7.

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Y/n pov.

Es war Montag und ich setzte mich gerade auf meinen Sitzplatz in der Schule hin.

Die Wohnung von Ran hatte ich sogleich als ich wach wurde verlassen. Ob ich zuvor nochmal mit Ran gesprochen hatte? Nein. Es war mir zu unangenehm ihm nochmal unter die Augen zu treten, auch wenn ich wusste, dass ich ihn vermutlich heute wieder sehen würde. Immerhin saß er direkt neben mir in der Schule. Vom dem Haitani fehlte zum Glück noch jede Spur.

Wirklich geschlafen hatte ich nicht. Ich wusste nicht wie oft ich die Kleidung, die ich in jener Nacht getragen hatte, wusch und wie oft ich duschen war - in der Hoffnung dieses ekelhafte Gefühl von meiner Haut zu waschen. Doch es ging nicht weg. Ich hatte das Gefühl, dass sich die Hände diesen Typen in meine Haut eingebrannt hatten.

Dazu hatte ich kaum ein Auge zu bekommen und wirklich etwas gegessen hatte ich auch nicht. Ich bekam einfach keinen Bissen runter. Wie viele Schachteln Kippen ich veraucht hatte, wusste ich auch nicht mehr.

Gedankenversunken blickte ich aus dem Fenster, bekam nicht mit, wie der leere Platz neben mir nicht mehr leer war.

,,Du hättest wenigstens tschüss sagen können", hörte ich es neben mir.

Ich sah zu dem Haitani. Wie immer hatte er seine Haare zu zwei Zöpfen geflochten und trug seine Schuluniform. Ich brachte keinen Satz zu stande, sah ihn einfach an.

,,Hast du überhaupt geschlafen?", fragte er, lehnte gelangweilt seinen Kopf auf seine Handfläche.

Stumm wandte ich meinen Blick von ihm ab, wartete bis unser Lehrer den Raum betrat und mit dem Unterricht begann.

Ran pov.

Y/n arbeitete wie immer im Unterricht mit. Auch wenn sie etwas abwesend war, aber ab und zu die faksche Antwort gab, was die Lehrer mit abfälligen Kommentaren kommentierten.

,,Ms. l/n, das ist falsch. Sind Sie auf den Kopf gefallen oder was ist heute mit Ihnen los?", sprach unser Mathelehrer.

Am liebsten hätte ich diesem Wichser auf die Fresse gehauen. Mit welchem Recht sagte er so etwas? Er hatte keinen blassen Schimmer, wie es ihr ging. Er hatte kein Recht so etwas zu sagen - dieser Wichser.

Monton sah sie ihn an, zuckte nur unbeeindruckt mit den Schultern und wandte sich wieder ihren Aufgaben zu.

Ehrlich gesagt verstand ich nur Bahnhof, weshalb ich beschloss sie um Rat zu fragen. Tatsächlich sagten die Lehrer nichts mehr dazu, wenn Y/n und ich im Unterricht sprachen, da sie wussten, da sie mir nur den Stoff erklärte.

,,Ey Y/n, wie funktioniert Aufgabe 2?", fragte ich, rückte näher zu mir. Sie sah kurz zu mir, bevor sie mir einfach ihr Blatt rüberschob. Verärgert sah ich auf ihren Zettel. Ich wollte, dass sie mir das erklärte und nicht einfach die Lösungen abschreiben.

,,Kannst du mir das erklären?", hakte ich nach, sah sie bittend an.

,,Du weißt nicht mal wie man den scheiß Taschenrechner bedient. Vielleicht solltest du erstmal das lernen, bevor du irgendeinen scheiß wissen willst", zischte sie, warf mir einen bedrohlichen Blick zu, was ehrlich gesagt ziemlich süß aussah.

,,Erkläre es mir doch", bat ich sie, warf ihr einen schelmischen Blick zu.

,,Menü 3,1", zischte sie, verkrampfte sich um ihren Kugelschreiber.

Ich seufzte. Sie hatte heute wirklich schlechte Laune. Stumm nahm ich mir ihren Zettel und sah mir ihre Mitschriften an.

,,Nullstelle von f'(x)", murmelte ich vor mich hin, verstand nur Bahnhof.

Seitwann hatte f denn einen Strich? - fragte ich mich selbst, schrieb einfach die Ergebnisse ab.

Den restlichen Tag schwiegen wir und erst jetzt realisierte ich, wie sehr sie mir eigentlich in der Schule hilf. Ich verstand wirklich gar nichts. Umso mehr Schulstunden vergingen, destomehr zweifelte ich, ich würde die Abschlussprüfungen bestehen.

Es war die letzte Stunde für heute und es war Sport. Im Moment machten wir Ausdauerlauf. Ich ging davon aus, dass Y/n nach Hause gegangen war - denn mit ihren blauen Flecken am Bauch, wäre es sehr schmerzhaft die ganze Zeit zu laufen.

Gelangweilt lehnte ich an der Turnhallenwand, während einige Mädchen aus der Klasse versuchten mit mir zu flirten. Ein Freund von mir stand neben mir und eigentlich wollten wir uns über das neue Update von Apex unterhalten, aber dann mussten ja diese Bitches dazwischen funken.

,,Zieht Leine oder es knallt", sprach mein Kumpel, schob das eine Mädchen weg. Ehrlich gesagt, kannte ich die Namen meiner Klassenkameraden nicht. Ich kannte nur den Namen von meinem Kumpel und den von meiner Sitznachbarin. Meiner Meinung nach reichte das auch, man muss ja nicht jeden kennen.

,,Danke man", sagte ich, als die Mädchen endlich gingen. Ich sah zu meiner rechten, um zu sehen ob der Sportlehrer schon da war, was nicht der Fall war. Meine Augen weiteten sich, als das h/f haarige Mädchen aus der Kabine trat. Vermutlich hatte sie gewartete, bis alle aus der Kabine gegangen sind, damit sie sich umziehen konnte. 

Sie hatte heute einen Schal getragen, damit man die Male an ihrem Hals nicht sah. Nun trug sie einen hohen Rollkragenpullover und eine lange schwarze leggins.

,,Gibs doch zu, du magst sie", lachte mein Freund, stieß mir mit dem Ellenbogen in die Seite.

,,Was labberst du? Halt mal die Fresse", zischte ich, verdrehte genervt die Augen. Sie stellte sich etwas abseits hin, sah planlos durch die Halle. Normalerweise stand sie immer mit bei mir, da die Mädchen aus der Klasse sie nicht mochten, vermutlich weil sie die einzige war, der ich meine Aufmerksamkeit schenkte. Dass das ganze nur auf schulischen Interesse und nicht privatem Interesse beruhte, verstanden die wohl nicht.

,,Würde ich sie lieben, wüsste ich das wohl", hing ich noch hinten dran, bevor unser Sportlehrer kam.

Y/n pov.

Ich spürte Rans Blick auf mir Ruhen, als wir uns alle zusammen nach draußen auf dem Sportplatz begaben. Unser Sportlehrer war wohl der inkompetenteste auf der Schule. Sein Job bestand seiner Ansicht daraus, sich draußen hinzusetzen und uns zu zu sehen. Wir mussten uns sogar alleine aufwärmen, ohne dass er uns jemals gezeigt hatte, wie man sich korrekt aufwärmte. Ich hasste diesen alten Sack wirklich.

Meine Klasse hatte sich auf dem gesamten Sportplatz verteilt. Einige wärmten sich auf, andere rannten schon gleich los und andere hatten sich in den Schatten gesetzt und labberten über Gott und die Welt. Ich gehörte zu den Kanditaten die sich aufwärmten. Ran lief wahrscheinlich schon seine Runden, immerhin war er der sportlichste aus der Klasse. Und zum wegrennen vor den Bullen, konnte man sich schließlich auch nicht erst aufwärmen.

,,Du musst etwas mehr in die Knie gehen", hörte ich die Stimme meines Sitznachbarn hinter mir.

,,Danke", murmelte ich, kam seinen Worten jedoch nicht nach, sondern stellte mich wieder normal hin und drehte mich zu ihm um. Er trug eine kurze Hose und ein lockeres weißes T-shirt.

,,Sonst noch was?", hakte ich nach, da er einfach vor mir stand und mich ansah.

,,Setz dich an den Rand. Du kannst so keinen Sport machen."

,,Danke Mama, aber ich weiß sehr wohl, was ich kann und was nicht", zischte ich beleidigt auf, drehte mich von ihm weg und wollte weggehen, als er meine Hand umgriff.

,,Ich mein es ernst", sprach er, sah mich eindringlich an. Ich erwiderte seinen Blick. Wahrscheinlich starrten wir uns einige Minuten schon an. Keiner von uns beiden wollte weg sehen, denn das würde heißen, dass der andere recht hatte.

,,Entschuldigung Y/n geht es nicht gut. Ist es in Ordnung, wenn ich sie nach Hause bringen?", ergriff der Haitani plötzlich das Wort, drehte sich von mir weg, sah zu unserem Lehrer.

,,Was fehlt dir denn?", fragte er desinteressiert.

Gerade als ich zu sprechen ansetzen wollte, behauptete Ran dass ich Kreislaufprobleme hatte und mir schwarz vor Augen geworden sei. Natürlich war das absolut gelogen, aber was solls. Da Ran und ich beide 18 waren, hatten wir keine Schulpflicht. Der Lehrer trug uns aus - ihm war es ja egal, wer mitmachte und wer nicht, und schickte uns nach Hause.

,,Arschloch", zischte ich, stapfte an dem Haitani vorbei zu den Umkleiden.

𝐼 𝑑𝑜𝑛'𝑡 𝑙𝑜𝑣𝑒 𝑦𝑜𝑢ᴿᴬᴺ ˣ ᴿᴱᴬᴰᴱᴿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt