Kapitel 14

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Eigentlich sollte ich jetzt zuhause sein und meinen Koffer für meinen Trip nach LA morgen packen, aber stattdessen stehe ich um 10:00 Uhr morgens vor der Haustür meines besten Freundes und klingle Sturm. Ja es ist Samstag, aber ich brauche ihn. Außerdem macht Lewis immer Morgensport und ist um diese Zeit schon wach. Ich kann Roscoe schon aufgeregt bellen hören und drücke nochmal auf die Klingel.

„Meine Güte, wer klingelt denn- Pia?" Lewis sieht mich verwirrt an und dann kann ich mich nicht mehr zusammen reißen und beginne hemmungslos zu weinen. „Pia, was ist denn passiert?"

Er packt mich am Arm und schlingt die Arme um mich. „Ich hab Scheiße gebaut. Große Scheiße."

Wortlos zieht er mich ins Haus und nimmt noch meinen Koffer. Roscoe ist sofort bei mir und schnuppert an mir, bellt und will Aufmerksamkeit, aber ich kann gerade nicht. Zu sehr werde ich von meinen Emotionen übermannt und das Atmen fällt mir immer schwerer. Es ist als ob ein Stein auf meiner Brust liegt und ich schnappe nach Luft.

Lewis legt mir seine Hände auf beide Schultern, sieht mir in die Augen und redet auf mich ein, aber durch das Rauschen in meinen Ohren höre ich ihn erst gar nicht richtig und es dauert ein bisschen, bis ich verstehe, dass ich mit ihm mit atmen soll. Zitternd versuche ich mit ihm mit zu atmen und nach ein paar Anläufen gelingt es mir dann auch. Erst als ich wieder normal atme, bemerke ich, dass wir auf dem Boden sitzen, meine Knie angezogen sind und Lewis mit besorgtem Blick vor mir kniet. 

„Pia, was ist los?"

„Max und ich haben uns geküsst", flüstere ich. „Gestern."

Lewis Gesichtszüge entgleisen ihm, er lässt sich auf den Boden fallen und schockiert sieht er mich an. „Was? Bitte wiederhol das nochmal?"

„Max und ich haben uns geküsst."

Lewis legt die Hände vors Gesicht. „Wie ist das denn passiert?"

„Ich weiß es auch nicht. Gott Lewis, wie soll ich das Kelly sagen?"

„Was genau ist denn passiert? Warte, diese Unterhaltung will ich nicht in meinem Eingangsbereich führen." Lewis schwingt sich auf die Beine, zieht mich mit hoch und dann in sein Wohnzimmer, wo wir uns auf das Sofa setzen. „Jetzt erzähl."

„Wir waren gestern beim Essen mit Charles, Pierre und Kika. Weil ich ja heute morgen wieder hergeflogen bin, haben wir uns gestern noch verabschiedet und dann ist es halt passiert. Einfach so." Ich kann Lewis nicht mal ansehen, als ich die nächsten Worte ausspreche. Normalerweise habe ich kein Problem damit ihm sowas zu erzählen, aber nicht wenn es um Max geht. „Wir haben uns geküsst und es hat sich so gut angefühlt. So gut wie mit niemandem zuvor. Dann sind wir in seinem Schlafzimmer gelandet-"

„Sag mir jetzt bitte, dass du nicht mit ihm geschlafen hast?" Lewis sieht mich mit großen Augen an.

„Nein!" Dieses Mal sehe ich ihm in die Augen. „Nein, für wen hältst du mich?" Dann allerdings werde ich stiller. „Aber fast. Wir sind fast soweit gegangen. Er hat mich Sachen fühlen lassen, die ich noch nie gefühlt habe, einfach nur weil er Max ist. Lewis, ich fühl mich schrecklich!"

Mein bester Freund fährt sich übers Gesicht und ich sehe zu Roscoe hinunter, der es sich mit dem Gesicht in meinem Schoß bequem gemacht hat. Langsam beginne ich ihn hinter den Ohren zu kraulen.

„Ich bin einfach mal ehrlich: Mir fehlen die Worte gerade."

Stöhnend lasse ich mich auf den Rücken fallen. „Danke, hilft nicht!"

„Habt ihr darüber geredet?"

Ich schüttle den Kopf. „Nein, ich hab mich gestern dann im Gästezimmer eingeschlossen, eine Stunde geweint und dann hab ich meine Sachen gepackt und bin morgens zum Flughafen gefahren. Und jetzt sitze ich hier bei dir."

It's always been you - Max Verstappen FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt