Kapitel 1.2

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~zwei Zage Später~

Heute ist es soweit. Heute ist Donnerstag, der Tag an dem meine Tarnung auffliegen könnte und mein Leben in der Hölle enden könnte.
Ich weiß, ich durfte nicht daran denken was schief gehen könnte, sonst geht es erst recht den Bach runter. Aber, es ist nunmal wirklich ernst. Von dem heutigen Tag wird mein Leben abhängen.

Meine Hand griff wie ferngesteuert zu meinem Schwarzen Badeanzug, einem Handtuch, einem Haargummi, einer Haarbürste sowie zu Shampoo, Duschgel und meinen Flip-Flops.
Mit den Sachen unter meinem Arm lief ich zum kleinen Tisch in der Mitte des Raumes und packte dort alles ordentlich in die Tasche. Zum Schluss griff ich mir noch den Schlüssel und verließ die kleine Wohnung.

Wie jeden Tag war ich wie ferngesteuert auf dem Weg zur Schule und sah unterwegs immer wieder mein Spiegelbild und lauter Plakate, die sich gegen uns Mutanten richteten. Alle Plakate sahen unterschiedlich aus, aber doch bezwecken sie alle gleiche.
Sie wollen uns verjagen und uns töten.
Nach einer Weile kam ich an der Schule an, wo auch schon Kim und der Rest der Klasse vor unserem Lehrer versammelt waren. Gerade ging er die Anwesenheitsliste durch.
Ich rannte so schnell ich konnte das letzte Stück und kam gerade noch rechtzeitig, als der Lehrer meinen Namen aufrief.

,,Xenia Kenji?"
,,Ja" Gab ich zurück und stellte mich nun neben Kim, bevor wir in zweierreien zum Bus liefen, der hinter unserer Schule geparkt hatte.
Kim und ich setzten uns auf unseren Stammplatz in der Mitte des Busses und kurz darauf ging es auch schon los in Richtung Schwimmbad.

Die Fahrt dauerte laut meiner Uhr zwar nicht so lange, aber trotzdem zog sie sich für mich wie ein Kaugummi. Kim hatte sich die Kopfhörer aufgezogen und wippte ein wenig im Takt zur Musik mit. Ich selber hatte meinen Kopf an die Scheibe gelehnt und musterte die Umgebung. Wir fuhren an vielen Bäumen und Häusern vorbei, wobei jedes Haus einen anderen Farbton hatte. Schließlich war unser Ort hierfür berühmt. Jede Ecke sah hier anders aus und kein Haus glich dem anderen. Nur die kleinen Studenten Wohnungen in der Nähe unserer Schule sahen mehr oder weniger alle gleich aus.

Zum Glück Endete die Fahrt nun und ich stieg aus. Wir versammelten uns vor dem Schwimmbad und gingen, nachdem der Lehrer unsere Kabinenschlüssel besorgt hatte, in die Sammelumkleiden, die für Schulen vorgesehen waren.

Ich betrat als einer der letzten die große Schwimmhalle, in deren Mitte nur ein einziges Becken trohnte, dass von weißen Fliesen umgeben war.
Ich stellte mich wie immer neben Kim, da ich außer ihr auch nicht wirklich Freunde in der Klasse hatte. Sie trug ebenfalls einen schwarzen Badeanzug, jedoch war ihrer mit einem pinken Muster versehen.

,,So, ihr kennt das ja bereits. Aber trotzdem noch einmal zur Erklärung: Jeder von euch springt vom Startblock ins Wasser und schwimmt dann acht Bahnen. Die ersten sechs Bahnen macht ihr Brust-Schwimmen und die letzten beiden Bahnen krault ihr. Ihr dürft erst starten, wenn eurer Vordermann oder eure Vorderfrau an den Fähnchen vorbei geschwommen ist, damit ihr auf der Bahn nicht plötzlich warten müsst.
So, aber jetzt genug gesagt. Ab ins Wasser mit euch!"
Verkündete der Lehrer und wir stellten uns in einer langen Reihe hinter dem Startblock Nummer vier auf.

Ich stellte mich ganz ans Ende der Reihe und bangte darum bloß nicht schwimmen zu müssen.
Allmählich bereute ich es diese Schule gewählt zu haben. Unsere Schule ist nämlich eine Sportschule. Dass heißt, dass wir viele Sportarten ausprobieren und Schwimmen gehört nun mal zum jährlichen Programm. Aber es ist die einzige Schule in unserer Gegend, für die man kein Geld braucht. Meine Eltern würden mir das nicht bezahlen und ich selber habe gerade genug Geld, um mir essen zu kaufen.
Mittlerweile war schon die Hälfte von uns im Wasser und schwamm dort die Bahnen. Zwei von uns waren sogar schon fertig!

Gerade sprang Kim mit einem eleganten Kopfsprung ins Wasser und der Lehrer rief ihr von Rand aus ein großes Lob zu, was sie aber vermutlich nicht hörte, da ihr Kopf schon längst unter Wasser war und man nur noch ihre Silhouette durchs Wasser Zischen sah. Besonders schnell war sie nicht, dafür sah sie beim Schwimmen einfach immer elegant aus. Aber nicht auf die eingebildete Art.

~𝕏𝕖𝕟𝕚𝕒 | 𝔼𝕚𝕟 𝕃𝕖𝕓𝕖𝕟 𝕒𝕝𝕤 𝕄𝕦𝕥𝕒𝕟𝕥~Where stories live. Discover now