Kapitel 1 🩸 Erwacht

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Mystic FallsNovember 2011▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬

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Mystic Falls
November 2011
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Das markerschütternde Dröhnen holte mich aus meiner Schockstarre, in die ich verfiel, als das silberne Monstrum auf mich zuraste. Die riesige Blechbüchse rollte auf vier Rädern und hätte meinem neu erlangten Leben fast ein jähes Ende bereitet. ,,Pass doch auf, Freak!", fluchte der Fahrer wütend. ,,Deinetwegen musste ich ne Vollbremsung machen!"

Erschrocken weiteten sich meine Augen und ich flüchtete von der Straße, was den Fahrer dazu veranlasste, kopfschüttelnd davonzurasen.

Wer zur Hölle hatte in den vergangenen Jahren derart gefährliche Fortbewegungsmittel erfunden?

Besser als der Tumult auf den Straßen gefiel mir die schöne Innenstadt, gesäumt von kleinen Läden und bunten Cafés. Ein breites Schild mit vergilbter Schrift verkündete: Welcome in Mystic Falls, Virginia. Auf dem Schild saß ein pechschwarzer Rabe, der gelangweilt sein Gefieder streckte und krähte.

Diese malerische Kleinstadt nannte ich mein Leben lang meine Heimat, aber heute war sie kaum wiederzuerkennen. Viele Orte, die ich einst liebte, existierten nicht mehr. In Pearls Apotheke wurde man schon beim Betreten vom Duft der vielen Kräuter eingehüllt, jetzt stand das Gebäude allerdings leer und die Fensterscheiben waren zerbrochen. Die Kirche wurde nach der Vampirkatastrophe offenbar neu errichtet und das prachtvolle Herrenhaus der Familie Salvatore, mein ehemaliges Zuhause, verfiel zu einer trostlosen Ruine.

Das passiert eben, wenn man nach 147 Jahren von den Toten zurückkehrt.

Verrückt, nicht wahr? Erst gestern Nacht erwachte ich mit pochenden Kopfschmerzen in einer düsteren Höhle. Meine Erinnerungen verschwammen in Kürze zu einem dichten Nebel. So unglaublich es auch klang, ich hatte nicht die leiseste Ahnung, wo meine Seele nach meinem Ableben verblieb.

Also rappelte ich mich auf und sah mich neugierig um. An den Wänden prangten alte Malereien, kryptische Symbole und Worte in ausgestorbenen Sprachen, als wolle die Wand eine bedeutsame Geschichte erzählen. Faszinierend.

Ich liebte alte Legenden und Geheimnisse, doch die Entschlüsselung der Wandmalerei stand nicht an oberster Stelle. Mein eigentliches Augenmerk lag auf einem schlichten, verschlossener Sarg zu meiner Rechten. Gruselig.

Ich nahm meinen Mut zusammen und trat mit pochendem Herzen näher heran. Vorsichtig streckte ich meine Finger nach dem Deckel auf. Vielleicht lieferte dieser Sarg die Antworten auf meine Fragen.

Kaum berührte ich das Holz, entflammten plötzlich die Fackeln an den Wänden wie von Geisterhand. Ich schrak zurück und ließ den Sarg los, als sei der Deckel ebenso glühend heiß wie die Flammen.

Whisper of Deathᵗʰᵉ ᵛᵃᵐᵖⁱʳᵉ ᵈⁱᵃʳⁱᵉˢWhere stories live. Discover now