Eleven

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Nein!! Das kann nicht sein!

Ich stand dort wie gelähmt und Tränen bildeten sich in meinen Augen.

''Nein! Jisung!'' rief ich und lief zu ihm.

Hyunjin, welcher immernoch die Pistole in der Hand hielt, stand dort regungslos und starrte auf seine blutverschmierte Hand.

''Jisung.. Du kannst nicht gehen..'' hauchte ich verzweifelt und die Tränen liefen mir nun ununterbrochen über die Wangen.

Doch Jisung bewegte sich nicht. Öffnete auch nicht seine Augen.

Ich hob meine Hand, um seinen Atem zu fühlen und spürte einen leichten Luftzug an meiner Haut.

''Er atmet noch!! Ruft jemand bitte einen Krankenwagen!'' schrie ich und ein paar der Staffs, welche davor noch geschockt zugeschaut hatten, rannten los.

''Minho!!'' Chan und die anderen kamen in den großen Raum rein gestürmt.

''Er darf nicht sterben..'' kam verzweifelt aus meiner Kehle und ich drückte den Jüngeren näher an mich.

''Minho..'' hörte ich ein leises Flüstern. ''Jisung! Jisung, bitte verlass mich nicht.'' antwortete ich und ein sanftes Lächeln zierte seine Lippen. Er öffnete seine Augen etwas.

''Wenn ihr an mich denkt, seid nicht traurig. Erzählt lieber von mir und traut euch ruhig zu lachen. Lasst mir einen Platz zwischen euch, so wie ich ihn im Leben hatte.''

hauchte er.

''Jisung! Bleib bei mir! Ich muss noch meine Frage stellen! Ich wollte dich fragen, ob du mein-'' ich stockte.

Er hatte seine Augen entgültig geschlossen.

Ich schluchtzte laut auf und meine Tränen tropften auf das Shirt meines Babys.

Wenig später spürte ich Chans starke Arme um meinen Oberkörper. Er sagte nichts, hielt mich einfach fest und ich beruhigte mich etwas.

Ich sah mich im Raum um.

Felix lag ebenfalls weinend in Chanbins Armen und auch der Rapper hatte mit den Tränen zu kämpfen. Hyunjin musste von Seungmin, welcher Innie umarmte, stabilisiert werden.

Der Notartzt kam sehr schnell und versuchte Jisungie wiederzubeleben, ehe sie ihn auf einer Liege zum Ausgang trugen. Die anderen und ich folgten ihnen bis zum Ausgang. Dort schloss sich die Tür vor meinen Augen und ich fing wieder an zu weinen.

''Jisung!!'' rief ich, rannte dem Fahrzeug noch ein kleines Stücn hinterher und streckte meine Hand nach diesem aus. ''Verlass mich nicht..'' flüsterte ich.

Jemand legte seine Hand auf meine Schulter und als ich mich umdrehte, erkannte ich, dass dies Changbin war. Der Rapper versuchte mich, trotz das er selbst leidete, aufmunternd anzulächeln.

''Lass uns wieder in den Dorm zurückgehen. Chan erkundigt sich gleich nach Jisung und dann sehen wir weiter..'' sagte er und nahm meine Hand, ehe er mich zum Auto zog.

Auf der Autofahrt sah ich einfach nur emotionslos aus dem Fenster. Mein Kopf war leer. Ich wusste nicht so recht, wie ich mit der Situation umgehen sollte.

Als wir dann endlich am Dorm angekommen waren, lief ich direkt ohne noch etwas zu sagen in mein Zimmer. Dort ließ ich mich auf mein Bett fallen und versuchte einfach einzuschlafen, um dem Schmerz und den Sorgen wenigstens für eine kurze Zeit nicht mehr spüren zu müssen.

Das hatte aber nicht so gut funktioniert, da ich von Jisung träumen musste.

Ich träumte von uns und unseren schönen Errinerungen als Paar.

Paar...

Eigentlich sind wir nicht mal das gewesen. Ich hatte es zwar einmal im Tanzraum und kurz vor seinem Tod fragen wollen, aber jedesmal kam etwas dazwischen.

Wie ich es geliebt hatte, ihn im Tanzraum beim Nachdenken zuzusehen. Es sah so lustig aus, wenn er sein Gesicht verzog und man am liebsten spekulieren wollte, was er wohl gerade dachte.

Außerdem war es einfach nur süß, wie er drauf war, wenn ich ihn verlegen machte und seine Wangen erröteten.

Er war einfach zu süß gewesen.

Zu süß für diese Welt...

My Boy | Minsung ffWhere stories live. Discover now