Kapitel 15

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Pia POV.

Die Straßen vor mir könnte ich blind entlang laufen. Ich kenne jede Kurve, jede Stolperfalle, jedes Haus, jeden Garten, jeden Menschen. Hier hat sich in den drei Jahren die ich nicht hier war, nichts verändert. Es sieht immer noch alles genau gleich aus.

Ein Taxi hat mich vom Flughafen hergefahren, nur bin ich schon zwei Querstraßen vorher ausgestiegen. Niemals würde ich es riskieren, dass jemand weiß wo Max und ich aufgewachsen sind. Einen Moment stehe ich mit meinem Koffer da und sehe unsere Straße entlang.

„Max, warte auf mich", rufe ich und laufe meinem besten Freund hinterher.

Er rennt aber einfach weiter durch den Regen und ich ihm hinterher. Irgendwas hat ihn aufgeregt und ich hab ihn nur noch aus dem Haus rennen sehen. Schon seit ein paar Minuten laufe ich ihm hinterher, rufe immer wieder seinen Namen, aber er reagiert nicht. Irgendwann gelangen wir am Spielplatz an und da kann ich nicht mehr. Keuchend stütze ich mich auf meinen Knien ab.

„Max", rufe ich nochmal keuchend.

Endlich bleibt er stehen, bleibt aber mit dem Rücken zu mir. Seine Schultern beben immer wieder. Weint er?

Nachdem mein Atem sich wieder beruhigt hat, gehe ich langsam zu ihm rüber. Der Regen prasselt auf uns runter und als ich vor ihm stehe, sind seine blauen Augen gerötet und ich bin mir sicher, dass er weint. Auch wenn ich die Tränen vermischt mit dem Regen nicht sehen kann.

„Max? Was ist passiert?"

Ohne Worte schlingt er die Arme um mich und weint. Ich umarme ihn ebenfalls und lasse ihn weinen. Noch nie hab ich ihn so weinen sehen. Wir stehen einfach so im Regen, er weint und ich halte ihn.

„Sie lassen sich scheiden", schluchzt er. „Meine Eltern. Sie lassen sich scheiden."

Bei diesen Worten fangen auch bei mir die Tränen an zu fließen.

Seufzend beginne ich die Straße entlang zu laufen. Das war ein wirklich schlimmer Tag für uns beide und nachdem wir beide stundenlang im Regen geweint haben, waren wir beide eine Woche krank.

Lachend laufe ich vor meinem besten Freund davon, der mich mit einer Wasserpistole durch den Garten jagt. Gerade sind Sommerferien und es ist ein richtig heißer Tag. Vorhin waren wir im Pool, aber dann wollte ich mich ein bisschen sonnen, nur anscheinend war das Max zu langweilig. Er hat angefangen mich mit der Wasserpistole anzuspritzen und seitdem  jagen wir uns durch den Garten.

„Gleich hab ich dich", lacht er und tatsächlich holt er mich beim Pool ein. Von hinten packt er mich und wirft uns in den Pool.

Prustend tauche ich wieder auf. „Du Idiot!"

Lachend spritze ich ihn mit Wasser voll.

Gott, was haben wir für lustige Sommer in unseren Gärten verbracht. Max Haus ist das vierte auf der linken Seite, meins war das fünfte. Es sieht immer noch alles genau gleich aus. Beide Häuser sind weiß, Max Haus hat weiße Fenster, das meiner Eltern anthrazitfarbene Fenster.

Meinen Koffer schleppe ich die drei Stufen nach oben und klingle dann. Es dauert nicht lange, dann wird die Tür aufgerissen und Sophie schlingt die Arme um mich. Ich umarme sie ebenfalls und schließe mich ihr an, als sie aufgeregt auf und ab springt.

„Oh Pia! Ich bin so froh, dass du gekommen bist", quietscht sie.

„Ich auch. Ich auch."

Grinsend löst sie sich von mir, schnappt sich meine Hand und zieht mich ins Haus rein. „Max, hol mal Pias Gepäck und bring es ins Gästezimmer!"

It's always been you - Max Verstappen FFМесто, где живут истории. Откройте их для себя