Himmel und Hölle (Good Omens)

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Ships: Ineffable Husbands (Crowley x Aziraphale)

Für die, die das Fandom nicht kennen: Schaut in die Kommentare hier, und wenns gerade passt das Video oben, der Oneshot spielt zum größten Teil in der Szene 🥰

Himmel und Hölle

Seit der vermeintliche Dämon vor ihren Augen in einer Wanne voll Weihwasser gebadet (und dabei sogar nach einem Quietscheentchen verlangt hatte), fürchtete die ganze Hölle Crowley. Sie konnten es immer noch nicht fassen, wie ruhig er dort gelegen und dabei von der heiligen Flüssigkeit gänzlich unversehrt geblieben war. Hatte Lord Beelzebub doch mit deren eigenen Augen gesehen, wie sich ein Wesen deren Hölle in dem gleichen Wasser unter qualvollen Schreien in Dampf verwandelt hatte.

Wie oder warum Crowley immun gegen Weihwasser war, fragte niemand. Zumindest sprach es keiner laut aus, zu großen Respekt empfunden sie nun dem Rothaarigen gegenüber. Schließlich wusste niemand, was der gefallene Engel sonst noch so für Asse im Ärmel bereithielt, wenn schon Weihwasser ihm nichts mehr anhaben konnte.

Es war auch besser so, dass weder Himmel noch Hölle etwas von dem Körpertausch der beiden mitbekommen hatten. Das hätte wohl sonst ziemliche Probleme für sie nach sich gezogen...

Während Aziraphale unten in der Hölle in Weihwasser badete, brannte Crowley, in der Gestalt seines Engels, oben im Himmel im Höllenfeuer. Nie wieder würde er Gabriels schockierten Gesichtsausdruck vergessen, mit dem er den im lodernden Feuer ‚Engel' bedachte. Aber nicht nur um Crowley herum brannte es, nein, auch sein Herz war in wütend brodelnden Flammen aufgegangen, wenngleich man das seinem ausgeglichenen Gesichtsausdruck auch nicht ansah.

„Halt den Mund und stirb endlich.", das sollten die letzten Worte seines Vorgesetzten an Aziraphale sein? Behandelten sie ihn immer so? Der Dämon im Engelskörper stellte sich vor, an seiner Stelle hätte wirklich Aziraphale gestanden. Es brach ihm das Herz, wie konnten die Erzengel, die ja eigentlich die reine Liebe Gottes widerspiegeln sollten, nur so kalt und erbarmungslos sein? Besonders seinem unschuldigen Lockenkopf gegenüber. Er hatte sich stets an ihre Anweisungen gehalten, sich (zu des Dämons Bedauern) zu keiner Stunde zu irgendetwas verführen lassen, und hatte immer nur Güte und Liebe für andere, sei es Mensch oder sonst irgendein Wesen. Er hatte sogar, trotz seiner anfänglichen Bedenken, mit Crowley zusammengearbeitet, um die Apokalypse zu verhindern und die Menschheit zu retten. Und dennoch sollte er jetzt sterben? Einfach so? Qualvoll in den Flammen zergehen? Weil er einen Dämon die gleiche Liebe entgegenbrachte wie allen anderen?

Crowley knirschte mit den Zähnen, das hatte er nicht verdient. Sogar ihm hatten sie gewissermaßen eine zweite Chance gegeben, sie hatten ihn zwar vom Himmel herabgestoßen aber dennoch weiterleben lassen.

Das ging dem Dämon so durch den Kopf, als er dort, von Flammen umgeben mitten im Himmel stand und die zwei Erzengel anlächelte. Eigentlich ironisch, dass, um den Engel und den Dämon für ihre Zusammenarbeit zu strafen, Himmel und Hölle kooperieren mussten. Wie sollte sonst Höllenfeuer in den Himmel und Weihwasser in die Hölle kommen?

Crowley dachte an das eine Mal zurück, als er Aziraphale nach Weihwasser gefragt hatte. Aus Sicherheitsgründen, verstand sich. Der Engel war wie immer besorgt und hatte zunächst abgelehnt, war aber doch darauf eingegangen, als er von Crowleys fast schon lebensmüden Kirchenvorhabens gehört hatte. Eigentlich war es süß, wie sich der Engel um ihn kümmerte. Auch wenn der Dämon wusste, dass Engel zu allen Wesen Liebe empfanden (zumindest theoretisch - Bei Gabriel war er sich in Sachen Praxis da nicht mehr so sicher), musste er zugeben dass die Worte des Engels ihn trafen.

Er hatte schon seit Jahrtausenden Gefühle für Aziraphale, schon seit sie sich im Garten Eden das erste Mal trafen. Seit der Engel damals voller Mitgefühl sein Schwert den hilflosen Menschen schenkte, war die Schlange für ihn gefallen. Und zwar wortwörtlich, denn Crowley war fest davon überzeugt dass es sich für jemanden wie Aziraphale zu fallen lohnte. Die liebevolle Art des Wächters von Eden, sein Lächeln und sogar die einfache Gestik, seinen Flügel über Crowley zu breiten und ihn damit vor dem ersten Weihwasserregen zu schützen, hatten dem Dämon den Kopf verdreht. Ja, dieses blonde Unschuldslamm hatte sich wahrhaftig in seinen Gedanken eingenistet, und es schien nicht so, als würde sich dieser Umstand in absehbarer Zeit ändern.

Oneshots by Krümel ✨Where stories live. Discover now