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Adam und ich haben uns noch am selben Tag zum Essen verarbeitet. In ein teures Restaurant wo ganz bestimmt er zahlt und sich bestimmt kein Schüler hin verirren wird. Nachdem ich mich geduscht und rasiert habe, gehe ich in mein Zimmer wo ich mir etwas zum Anziehen raus suche. Schlussendlich habe ich mich für ein dunkelblaues Kleid entschieden, welches ich mit schwarzen Schuhen kombiniert habe. Meine Haare stecke ich in einem lockeren Dutt auf sowie ich mich leicht schminke. Seufzend betrachte ich mich und meine Haare im Spiegel. Es wird Zeit mich von dieser Haarfarbe zu verabschieden und wieder meine Naturhaarfarbe zu lassen. Auch wenn Braun, meiner Meinung nach, langweilig ist. Ich werde von meinen Haaren abgelenkt als es an der Wohnungstür klingelt. Ich schnappe mir meine Tasche und gehe zur Tür. Jonas und Yvi sind unterwegs, was mir ziemlich recht ist, da ich mich sonst wegen Adam rechtfertigen müsste. Sie würden es einfach nicht verstehen. Mit einem breiten Lächeln öffne ich Adam die Tür und muss feststellen, dass ich nicht die einzige bin, die sich schick gemacht hat. Adam trägt einen dunkelblauen Anzug und ein weißes Hemd welches oben offen steht und seine muskulöse Brust zum Vorschein bringt. Ich muss mir fest auf die Zunge beißen um nicht zu seufzen. Adam ist aber auch eine Augenweide. Adam, welcher mich ungeniert gemustert hat, bricht schließlich das Schweigen.

»Guten Abend schöne Frau.«

»Hallo du Schleimer.«, kichere ich und trete aus der Wohnung. Ich drehe Adam den Rücken zu um abzuschließen, kann aber deutlich seine Augen in meinem Rücken spüren. Als ich mich umdrehe, steht Adam mit den Händen in der Hosentasche angelehnt an der Wand. Seine Augen leuchten intensiv und er sieht mich so durchdringend an, dass es mit die Röte auf die Wangen schießen lässt.

Er schmunzelt als er es mitbekommt und tritt einen Schritt auf mich zu. Auch wenn ich versuche meine Gefühle aus dem Spiel zu lassen, brodelt es in mir.

»Lass uns gehen.«, er verschränkt seine Hand mit meiner und zieht mich die Treppe hinunter. Rache, Rache, Rache, Rache, wiederhole ich immer wieder doch ich kann meine Gefühle für Adam nicht leugnen. Dieser Mann hat es mir angetan und keine Worte oder Handlungen der Welt können meine Gefühle für ihn auslöschen.

»An was denkst du?«, fragt Adam als wir im Auto sitzen. »Du bist heute so ruhig.«

»An dich.«, gebe ich ehrlich zurück und seufze.

»Ich sitze doch neben dir.«, gibt er amüsiert zurück und fährt sich durch das Haar.

»Das ist ja auch der Punkt.«

Er legt den Kopf etwas schief. »Muss ich das verstehen?«

Ich atme tief ein und fange an zu erklären. »Ich habe einfach nicht damit gerechnet, dass ich nach allem was war, noch einmal hier sitzen werde. Ich habe es mir eigentlich selbst versprochen, dass ich dir nicht mehr verzeihen werde und doch sitze ich hier.«

»Florence.«, er räuspert sich. »Es tut mir wirklich leid. Ich...«

»Ich weiß, Adam. Ich weiß.«, unterbreche ich ihn und für den Rest der Autofahrt herrscht schweigen.

Als wir nach einer halben Stunde da sind, hält mir Adam die Tür auf und legt mir den Arm um die Taille während wir auf das Restaurant zu gehen.

Die Kellnerin begleitet uns zu unserem Platz. Wir nehmen Platz worauf uns die Kellnerin uns gleich die Speisekarte bringt.

»Was möchtest du trinken?«, fragt Adam mich und lächelt mich an. Aber er kann mich nicht täuschen. Irgendetwas bedrückt ihn.

»Überrasch mich.« Adam bestellt etwas, was ich noch nie gehört habe. Immer wieder runzelt Adam die Stirn und ist abwesend.

»Adam, was ist los?«

Sein Kopf schießt in die Höhe und sieht mich verwundert an. »Nichts?«

»Lüg mich doch nicht an. Ich merke das doch!«

Er atmet tief durch und schaut eine Weile aus dem Fenster »Ich muss umziehen.«

Was? Das war's? »Das ist doch toll oder?«

»Nein ist es nicht Florence. Die neue Wohnung ist noch weiter weg als die alte.«

Ich runzle die Stirn. »Oh.« Wenn ich zu Adam möchte, fahre ich schon eine halbe Stunde, das heißt wir werden uns nicht oft sehen können.

»Ja.«

Ein paar sekundenlang sind wir beide in Gedanken verloren bis Adam sich räuspert und meine Hand in seine nimmt.

»Flo, wir werden auch das noch schaffen. Schau doch mal wie weit wir es schon geschafft haben also werden wir das auch noch schaffen. Ich meine...«

»Adam!«, schneide ich ihm das Wort ab und blicke von unseren Händen auf.

»Ja?«, er hebt verwirrt die Augenbraue.

»Ich liebe dich!«

Es ist als würde jeder in dem Restaurant still sein. Ich kann nichts hören außer das heftige Schlagen meines Herzens. Adams Hand welche meine Hand gerade noch fest umklammert hatte, rutscht aus meiner und liegt nur noch lose auf dem Tisch.

»Adam... Ich...«, stottere ich. In was für eine Scheiße habe ich mich da nur rein geritten! Kann ich nicht einmal meine Klappe halten, verdammt! Ich liebe ihn doch nicht wirklich! Das habe ich doch nur gesagt wegen meines Planes. Oder?

Adam sieht mich mit weit aufgerissenen Augen an und fährt sich durch die schwarzen Haare, welche ich so liebe. Ich stutze innerlich. Verdammt, ich liebe in wirklich. Ich rufe mir ins Gedächtnis was er mir alles getan hat aber mein Herz ist viel sturer als mein Gehirn.

»Ich geh dann mal.«, sage ich und stehe hastig auf. Ich blinzle die aufkommenden Tränen weg und sehe ein letztes Mal über die Schulter, in der Hoffnung das Adam noch etwas sagt aber er bleibt sitzen und starrt auf den Stuhl wo ich gerade noch gesessen habe. Ich gehe mit schnelle Schritten auf den Ausgang zu als mich jemand an der Schulter festhält In der Hoffnung das es Adam ist, drehe ich mich um aber es ist nur ein Kellner der mich aufmerksam ansieht und fragt ob er mir ein Taxi rufen soll.

Ich sehe in einige Sekunden an ohne etwas zu sagen.

»Miss? Ein Taxi? Ist alles okay bei Ihnen?«, ich nicke zaghaft.

»Also ein Taxi?«, erneut nicke ich und drehe mich wieder um, um aus dem Restaurant gehen zu können. Ich höre hinter mir Gemurmel, ignoriere es aber weitgehend bis ich Adams Stimme heraus höre. »Sie braucht kein Taxi. Ich bin ihr Freund. Ich fahre sie heim.«

Wie bitte? »Aber sie hat doch gerade gesagt, dass sie ein Taxi braucht.«

»Verdammt, hören Sie mir den nicht zu? Ich bin ihr Freund! Ich werde sie jetzt nach Hause fahren!«, seine Stimme klingt genervt und angst einflößend. Einen kurzen Moment spiele ich mit dem Gedanken abzuhauen nur um nicht mit ihm im Auto sitzen zu müssen, werde aber davon abgehalten als ich umhergewirbelt werde und in ein Paar wunderschöne blaue Augen zu sehen. Die Röte schießt auf meine Wangen als ich daran denke, wie sehr ich mich gerade mit meinem Liebesgeständnis blamiert habe. Ich senke den Blick. »Hey.«, sagt Adam sanft und hebt mit seinem Zeigefinger mein Kinn an und zwingt mich ihn anzusehen. Er senkt seine Lippen fast auf meine, stoppt aber kurz vor meinen. Sein heißer Atem streift über meine Lippen, legt seine Stirn an meine. »Ich liebe dich, Florence.«, und mit diesen Worten schließt er die Lücke zwischen unseren Lippen.


Sorry Mister!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt