Mir überhaupt nicht egal

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„Sehr geehrter Oberhaupt, danke, dass sie mich in dieser Gemeinschaft aufgenommen haben. White und Mo, euch gilt auch mein Dank, dafür, dass ihr mich aus eurem Freundeskreis nicht abgewiesen habt. Mein größter Dank widme ich dir Mimi. Du warst von Anfang an offen und geduldig mir gegenüber. Du warst stets an meiner Seite und hast mir, wo es nur geht, geholfen. Danke!" Das Oberhaupt schaut mich an und sagt etwas Unerwartetes. „Für dich ist es wohl wieder an der Zeit, in die Menschenwelt zurückzukehren. Ich wünsche dir alles Gute." Ich finde keine korrekte Antwort und schweige. „White, Mo und ich werden dich sehr vermissen! Bitte komm uns bald besuchen, ja?" fragt sie mit einem enttäuschten Gesichtsausdruck, weil ich sie verlasse. Als Zeichen für ein Ja nicke ich mit dem Kopf. „Machts gut meine Freunde!"

Ich habe kein Plan, wohin ich gehen soll, also klettere ich einen Berg hoch, der von Schnee überdeckt ist. Als ich schon fast die Bergspitze erreiche, rutsche ich aus und rolle den ganzen Weg runter. Alles verwandelt sich in Schwarz und ich werde bewusstlos.

Was ist dieser angenehme, frische Geruch? Ich öffne meine Augen und setze mich auf. Ich befinde mich im Wald. Da fällt mir alles wieder ein, als hätte man eine Kassette zurückgespült. Ich sah eine wunderschöne Blume und bin den Pfad heruntergerutscht, als ich sie pflücken wollte. Ich stehe auf und renne nach Hause.

„Azra, ich bin wieder da!" Sie sitzt bequem auf dem Sofa und schaut Fernsehen. „Alles in Ordnung mit dir? Ist was passiert?" und schaut mich merkwürdig an. Ich erzähle ihr von meinem Traum und dass es sich sehr real angefühlt hat. „Es tut mir leid, dass ich so egoistisch war. Ich werde nur noch mit dem Fahrrad zur Arbeit unterwegs sein und mein Bestes für den Klimaschutz tun. Bitte glaube mir, dass die Menschen und die Tiere mir wichtig sind! Wenn Landschaften verschwinden und die Natur leidet, leiden wir mit. Diesen Planeten gibt es nur einmal und ich wertschätze sie!"

Azra lächelt mich an und sagt: „Wenn dich dieser Traum wachgerüttelt hat, dann freut es mich natürlich. Trotzdem frage ich mich, weshalb nur ein Traum so ein Sinneswandel in dir geweckt hat.

Während Azra weiter TV schaut, zeichne ich meine drei Eisbären Freunde auf einem Papier, um sie stets in Erinnerung zu halten. Hoffentlich sehe ich sie irgendwann wieder in meinen Träumen. „Clara!" ruft meine beste Freundin aus dem Wohnzimmer heraus. „Ich habe bisher meine Klappe gehalten, aber geh bitte duschen! Du stinkst nach Fisch!"

Lass es nicht schmelzenWhere stories live. Discover now