Strange Invitation

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„Amba! Perfekt, dass du hier bist!", wurde ich von Jamie überfallen, sobald ich die Türschwelle des Ladens übertrat. Sie kam auf mich zugelaufen und umarmte mich zur Begrüßung. Etwas überrumpelt sah ich sie an. „Was hast du angestellt?"

„Was? Ich habe gar nichts angestellt." Sie grinste breit. „Ich habe Pläne und du bist Teil davon", verkündete sie dann stolz und ich sah sie erwartungsvoll an.

„Du meintest doch mal, dass wir irgendwann mal zusammen feiern gehen müssen", begann sie. Ich nickte langsam. Irgendwann in unseren mittlerweile ziemlich vielen Gesprächen hatte ich das bestimmt mal gesagt. Ich hatte den Überblick ein wenig verloren. Denn mittlerweile sah ich Jamie nicht nur jeden Donnerstag, sondern auch gelegentlich mal im Skatepark und wir nutzen jede Chance zum Unterhalten. Es freute mich zu wissen, dass Jamie anscheinend auch so gerne mit mir redete wie ich mit ihr.

„Naja, auf jeden Fall hab ich eine Idee wie wir beide zusammen Feiern gehen können." Die Tatsache, dass Jamie noch nicht volljährig war, machte die Idee vom Feiern gehen ein wenig schwieriger. Also war ich gespannt auf ihren Plan. Ich ließ meinen Rucksack von meinem Rücken gleiten und lehnte mich seitlich an die Theke. „Also, einer meiner Klassenkameraden feiert dieses Wochenende seinen Achtzehnten. So im ganz großen Stil, die Familie hat ordentlich Geld."

„Uuund?"

„Was und? Wir gehen zusammen hin."

Ich zog die Augenbrauen hoch. „Ich kann da einfach mit hin? Da kennt mich doch bestimmt niemand."

„Das ist ja das Gute. Ich hab mir da was überlegt."

„Und das wäre?"

Jamie blieb kurz still. „Du bist doch single, oder?", fragte sie dann und ich verzog mein Gesicht vor Verwirrung. „Äh. Ja, bin ich. Sag mal was planst du?"

„Ach perfekt. Ja, dann ist das alles kein Problem."

„Du willst mich aber nicht mit irgendwem Fremdes verkuppeln, oder?"

„Nein, keine Sorge. Ich würde dich nicht mal zwingen mit irgendwem da zu reden, wenn du das nicht möchtest. Wir müssen nur ein bisschen tricksen, dann kannst du super easy auch mit dabei sein", versicherte sie mir dann und wirkte dabei so entschlossen, dass ich nur nicken konnte.

„Na gut", sagte ich dann, während ich durch den Laden zu meinem üblichen Stuhl schlenderte. „Dann erzähl mir mal ein bisschen von dieser Party."

„Okay also, das ist am Samstag in diesem Club in der Nähe vom alten Bahnhof. Sein Dad hat den gemietet."

„Gemietet!?"

„Jap, wie gesagt die haben Geld. Und gute Kontakte. Aber der Gastgeber, Torben heißt der übrigens, ist ein Netter. Gar nicht so ein verwöhnter Schnösel wie man denkt", erklärte sie, während ich noch versuchte zu verarbeiten, dass Menschen sich für einen Geburtstag mal eben einen Club mieteten. „Aber wie viele Leute kommen denn da, wenn er einen ganzen Club als Location hat?"

„Ja, ziemlich viele. Deswegen ist einer mehr oder weniger auch egal. Ich meine, ja es gibt eine Gästeliste, aber ich hab einen Weg gefunden", meinte sie immer noch so geheimnistuerisch. Sie wollte mir anscheinend wirklich nicht sagen, was sie plante.

„Okay. Und von wann bis wann geht das? Wie soll ich denn überhaupt nach Hause kommen, ich wohne quasi am anderen Ende der Stadt?"

Jamie zuckte mit den Schultern. „Also ich wohne relativ nah dran, du kannst bei mir schlafen, wenn du möchtest." Langsam nickte ich. „Ja, das klingt gut."

Und damit hatte ich zu ihrem Plan zugestimmt, ohne noch groß weiter drüber nachgedacht zu haben. Ach, wird schon, es kann ja nicht schaden, wenn ich das Haus mal etwas mehr verlasse. Schließlich war mir ja ohnehin langweilig. Während ich das Ganze noch in meinen Gedanken durchspielte, hatte Jamie schon weiter geplant. „Wir könnten das ja so machen, dass du vorher zu mir kommst und deine Sachen mitbringst. Und dann machen wir uns fertig und gehen dahin. Es sind vielleicht so fünf Minuten zu Fuß. Und dann sammeln wir noch Viola ein, die wohnt quasi neben mir." Ich kam gar nicht zu Wort, während sie vor sich hin plante. „Also die Party fängt so gegen acht Uhr an, also würde ich sagen wir tauchen da so gegen halb neun auf. Mach dir wegen Geschenk keine Sorge, ich organisiere da schon noch was." Belustigt sah ich zu wie sie angeregt denkend auf und ab tigerte. Dann stoppte sie. „Weißt du was. Ich schreib dir den Rest einfach."

You are creating all the bubbles at night || gxgWhere stories live. Discover now