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Als wir beim Krankenhaus ankamen brachten wir Elly zügig rein. Zum Glück hatte Niklas, ein sehr guter Freund von uns, grade Dienst. So brachten wir Elly zu ihm in den Schockraum. Elly's Werte waren grade noch bei der Grenze zu den ,Normalwerten'.
Niklas begrüßte uns kurz und fragte uns was passiert sei. "Wir wissen es leider selber nicht wir haben sie mitten im Wald mit Luna gefunden", erklärte ich während wir Elly vorsichtig umlagerten.
"Ellys vermisste Freundin?!", fragte Niklas verwundert.
"Ja, wir wissen auch nichts genaues, Elly stand unter Schock sie hat auch einen Finger verloren und ein paar Schürfwunden im RTW
hatte sie total panisch reagiert als ich ihr das mir ihrem Finger gesagt habe, sie hat sich gar nicht mehr beruhigt und ist dann bewusstlos geworden", fuhr ich fort.
"Okay, ich habe schon einen OP reserviert", sagte Niklas und schaute sich daweil Ellys Hand an. Auch wenn das nicht meine erste Amputionsverletzung war schaute ich diesemal weg. Einmal hatte mir gereicht. Paula war daweil los gegangen um ein paar Formalitäten zu klären.
"Sieht echt schlimm aus", sagte Niklas während ich Elly umkabelte.
"Sieht eher so aus als wäre er abgeschnitten worden", ergänzte Niklas nach ein paar Sekunden verwundert.
"Was?!", sagte ich schockiert. Wer würde sowas machen?!
"Wo ist eigentlich Jacky?", fragte Niklas mich.
"Gute Frage sie war nicht am Unfallort", sagte ich und zog mein Handy aus meiner Jackentasche. Ich wählte Jackys Nummer aber wieder nur die Mailbox.
"Sie geht nicht dran", sagte ich zu Niklas.    "Wir müssen sie finden das sie nicht am Unfallsort war könnte ein gutes aber auch einschlechtes Zeichen sein...", sagte er als Elly plötzlich die Augen öffnete. Sofort waren wir um sie. "Elly du bist im Krankenhaus wie geht's dir? Hast du Schmerzen?", fing Niklas an. Ellys Blick wanderte durch den Raum, dann schüttelte sie kurz den Kopf. "Gut, du musst leider gleich operiert werden, weißt du was passiert ist?", fragte Niklas weiter. Elly schien kurz zu überlegen. Sie schüttelte dann den Kopf und fragte leise „warum?"
"Du hast dich verletzt aber darüber reden wir später, weißt du wo Jacky ist?", fragte ich. Ich wollte so eine Aktion wie im RTW jetzt vermeiden. Elly schien wieder zu überlegen. Plötzlich füllte sich ihre Augen mit Tränen. "Es ist wichtig nicht das ihr auch etwas passiert ist", sagte Niklas. Wir beiden schauten sie erwartungsvoll an und hofften auf eine Antwort. "Jacky darf nicht tot sein", murmelte sie kaum hörbar.
"Was?!", sagten Niklas und ich gleichzeitig fassungslos.
Elly begann zu weinen. "Er....Er hat gesagt.....Jacky......Sie darf nicht tot sein....nein.....er hat gesagt dass sie tot ist bitte sie darf nicht tot sein", begann sie zu schluchzen. Mein Herz setzte einen Schlag aus. Wieso sollte Jacky tot sein? Was meinte sie damit? Niklas und ich sagen uns ernst an. Tausend Gedanken schossen mir in den Kopf. "Wo ist sie jetzt?", fragte Niklas Elly.
"Sie darf nicht tot sein", schluchzte Elly nur. "Elly wo ist sie jetzt?!", fragte Niklas sie ernster. Aber Elly sagte nur noch 5 Worte: Sie darf nicht tot sein.
Diese Worte machten mir furchtbar Angst. "Okay, Franco du und Paula fahrt sofort zurück zu dem Wald wo ihr sie her habt und auch an die Stelle ich schicke euch noch ein Team und die Polizei mit, Elly muss jetzt unbedingt in den OP! Ich werde hier warten du wirst mich sofort anrufen wenn du was von Jacky weißt!", sagte Niklas zu mir. Ich nickte nur. "Wieso noch ein Team?", fragte ich kurz vor dem Ausgang. "Ihr seit emotional zu nah an Jacky dran wir wissen nicht was uns erwartet wir müssen grade leider vom schlimmsten ausgehen", sagte Niklas und machte Elly schnell OP fertig. Elly war wie in einem Trance. Sie reagierte nicht mehr richtig auf uns, weinte und murmelte nur noch. Zum Glück hielt es sich aber dank dem Beruhigungsmittel in Grenzen.
Ich ging schnell aus dem Schockraum raus und lief zu Paula, die noch beim Empfang beschäftigt war. "Wir müssen sofort zurück", sagte ich schnell zu ihr. "Wieso?", fragte sie mich. "Ich erklärte es dir auf der Fahrt", sagte ich nur und wir liefen schnell zum RTW. Während der Fahrt erzählte ich ihr über die aktuelle Lage.
Als wir ankamen gingen wir schnell auf die Lichtung zurück ohne auf die Verstärkung zu warten wir mussten beide wissen wo Jacky war, und vorallem was mit ihr war, sofort!

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                         Niklass Sicht:
Ellys Worte machten mir große Sorgen und auch Angst. Die Ungewissheit war schrecklich. Wieso sagte Elly sowas und wer hatte ihr gesagt das Jacky tot sei? Als Franco ging machte ich noch einen kurzen Bodycheck aber anscheinend war wirklich außer die Hand und ein paar leichteren Wunden nichts. Sie zuckte nur leicht als ich an ihren Fuß kam,das sollte später auch noch kontrolliert werden, aber jetzt sollte sie erstmal in den OP.
„Sie darf nicht tot sein", sagte Elly immerwieder. Ihr Blick ging ins Leere. Tränen liefen ihr übers Gesicht. Sie wollte aber nicht sagen was passiert war oder wo Jacky war. Ich hoffte das Franco und die anderen sie schnell fanden und vorallem unversehrt.
„Elly wir werden sie finden, versprochen. Jetzt kümmern wir uns aber erstmal um dich, du kommst jetzt erstmal in den OP wegen deiner Hand", sagte ich ihr und entriegelte die Liege. Ein Pfleger kam und half mir sie in den OP zu bringen. Kurz vor dem OP nahm sie plötzlich meine Hand. Ich gab dem Pfleger ein Zeichen anzuhalten was dieser auch tat. Elly sah mich mit Tränen in den Augen an. „Niklas sie darf nicht tot sein bitte", flüsterte sie mir zu. Ich strich ihr über den Arm. „Wir werde alles versuchen versprochen", sagte ich.
Wie gern ich ihr versprechen würde das wir Jacky gesund finden würden aber das konnte ich nicht. Ich konnte nur beten das es so ist aber wie kam Elly darauf das Jacky tot sei? Sie sagt das sicher nicht ohne Grund.
Elly ließ meine Hand locker und sanft löste ich mich aus ihrem Griff. Wir fuhren weiter bis wir vor die OP-Tür kamen.
„Hier darf ich leider nicht weiter, ich bin da wenn du aufwachst versprochen, daweil werde ich nach Jacky schauen okay?", sagte ich. Sie nickte nur stumm, dann wurde sie in den OP gebracht. Ich schaute ihr noch kurz hinterher bevor ich wieder zurück zu den Schockräumen ging. Ich bereitete den Raum für den nächsten Patienten vor und wartete sehnsüchtig auf einen Anruf von Franco oder den anderen. Die Minute vergingen wie Stunden. Nach 10 Minuten war ich fertig und ich beschloss mich nach Luna zu erkundigen, vielleicht wusste sie mehr zu Jacky.

Gefunden und doch verlorenWhere stories live. Discover now