Vermächtnis der weißen Wölfe

Kapitel 3: Wer bist du?

Wir fangen ein paar Hasen zum Mittagessen und setzen dann unseren Weg in Richtung des Flusses fort. Entschlossen, den Fluss zu durchqueren, anstatt ihn zu umgehen, um Zeit zu sparen. Dies würde uns weitere 2-3 Tage ersparen. Die Sonne hängt hoch am Himmel, als wir unsere Jagdbeute aufteilen und die frisch erlegten Hasen auf unser Gepäck schnallen. Die Aussicht auf ein kühles Bad im Fluss und ein schnellerer Weg voran treibt uns an.

Am Nachmittag desselben Tages, während die Sonne langsam tiefer sinkt, können wir bereits das ferne Rauschen des Flusses hören. Es ist ein vertrautes Geräusch, das uns die Nähe des Wassers spüren lässt, auch wenn wir es noch nicht sehen können. Laura und Derek übernehmen die Wache für die kommende Nacht, während der Rest von uns sich in den Schlafrollen zusammenrollt, müde von der Anstrengung des Tages.

Als die Sonne am nächsten Morgen den Horizont küsst, stehen wir am Ufer des majestätischen Flusses Cmyk. Sein Wasser strömt ruhig und beständig dahin, während sich das Licht der Morgendämmerung darauf bricht. Wir suchen eine geeignete Stelle zum Überqueren und müssen ein paar Kilometer flussabwärts gehen, bevor wir einige Steine im Wasser entdecken, die groß genug sind, um leicht darauf zu springen. Es ist eine Erleichterung, eine natürliche Brücke zu finden, die uns hilft, die gefährliche Wasserpassage zu bewältigen.

Die Durchquerung des Flusses erweist sich als herausfordernd, aber mit vereinten Kräften und ein wenig Geschick schaffen wir es auf die andere Seite. Unsere Herzen klopfen vor Aufregung und Erleichterung, als wir festen Boden unter unseren Pfoten haben. Doch wir wissen, dass die Herausforderungen noch nicht vorbei sind. Wir müssen jetzt vorsichtig sein, um nicht unvorbereitet auf ein Rudel zu treffen, das uns den Weg versperrt.

Am Abend, als die letzten Sonnenstrahlen des Tages den Himmel in ein goldenes Licht tauchen, erreichen wir den Rand des dichten Waldes, der sich vor uns ausbreitet. Es ist ein beruhigender Anblick, der uns das Gefühl gibt, endlich einen Meilenstein auf unserer Reise erreicht zu haben. Wir haben den Fluss sicher überquert und stehen nun am Rand eines neuen Abenteuers.

Da die Reise nun gefährlicher ist und die Dunkelheit im dichten Wald ihre eigenen Herausforderungen mit sich bringt, teilen wir die Wache auf drei Personen auf. Ich, Kai und Hannah übernehmen abwechselnd die Verantwortung, die Nacht über wachsam zu sein. Die Geräusche des Waldes sind fremd und unheimlich, und wir lauschen gespannt auf jedes Geräusch, das auf mögliche Gefahren hinweisen könnte.

Die Nacht vergeht ohne Zwischenfälle, und wir machen uns am nächsten Morgen mit neuer Energie auf den Weg. Die Bäume ragen hoch über uns empor, und das dichte Blätterdach wirft Schatten auf den Boden. Wir gehen den ganzen Tag gemächlich voran, nur zu Mittag fangen wir wieder ein paar Hasen, die unser Mittagessen sichern. Es scheint wirklich nicht viel Jagdbares zu geben, aber wir bleiben optimistisch, dass sich die Situation ändern wird, sobald wir tiefer in den Wald eindringen.

"Wir müssen abwarten und sehen, was der Wald für uns bereithält", murmle ich vor mich hin, während wir unseren Weg fortsetzen. Die Ungewissheit der Zukunft liegt wie ein schwerer Schleier über uns, aber wir lassen uns nicht entmutigen. Mit jedem Schritt, den wir weitergehen, nähern wir uns unserem Ziel - und vielleicht auch den Antworten, die wir suchen.

Am späten Nachmittag treten wir vorsichtig in den dichten Wald ein, unsere Sinne aufmerksam auf die Geräusche und Gerüche um uns herum gerichtet. Wir wollen nicht unvorbereitet von einem Rudel überrascht werden oder zu viel Aufmerksamkeit auf uns lenken. An den Rand einer kleinen Lichtung kommend, entscheiden wir uns, dort die Nacht zu verbringen und unsere müden Körper zur Ruhe zu betten.

Mitten in der Nacht durchbricht ein plötzliches Geräusch meine tiefe Ruhe, und ich werde abrupt aus meinem Schlaf gerissen. Laura, die Wache hält, fragt mich flüsternd, ob alles in Ordnung sei. Ihre ruhige Stimme bringt etwas Trost in die Dunkelheit der Nacht.