Fifteen

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Fifteen:
das Lauschen meines Herzschlags

Fifteen: das Lauschen meines Herzschlags

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„Was machst du?"

Ich biss mir auf die Unterlippe, unterdrückte ein Lächeln.

„Ich habe gerade Feierabend gemacht", erzählte ich, blieb stehen als Steve von seinem Motorrad stieg.

„Das muss dann aber eine schwere Arbeit sein", erwiderte er kopfschüttelnd, kam lächelnd auf mich zu. „Denn arbeiten bis so spät in die Nacht sollte verboten sein." Ich schmunzelte als er vor mir hielt. „Soll ich dich nach Hause fahren?", fragte er danach jedoch ernst.

„Oh, nein, nicht nötig", winkte ich ab. „Ich wollte mir gerade schnell ein Taxi rufen."

„Ja, aber immerhin bin ich schon mal hier."

„Ja, aber wieso?", erwiderte ich. „Du hast auch Feierabend."

„Ich war nicht müde", zuckte er mit seinen Schultern. „Deswegen wollte ich etwas rumfahren", deutete er kurz auf sein Fahrzeug. „Ich sah dich hier aber stehen und... naja." Er zuckte nochmal mit seinen Schultern. „Es macht mir wirklich nichts aus, dich nach Hause zu fahren."

„Aber mein Koffer?", hakte ich nach.

„Lass das mal meine Sorge sein", lächelte er. „Und war das ein ja?"

Ich lächelte doch noch breit, strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht als Wind aufzog. „Ja", nickte ich.

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„Es ist komisch, wie sehr sich Berlin zu damals verändert hat", sagte Steve, während ich mir die Arme um den Körper schlang.

„Ehrlich?"

Er nickte. „Aber im Weltkrieg waren viele Städte zerstört. Ich finde es erstaunlich, was sie aus der Stadt gemacht haben."

„Naja, viel gesehen haben wir nicht."

„Wir waren ja auch nicht zum Vergnügen da", verschränkte er die Arme auf seinen Knien und sah mich mit schiefgelegtem Kopf an. Lächelnd konnte ich diesmal nicht anders als die Hand auszustrecken und ihm ein paar Strähnen aus der Stirn zu streichen. „Ich muss wieder zum Friseur", seufzte er, schüttelte seine Mähne aus.

„Ich mag deine Frisur", sagte ich, ehe schon wieder Wind aufzog und ich in den Nachthimmel sah. „Ich glaube, die Tage wird es zu schneien anfangen", gab ich meine Meinung kund, kramte seufzend danach in meiner Jackentasche nach meinem Schlüssel.

„Bist du schon müde?", fragte Steve als ich aufstand.

„Nein, aber mir wird langsam kalt", erklärte ich, sah seufzend auf meinen Schlüssel und drehte ihn in meinen Fingern. „Möchtest du noch mit raufkommen?"

Er lächelte mich von unten an. „Gerne."

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„Kaffee ist jetzt eigentlich genau das falsche", schmunzelte Steve als ich die zwei dampfenden Tassen auf dem Couchtisch abstellte.

„Ja, aber ein Leben ohne Kaffee ist sinnlos", erklärte ich. „Und ich werde wahrscheinlich die Nacht durchmachen. Ich habe morgen immerhin nichts vor, außer vielleicht... zu schlafen?", drehte ich ihm mein Gesicht zu. „Was?", lächelte ich als er mein Gesicht mit seinen Augen absuchte. „Habe ich was im Gesicht?", fragte ich nach.

Ich zuckte zusammen als Steve mir meine Haare von der rechten Schulter schob, mit dem Finger über meinen Kinnknochen wanderten. „Nein", zuckten seine Mundwinkel. „Mir ist nur noch nie aufgefallen, was für schöne Augen du hast", schmeichelte er mir.

„Danke", hauchte ich, wurde rot. Sein Kompliment war so einfach – und doch ließ es mein Herz höherschlagen. Ich legte den Kopf schief als er sich zu meinen Lippen vorbeugte – mich aber nicht küsste. „Willst du nun analysieren, was ich genau für blaue Augen habe?", scherzte ich.

Er lächelte leicht, legte auch seinen Kopf schief. „Schließ deine Augen, Ginny."

Ich zog eine Augenbraue hoch, schloss dann aber nach ein paar Sekunden meine Augen. „Und nun?", hakte ich nach als Stille mein Wohnzimmer füllte.

Ich zuckte zusammen als sich seine Hand um meinen Nacken legte, die andere wieder über meinen Kinnknochen wanderte. Naja, zumindest sein Finger. Ich spürte wieder das Kribbeln tief in meinem Bauch, biss mir auf die Unterlippe als ich spürte, dass meine Haut heißer wurde, ich zu schwitzen begann. Fuck, ich wurde feucht – schon wieder. Was konnte der Mann mit nur ein paar Handgriffen tief in mir nur auslösen?

Solange ich mir auf die Unterlippe biss, küsste er mich nicht. Und ich überkreuzte gerade meine Beine, hörte kurz auf, auf meiner Unterlippe herumzubeißen, da drückte er seine Lippen unerwartet – und doch drauf gehofft – auf meine.

Vorsichtig schlang ich meine Arme um seinen Hals, zog ihn so enger zu mir als ich meinen Mund leicht öffnete, seufzte.

Auch er schlang seine Arme um mich, strich mir über meinen Nacken, der sich immer wärmer anfühlte. Und dann übertrieb ich meinen Bogen. Ich löste mich ruckartig von ihm, schubste ihn gegen meine Couchlehne, während er mich perplex ansah, ehe ich mich auf seinen Schoß schwang, meine Hände auf seinen Wangen ablegte und wieder hinabbeugte, um ihn erneut zu küssen.

Es war nichts zu hören, außer den Kussgeräuschen und dem leisen Rauschen des Fernsehers, der im Hintergrund an war. Dem Ticken meiner Uhr aus der Küche nebenan zu lauschen war auch möglich. Oder unserem Atem, der miteinander verschmolz. Doch trotzdem konzentrierte ich mich auf meinen Herzschlag, um nicht vollends über ihn herzufallen. Noch nie hatte ich mich so sehr wie in diesem Moment nach Sex gesehnt. Und zeitgleich sehnte ich mich einfach nur danach, dass er mich im Arm hielt, mit mir kuschelte.

Scheiße, verdammt, er war dabei, meine Mauern einzureißen, die ich gegen Männer aufgebaut hatte. Wenn das nicht schon längst geschehen war.

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Datum der Veröffentlichung: 22.09.2019 19:07 Uhr

》Life of agents《| Part III || STEVE ROGERSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt