sie selbst hatte zwar auch einige Zeit gebraucht, trotzdem hatte sie gänzlich auf Make-up verzichtet und auch auf sonstige Kosmetik-Zauber. Ihre Füße waren das Einzige, was sie bearbeitet hatte. Alles in Handarbeit, weshalb sie auch so lange gebraucht hatte.

Das Essen war, im Prinzip, wie immer. Doch die Art, wie es auf den Teller kam, faszinierte Amina. Die Hauselfen hatten bestimmt einiges mit den vielen Bestellungen zu tun.

Nach dem Essen wurden die Tische beiseite geräumt und eine Band betrat die Bühne. Amina musterte sie. Die Lernenden und sogar einige aus dem Kollegium schienen begeistert. „Sind die berühmt?", fragte Amina Severus, welcher direkt neben ihr am Rand der Halle stand. „Ja. Das sind die Schwestern des Schicksals.", erklärte er ungerührt. „Das sind doch fast alles ehemalige Schüler von uns, die in den letzten Jahren ihren Abschluss gemacht haben. Wann sind die den berühmt geworden?" Amina zog eine Augenbraue hoch. Severus zuckte mit den Schultern. Sein Interesse schien sich in Grenzen zu halten.

Nach und nach schlossen sich immer mehr Tanzpaare an. Amina bemerkte, wie Severus immer wieder zu ihr sah und dann schnell wieder weg, wenn sie zu ihm blickte. Sie schmunzelte. „Du musst mich nicht zum Tanz auffordern. Ich kann ganz gut darauf verzichten.", erlöste sie ihn dann. Er atmete erleichtert aus. „Erschreckend, wie gut du mich kennst. Jede andere Frau wäre jetzt beleidigt.", sagte er. „Ich bin froh, dass wir uns in solchen Dingen einig sind.", antwortete sie und musterte kritisch die dämlich vor sich hin lächelnden Teenager. „Ich auch.", stimmte Severus ihr zu. Ein angenehmes Schweigen machte sich zwischen ihnen breit.

Die Alchemistin - Bis in den TodWhere stories live. Discover now