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6 Monate später

Eine kleine Träne der Sinnlichkeit fällt mir aus meinen Augen. Die Ewigkeit, die ich hier verbringe, schadet mein Innenleben.

Die Schneeflocken sind schon lange nicht mehr anwesend, meine Gedanken sind das einzige, was ich habe, um beweisen zu können, dass ich noch lebe.

Ich esse nicht, ich trinke nicht, ich dusche nicht, ich gehe nicht auf Klo. Ich mache nichts, außer hier rum zu sitzen und in die Gehaltlosigkeit schaue.

Meine Bedürfnisse, rauszukommen, aus diesem Albtraum entkommen und das Sonnenlicht erblicken zu können verschwindet nicht. Sie wächst mit jeder neuen Zeitspanne, die ich hier verbringe.

Wie lange noch?"

Mein Seelenschmerz erschüttert die Schmerzen meines Herzens, mein Verstand taugt nicht mehr richtig und mich belasten viele Dinge.

Mir liegen Sachen auf der Seele, die mich unterwerfen und mich zu Dinge leiten lässt, weil sie mich unter Kontrolle haben.

Meine Gedanken sind grenzenlos, sie haben unbeschränkt Zugriff auf mein Leben und ich merke, wie ich die Flammen der unbändigen Bedenken zu Opfer falle.

Mitgerissen durch Müdigkeit und entkräftung verbringe ich den Tag mit Lustlosigkeit. Das schwarze ist hoch zu meinem Verstand hochgerankt und hat sie ungültig verschlungen. In mir schreit alles, die Alarmglocken leuten und die Warnsignale wandern zu meinem Körper.

Die Narben, die mich kennzeichnen, habe ich gezählt. Ich habe auf meinem Körper 148 Wundmale.

148-mal wurde ich schwer verletzt. 148-mal wurde mir mein Körper geraubt. 148-mal hat man mein Körper beschmutzt. 148-mal, dass man mir Seelenleben genommen hat.

Ich bin in eine Traumwelt gefangen. Eine Vision geschaffen von mir. Die Seifenblase engt mich ein, eine neue Halluzination, die mich belastet.

Mein Verlangen nach Unabhängigkeit und Eigenständigkeit übertrifft die vor Verlangen verzogene Leere in mir, die mich verinnerlicht auffrisst.

Die Geistlosigkeit, Verlassenheit und Einsamkeit verspeist mich mit Vergnügen, doch wissen sie nicht, dass ich das nicht fühlen will?

Sie stellen Forderungen nach mehr und stärker als jemals zuvor. Die Umrandung ist riesig und ich erkenne mich nicht mehr wieder.

Wo ist das Mädchen hin, die einfach nur zu ihrer Mutter will? Wo ist das Mädchen, das voller Hoffnung nach Freiheit strebt? Wo ist das Mädchen, das sich nach Wahrheit sehnt? Wo ist das Mädchen, was Liebe sucht? Wo ist das Mädchen, das alles mit Freude annimmt und nicht verurteilt, weil die Menschen es trotz der Wärme und Verständnis tun?

Ich habe mich in alle Hinsichten verändern und mir gefällt mein altes und neues ich nicht. Ich will mehr als das.

Ich bin ein Mädchen, welches von ihren Gedanken mitgerissen und in den Bann gezogen wurde. Gefangen in Gedanken, gefesselt in Ketten und inhaftiert in sich selbst.

Und ich will leben. Ich will mein Leben genießen können!

„Aitana, komm zurück"

(—)(—)

Ich kneife die Augen zusammen. Die Lichtstrahlen erscheinen voller Wärme in der Dunkelheit und vertreibt sie in die Enge.

Gefangen in GedankenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt