Sechzehn

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Am nächsten Morgen wachte Noah durch die Sonnenstrahlen, die in ihr Zimmer schienen, auf. Er wunderte sich kurz und schaute sich verwirrt um. Keine nervtötende Yogamusik? Sein Blick fiel auf Joels gemachtes Bett, dann auf den Schrank, wo normalerweise seine Yogamatte thronte, die jetzt allerdings verschwunden war. Noah fiel es wie Schuppen von den Augen, es waren ja Ferien und Joel weg. Somit auch die Musik und sein Schlafmangel.

 Im Bett gegenüber schlief Colin noch und Noah überlegte, ob er ihn wecken sollte, entschied sich aber dagegen. Ihm kam der Gedanke, Frühstück zu machen. Nicht wie sonst, nur ein schnelles Müsli mit nichts, sondern Pancakes. Also stand Noah auf, zog sich leise an und schlich sich dann ins Bad.

 Es war immernoch etwas gewöhnungsbedürftig, das Internat so leer zu sehen, schließlich herrschte sonst immer ein großes Chaos. In der Stille putze Noah seine Zähne und suchte nebenbei ein Rezept auf seinem Handy heraus. Er gab an, dass das Rezept für 3 Personen sein sollte, schließlich wollte er Frühstück für sich, Colin und Neele vorbereiten.

 Dann ging er in die Küche, auch wenn er noch seine Schlafsachen anhatte. Niemand, der ihn noch nicht so gesehen hatte, war im Internat, also war es auch egal. Den Teig hatte Noah schnell hinbekommen und auch das Backen der Pancakes dauerte nicht lange. Schon nach ein paar Minuten in der leeren Küche hatte sich ein kleiner Stapel auf einem Teller zusammen gefunden. 

Als Noah fertig war, stellte er die Pfanne in die Spüle und eilte dann in sein Zimmer, wo Colin immernoch am Schlafen war. Er sah süß aus, fand Noah. Wie seine Locken chaotisch um seinen Kopf lagen, der rechte Arm neben seinem Kopf, der leicht geöffnete Mund. Noah will ihn nicht wecken, er sah so friedlich aus. Aber er musste, ansonsten wurden die Pancakes kalt. Noah hätte sie vorher in den Offen stellen sollen.

 Langsam ging Noah auf Colins Bett zu und legte sachte die Hand auf seine Schulter. Vorsichtig schüttelte der Blonde seinen Mitbewohner und dieser öffnete ziemlich ruckartig die Augen. Noah ließ von ihm ab und trat 2 Schritte zurück.

 „Morgen. Ich habe Pancakes zum Frühstück gemacht", sagte Noah, während Colin sich die Augen rieb und sich aufsetzte. „Danke, ich komm gleich", antwortete Colin und schlug die Decke von seinen Beinen.

Noah hatte nach der Aussage das Zimmer verlassen und machte sich auf den Weg in die Gästezimmer um auch Neele zu wecken. Zu seiner Überraschung war seine Schwester schon wach. Sie lag im Bett und hatte ihren dunkelblauen Nintendo in der Hand. Es war ein Geburtstagsgeschenk ihrer Eltern. Neele bekam jedes Jahr etwas, im Gegensatz zu Noah. 

Liegt wahrscheinlich daran, dass seine Eltern vergessen hatten, wann er tatsächlich Geburtstag hatte. 

Als Neele bemerkte, dass Noah im Zimmer war, ließ sie schnell den Nintendo unter der Bettdecke verschwinden und tat so, als würde sie noch schlafen. Noah grinste. „Ich hab dich gesehen. Ich weiß, dass du wach bist. Und wenn du jetzt aufstehst, kannst du ganz viele Pancakes essen". Sofort sprang Neele aus dem Bett. Mit Pancakes konnte man sie gut locken, sie liebte diese Dinger. Das wusste Noah ganz genau.

 „Wirklich? Auch mit Schokocreme?", fragte sie. Noah lachte, seine Schwester war manchmal so einfach zu durchschauen. Zumindest für ihn. „Klar". In der Küche stand bereits Colin. Er saß auf der Fensterbank und hatte schon einen Teller mit ein paar Pancakes auf dem Schoss. „Hast du uns auch welche übrig gelassen?", fragte Noah und schaute den Lockenkopf an. 

Dieser grinste und zuckte mit den Schultern, ehe er sich ein Stück Pancake in den Mund schob. Noah nickte wissend und holte 2 Teller aus dem Schrank, wo er die restlichen Pancakes verteilte. Einen Teller gab er Neele und einen behielt er selber in der Hand. Dann deutete er Neele an sich auf einen Barhocker zu setzten und stellte ein Glas mit Schokocreme für sie hin. Er selber setzte sich zu Colin auf die Fensterbank, von wo aus, er auch Neele im Auge behalten konnte. 

„Die sind gut. Bist du dir sicher, dass du die gemacht hast?", stichelte Colin und kassierte ein Schmunzeln und ein Augenrollen von Noah. Denn eigentlich war er nicht der größte Koch. Wenn sie mit Julia und Ava kochten, hielt sich der Blonde eher im Hintergrund und überließ den anderen die Arbeit. 

„Ja, auch wenn dus nicht glaubst. Wenn ich will, kann ich kochen". Sie grinsten und beließen es dabei. Zu dritt saßen sie also in der Küche und aßen stumm die Pancakes. Zwischendurch warfen sich Colin und Noah immer wieder Blicke zu und lächelten sich an. Neele aß konzentriert und beachtete die Jungs nicht. Zum Glück, ansonsten würde sie wieder denken, da wäre was. 

Und da ist nichts. Zumindest rückten Colin und Noah so ihre Realität zurecht. Es ist gut so wie es ist, warum etwas ändern? Vielleicht, weil beide Herzrasen haben, wenn sie sich ansahen und ihre Körper kribbelten, wenn sie sich berührten. 

Aber solange sie nicht wussten, wie der andere fühlt, sollte es so bleiben wie es ist. 

You're not alone, even if we're not around | Nolin FanfictionWhere stories live. Discover now