Die Erziehung der Nachbarin - Der Dienstag: Reitgerten-Training

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Am nächsten Tag wachen wir gleichzeitig auf (oder sie ist schon länger wach gewesen und hat nur auf mich gewartet).

Als ich mich annähern will, hält sie die Hand vor ihren Mund und blockt ab: "Ich habe morgens schlechten Atem."

Damit springt sie aus dem Bett und verschwindet im Badezimmer. Ich bleibe faul liegen und nicke wieder ein. Nach einer weiteren Stunde stehe ich schließlich auf und treffe sie in der Küche an. Sie ist gerade damit beschäftigt, den Esstisch aufzuräumen.

"Für Siebenschläfer gibt's kein Frühstück", piepst sie frech.

Meint sie das ernst oder ist es nur ein Vorspiel?

Ich lasse mir meine Verdutztheit nicht anmerken und nehme eine Tasse Kaffee. Nachdem alles sauber glänzt, lehnt sie sich an den Tresen und schaut mich fragend an. Nein, das sieht eher nach herausfordernd an. Sie ist wahrlich keine einfache Frau.

"Satt?"

Jana nickt.

"Gut, die Kraft wirst du auch brauchen."

Dass ich dabei einen drohenden Unterton habe, geschieht nicht ohne Absicht. Ihr Gesichtsausdruck ändert sich sofort, somit gewinne ich wieder die Oberhand.

Ich nehme einen Stapel Papier hervor, den ich im Keller gefunden habe, und werfe ihn auf den Tisch. Ein Komplettplan für die Gewichtsabnahme: Halbjahrestraining für zuhause, Diätmenü, Schlafenszeiten usw. Alles mit bunten Abbildungen und Grafiken versehen, personalisiert und maßgeschneidert für Jana.

"Du kaufst dir für teures Geld einen Trainingsplan und machst tatsächlich nur eine einzige Einheit durch", verweise ich auf die vielen Bögen, von denen nur der erste ausgefüllt ist.

"Ich habe vor, das weiterzumachen", kommt die schwache Erklärung.

"Ach ja? Das Datum ist doch von vor drei Monaten..."

Sie ist nun ertappt und macht ein beleidigtes Gesicht (leicht vorgeschobene Unterlippe).

"Aber okay, dann eben weitermachen."

Ich nehme das Blatt für die zweite Trainingseinheit hervor und halte sie hoch.

"Auf geht's! Umziehen und loslegen!"

Mit großen Augen sieht sich mich an.

"Ich habe doch gesagt, dass wir die Dinge gemeinsam angehen. Also, zieh deine Sportsachen an, ich helfe dir bei den Übungen."

Wie versteinert steht sie da. Es ist ihr anzusehen, dass sie gar nicht wahrhaben will, was ich von ihr erwarte. Soll das nur ein Scherz sein oder will ich tatsächlich ihr "Personal Trainer" sein? Sie kann nicht herausfinden, worauf ich hinaus will. Gerade wegen dieser Unentschlossenheit macht sie schließlich mit.

Nach ungefähr zehn Minuten erscheint sie in Leggings, einem Tanktop und darunter einem Fitness-BH. Alles in grellen Farben und so eng anliegend, dass einem das Wasser im Mund zusammenläuft. Leider alles gepaart mit einem genervten Gesicht. Sie ist sauer, weil – so glaube ich – sie sich vorhin nicht getraut hat, zu widersprechen. Jetzt ist es zu spät zum Protestieren.

Etwas widerwillig beginnt sie also mit den ersten Übungen. Doch bereits nach einigen Minuten versucht sie zu schummeln. Die Sätze werden kürzer, die Bewegungen nicht vollständig ausgeführt. Gut, dass ich aufpasse.

"Jana, so wird das nichts", bemerke ich und bekomme dafür prompt die Zunge herausgestreckt.

Achselzuckend gehe ich wieder in den Keller, den nneben den Trainingsunterlagen habe ich dort etwas viel Interessanteres gefunden: eine Reitgerte. Offensichtlich hat jemand in der Vergangenheit Reitsport getrieben. Da ich die Vorgeschichte ihres Liebeslebens mittlerweile einigermaßen kenne, ist eine frühere sexuelle Anwendung des Instruments nahezu ausgeschlossen. Dies wird sich nun ändern.

EingeschneitWhere stories live. Discover now