Die Erziehung der Nachbarin - Die Tage danach: Keine Eiszeit mehr

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Am nächsten Morgen werde ich mit einem Lächeln geweckt. Dieses Lächeln ist ehrlich, es ist glücklich, befreit und entspannt. Sie gibt mir einen langen Zungenkuss.

"Ich bin nachts nicht mehr aufgewacht, wenn ich mich auf den Rücken gerollt habe. Und ich vertrage auch wieder Höschen."

Als Beweis wackelt sie mit ihrem Po, der von einem weißen Slip mit roten Punkten umhüllt wird. Zum Anbeißen – doppelt und dreifach.

Das Wetter ist schön, nicht zu warm, wir gehen joggen. Ihr Tempo und ihre Fitness kehren langsam zurück. Insgesamt wird sie von Tag zu Tag vitaler.

Später kocht sie Mittagessen. Ausnahmsweise dreht sich nicht alles um Sex. Wir haben uns die letzten Tage ausgetobt und jünger werden wir auch nicht.

Am Nachmittag wird ihre Laune jedoch merklich trüber. Dann erwische ich sie beim Weinen als sie Blumen gießt. Wenn Jana wirklich traurig ist, dann heult sie nicht laut, sondern wimmert und schnieft kaum hörbar. Ein viel eindeutigeres Anzeichen sind ihre Tränen, die ihr die Wange hinunterkullern.

Ich gehe zu ihr hin, drehe sie zu mir um und umarme sie. Sie drückt ihr Gesicht in meine Schulter.

"Kommt jetzt wieder eine Eiszeit?", fragt sie.

"Warum?", tue ich so, als wüsste ich nicht zu gut, dass wir uns nach jeder intensiven Zweisamkeit voneinander entfernt hatten.

Sie antwortet nicht, daher muss ich mich zu Wort melden.

"Sie wird nicht kommen, weil wir es nicht mehr zulassen."

Jana horcht auf.

"Wir verstricken einfach unseren Alltag. Die Kinder spielen eh so viel zusammen. Dann gibt es eben gemeinsame Mahlzeiten, mehrmals die Woche. Oder gemeinsam am Wochenende einen Kaffee trinken oder irgendwo hinfahren. Du kommst mal öfters zu mir, wenn du Zeit hast und wartest nicht,bis du besucht wirst. Ebenso werde ich regelmäßig bei dir vorbeischauen. Wir stimmen deinen Wochenplan bei der Arbeit mit meinen Meetings ab. Wenn da zwischendurch Luft ist... Du weißt schon."

Jana lächelt.

"Und... ich werde immer wieder mal bei dir schlafen."

Jana strahlt.

"Aber du weißt, was das heißt?! Du redest mit deinen Jungs. Und ich ebenso mit meinen Girls."

"Puh...", stöhnt sie.

"Die haben sowieso schon gemerkt, dass da etwas ist."

Sie grübelt: "Und wann werden wieder solche ungestörten Tage haben?"

Ich muss lachen: "Einmal im Jahr. Höchstens. Überlege doch mal, wir haben Kinder..."

"In zwei Wochen nimmt er die Jungs für das Wochenende zu seinen Eltern. Ich habe mich schon gefreut. Aber dann ist mir eingefallen: Wenn du meinetwegen deine Kinder in den Hintergrund rückst und weniger Zeit mit ihnen verbringst, wäre ich ziemlich sauer. Also geht das nicht, was mich traurig macht."

"War das der Grund, warum du geweint hast?"

Sie nickt.

"Wir kriegen das hin?"

Bin ich ein Hellseher?

"Ja, wir kriegen das hin", beruhige ich sie, denn was sagt man nicht alles, um eine Frau zu beruhigen.

Daraufhin drückt sie mich ganz fest. Und irgendwie habe ich ein gutes Gefühl dabei.

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EINIGE WOCHEN SPÄTER

Und irgendwie kriegen wir das tatsächlich hin...

Am schwierigsten ist es, den neuen Beziehungsstatus den Kindern beizubringen. Man erklärt es ihnen einmal, zweimal, dreimal. Dann ein viertes Mal, aber etwas anders. Dann verstehen sie nicht oder sie kichern nur oder sind wütend oder haben Angst. Nach einiger Zeit stellen sie dann Fragen, was eigentlich ein gutes Zeichen ist. Dann sind sie wieder verwirrt und schauen uns an als wären wir Außerirdische. Trotz allem scheint es Fortschritte zu geben.

EingeschneitWhere stories live. Discover now