The untold truth -inner demons

I need U

Taehyung und Yumi sitzen sich in einem kleinen Café gegenüber, unterhalten sich über einen dampfenden Kakaobecher hinweg. Yumi hat ihre langen Haare, zu einem lockeren Knoten zusammen gebunden und schlürft hin und wieder genüsslich an dem Heißgetränk, während Taehyung mit einem schwarzen Tuch vermummt steif vor ihr sitzt und die Umgebung aufmerksam mustert. „Hätten wir uns nicht irgendwo treffen können, wo weniger Leute sind? Bei dir zu Hause oder meinetwegen im Dorm?", murmelt er und zieht sich sein Tuch über die Nase. „Jetzt sei nicht so ungemütlich, ich bin ja gleich fertig, dann können wir zu mir", erwidert Yumi fröhlich und winkt eine Kellnerin heran um zu bezahlen.

„Wie ich Weihnachten hasse", schnaubt Taehyung, als sie aus dem Laden treten und ihm eine Schaufel Schnee ins Gesicht weht. „Ach komm, mit deinem kleinen Jungkook wird es aus haltbar werden", lacht Yumi und kassiert dafür einen Schlag auf den Hinterkopf. „Ich wette er sieht mit Weihnachtsmütze unfassbar sweet aus", murmelt Taehyung dann und bringt das Mädchen neben ihm noch mehr zum Lachen.

„Ja ja ja, die Liebe..."

„Warum habe ich mich nochmal entschieden mich mit dir zu treffen?",grummelt Taehyung. „Weil ich die Schwester von dem zukünftigen Ehemann von einem deiner besten Freunde bin", triumphiert sie. „Du weißt aber, wenn du nicht möchtest, dass ich dir helfe, sag das einfach, okay?", fügt sie ernst hinzu. „Es ist nur so... Ich hab so Angst, was ist, wenn er das Ganze zwischen uns einfach nur freundschaftlich sieht?", flüstert Taehyung. „Ich kenne weder Jungkook noch dich sonderlich lange, aber ich glaube, diese Zuneigung beruht auf Gegenseitigkeit, du schaffst das." Vorsichtig zieht sie ihm das Tuch aus dem Gesicht, schaut ihm kurz in die Augen.„Jungkook liebt dich, dein Äußeres, aber vor allem dein Inneres.Und selbst, wenn er sich keine Beziehung vorstellen kann, wird er dich nicht verlassen. Da bin ich mir sicher, zur Not werde ich meine Bratpfanne zur Rate ziehen." Sie lächelt aufmunternd.

„Danke."Taehyung nimmt sie in den Arm, eine Weile stehen die Beiden in der verschneiten Straße, bemerken das Mädchen nicht, dass ein paar Meter weiter aus einem Ladenfenster herausblickt, ihr Handy gezückthat.

*****

Jungkooks Knie geben unter seinem Körper nach. leise schluchzend sinkt er in sich zusammen, ein verzweifelter Schrei hallt durch den leeren Dorm. Er lässt seinen Tränen freien Lauf, es tut so weh. Der Anblick des Fotos tut so unendlich weh. Es ist einfach zu viel für ihn. Fassungslos starrt er Taehyung an, der sich zu einem schwarzhaarigen Mädchen hinunter beugt, sie anlächelt. Auf dem Nächsten umarmen sich die Beiden, auf dem dritten Bild laufen sie nebeneinander, unterhalten sich scheinbar. Darunter schwarz auf weiß, die Nachricht einer unbekannten Nummer. „He loves her, and only her. Get over it"

Jungkook erkennt das Mädchen auf den Bildern, sie war es, der Taehyung am Tag des Fan Meeting den Haarreif aufgesetzt hat, als wäre es eine Krone, sie seine Prinzessin. Allein der Gedanke daran, Taehyung könnte ein fremdes Mädchen so liebevoll ansehen, schmerzt, wie ein Messerstich im Herzen. Außer sich vorTrauer und Wut schleudert er sein Handy von sich, es zerschellt ander gegenüber liegenden Wand, ebenso wie Jungkooks Herz, zerbrochen in tausend Teile. Erstickt wimmernd steht das Idol auf, wankt ins Badezimmer, um sich einzuschließen. Verheult starrt er in denSpiegel, hat das Bedürfnis hinein zu schlagen. Auf Taehyung einzuschlagen, für den Schmerz, den er empfindet. Und doch weiß er, er würde es nicht tun. Er würde Taehyung nicht wehtun, egal ob dieser ihn zerstört, zerbrechen lässt. Dafür liebt er ihn zu sehr. Er kann nur glücklich sein, sich für ihn freuen, egal wie sehr es ihm weh tut. Zwei Stunden sitzt Jungkook im Badezimmer, seine Tränen sprenkeln den Boden.

Er fühlt sich, als hätte ein LKW ihn überrollt. Jemand rappelt an der Tür, lässt Jungkook kurz zusammen zucken. „Hey Jungkook, bist du da drin? Alles in Ordnung?" Taehyungs fröhliche Stimme erkling tvor der Tür, lässt Jungkook verbittert auflachen.