Advents Kapitel 13

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Severus und Remus

Severus Snape und Remus Lupin waren beide im Schloss Hogwarts an diesem vor Weihnachtsabend. Sie waren so gut wie allein, da die meisten Schüler und Lehrer nach Hause gegangen waren, um die Feiertage mit ihren Familien zu verbringen. Severus hatte sich in sein Labor zurückgezogen, um an seinen Zaubertränken zu arbeiten, während Remus in der Bibliothek saß und las.
Plötzlich hörte Severus ein Geräusch von seiner Tür aus und sah auf. Vor ihm stand Remus, der einen Mistelzweig über seinem Kopf hielt und dabei leicht gerötete Wangen hatte. Severus war sich sofort die Bedeutung dieses magischen Zweigs bewusst. Laut Legende mussten sich zwei Personen, die unter einem Mistelzweig standen, küssen, um für ein Jahr Glück und Liebe zu haben.
Severus war überrascht und etwas verunsichert, was der Tränkemeister allerdings nicht zeigen wollte.
Er und Remus hatten nie eine enge Beziehung zueinander gehabt. Sie waren Kollegen und hatten sich immer respektiert, aber mehr auch nicht. Doch der Anblick von Remus mit dem Mistelzweig brachte etwas tief in ihm zum Klingen.,,Was soll das, Lupin?" fragte Severus, versuchte dabei so kalt wie sonst auch zu klingen. Damit der Werwolf nichts ahnte. Remus zuckte leicht mit den Schultern. ,,Ich dachte, ein bisschen Glück könnte uns beiden nicht schaden.. So viel Pech wir in unserem Leben hatte."
Severus seufzte und schaute auf den Boden. Er konnte nicht ganz leugnen, dass er sich zu Remus hingezogen fühlte. Allerdings ist Lilly immer noch die Dame seines Herzens und dies wollte er eigentlich auch nicht ändern. Er konnte nicht vergessen, dass sie die Liebe seines Lebens gewesen war und dass sie nun tot war.
Remus bemerkte Severus' Zögern und wurde besorgt. Er wusste zu gut, dass Severus immer noch um Lilly trauerte und dass er auch unter den Demütigungen von James und Sirius litt. Remus wollte dabei nie mitmachen, ja, war selbst immer dagegen und wollte Severus keineswegs ärgern. Doch wurde er durch seine Jugendliebe Sirius da rein gezogen ,,Severus, was ist los?" fragte Remus leise.
Severus zögerte, aber dann brach es aus ihm heraus. Er erzählte Remus von seiner unerwiderten Liebe zu Lilly, von den Demütigungen seiner Mitschüler, und wie er sich einsam und unverstanden fühlte.
Remus hörte ihm aufmerksam zu und seine Augen füllten sich mit Mitgefühl. Er hatte nie gewusst, dass Severus so viel durchgemacht hatte, konnte es immer nur erahnen und doch hat er nie geahnt, dass es so schlimm für Severus war. So wollte er doch die ganze Zeit früher dem ganzen ein Ende setzen mit dem Mobbing und James und Sirius zurecht weißen.
Er stand auf und ging auf Severus zu, sanft und zaghaft legte der Werwolf seine Hand auf die Schulter seines Kollegen und strich dabei zaghaft darüber ,,Es tut mir so leid, Severus. Ich wünschte, ich hätte das alles früher nicht mitgemacht und das alles aufgehalten. Es tut mir wirklich schrecklich leid, aber wenn du in Zukunft reden willst oder jemanden einfach brauchst, der in deinem Zimmer sitzt und schweigt, wenn du dich zu einsam fühlst.. Dann kannst du jederzeit zu mir kommen." Redet der Braunhaarige auf den schwarzhaarigen Professor ein.
Severus konnte seine Maske nun sowieso nicht mehr standhalten, so ließ er selbst das Letzte fallen und lächelte Remus dankbar an. Er fühlte sich wie als wäre eine Last von seinen Schultern, als wäre alles frei.. Zumindest für den Moment.
Langsam näherten sich ihre Gesichter und ihre Lippen trafen sich in einem sanften Kuss unter dem Mistelzweig. Es war ein Kuss voller Zärtlichkeit und Verständnis. Ein Kuss, den beide dringend brauchten.
Als sie sich voneinander lösten, lächelte Remus leicht verschmitzt ,,Ich denke, der Mistelzweig hat seine Magie gewirkt."
Severus lächelte fast wie automatisch mit und wusste dabei, dass er sich in diesem Moment zum ersten Mal seit Jahren wieder glücklich fühlte.
Gemeinsam gingen die zwei Professoren in Severus privaten Räume und machten es sich dort vor dem Kamin auf dem Sofa bequem. Sie verbrachten so den Rest des Abends damit, sich gegenseitig ihre Gefühle und Gedanken mitzuteilen, und sie kamen sich dabei immer näher.
Als die Nacht sich dem Ende neigte, lagen sie schließlich gemeinsam auf dem Sofa aufeinander und sahen sich tief in die Augen.  ,,Danke, Remus", flüsterte Severus und küsste ihn erneut. ,,Für was?" fragte Remus lächelnd. ,,Für alles. Für den Kuss, fürs Zuhören, fürs Verstehen... einfach für alles." Bedankte sich der Tränkemeister, bevor er sich an Remus ran kuschelte und genießend seine Augen schloss.

Twilight & Harry Potter Adventsbuch 2023Where stories live. Discover now