FREEFALL ᵞᵒᵒᶰᵐᶤᶰ

》56《

Sein Vater fing an zu lachen und sah wieder über die Stadt. Selbst das Wetter war gleich wie damals.

,, Sei ehrlich zu mir, warum hast du mich wirklich hier hoch bestellt?", brummte er mit seiner Tiefen stimme vor mich hin.

,, Dass, Herr Park, werden sie noch sehen", sagte ich zu ihm. Ich wollte ihm seine Überraschung nicht nehmen, das wäre nicht fair. Ich sowohl für ihn als auch für eine Jimin eine Überraschung heute parat. Wie ich darauf gekommen? Von ganz allein.

Ich hatte vor ein paar Tagen einen Traum gehabt, durch meine nächtliche Verarbeitung, die mein Hirn vollzog, kam ich auf diese Idee. Es war verrückt, aber als ich am nächsten Morgen wach wurde, sah ich es als gar nicht so unmöglich an und wollte versuchen es durch zu setzten. Und sehe da, es hatte geklappt.

,, Sie wollen doch bestimmt ihren Enkel sehen, oder nicht? Mein Vater wäre breit sich mit ihnen anzufreunden, wenn sie es auch zu lassen", sagte ich zu ihm, hoffte das er dem nachgeben würde, um es einfacher für uns machen.

,, Also um mal kurz eine Sache klarzustellen Yoongi. Sprich mich nicht länger zu förmlich an und nenn mich Si-yang und zweitens, hätte ich kein Problem damit, solange ich mein Sohn wider öfter sehe, ist mir alles recht. Ye-jun soll keine zerstrittene Großväter haben, oder?"

Mir fiel ein Stein vom Herzen, Erleichterung machte sich breit. Besser konnte es eben nicht laufen.

Da hörte ich wieder Schritte, erkannte die beschwerende Stimme, die vor sich hin murmelte und ich drehte mich um. Ein Luft holender Jimin kam endlich oben an, lehnte sich erst mal an dem direkt daneben liegenden Geländer.

Der ältere Mann drehte sich ebenfalls um und er starrte Jimin an.

,, Jimin?"

Er richtete sich auf und sah dann zu uns. Er kam auf uns zu, erkannte seinen Vater erst gar nicht durch das fehlende Licht. Um so näher er uns kam, um so mehr Staunen lag in seinem Blick.

,, Appa? Ist das jetzt ein Traum? Bin ich die Treppe wegen Luftmangel heruntergefallen?", fragte er sich selber. Ich nahm seine Hand und zog ihn zu mir her. ,, Nein kein Traum Jimin. Er ist echt hier!", rief ich es ihm ins Geschiss.

Si-yang breitete seine Arme für Jimin aus. ,, Komm, her, mein Großer!", forderte er ihn auf. ,, Scheiße Appa", fiel ihm Jimin in seine Arme. Sofort schloss er Jimin in seine Arme. ,, Scheiße bin ich hoffentlich nicht", hörte man den Mann murmeln. ,, Nein, bist du nicht. Warum bist du eigentlich hier?"

,, Yoongi hat mich herbestellt. Seit wann bist du wieder Dunkelbraun?"

,, Erst seit kurzem. Das herausgewachsene Blond sah scheiße aus. Ich bin froh dich endlich wiederzusehen Appa" Nur kurz war es still. ,, Ich wünschte, ich könnte Eomma noch mal sehen", kam es dann traurig von ihm.

Si-yangs Blick sah nun etwas trauriger aus. ,, Keine Angst, die hat immer ein Auge auf dich, Jimin", sagte er zu ihm. Ich ließ den beiden ihre Zeit, ließ die beiden sich irgendwie neu kennenlernen. Sie hatten sich ewig lange nicht mehr gesehen.

Immer wieder sah ich auf meine Uhr. Ich wollte den Zeitpunkt nicht verpassen.

Ich musste ein paar Tage auf den heute Tagen hinfiebern. Ich ließ meine Hand in meine Manteltasche gleiten, um nachzusehen, dass auch alles da war und ich nichts verloren hatte. Ich hatte nur ein paar Minuten.

Wie ich damals auf die Idee gekommen bin, noch auf die Uhr zu sehen, war mir ein Rätsel, aber ich jetzt bereute ich es kaum, sah es jetzt als eine richtige gute Tat an. Ich drehte mich zu Jimin, griff nach seinen Händen und drehte ich zu mir.

,, Tut mir leid, wenn ich euch unterbreche, aber sonst kommt mein Plan nicht genau hin. Also hör mir mal kurz zu" Ich holte Luft und Jimin sah mich verwirrt an. Si-yang hatte erst begriffen, was ich eigentlich vorhatte und lächelte mich zuversichtlich anlächelte.

Jimin hatte die Ähnlichkeit mehr von seiner Mutter, dennoch brauchte man kaum genau hinsehen, um zu sehen, dass sie Vater und Sohn sind. Sie hatten dieselbe Gesichtskontur. Dieselbe Nase, die Ye-jun geerbt hatte.

,, Was kommt jetzt?", fragte Jimin verwirrt.

Ich holte Luft, sammelte mich und mein Hirn, um die richtigen Worte herauszubringen. Ganz so blöd sollte es dann auch nicht laufen. Ich hoffte es mal zumindest.

,, Hast heute eigentlich in den Kalender geschaut, Jimin?", fragte ich ihn. Es war mehr spontan. Er blinzelte mich an. Ich wusste es. ,, Ahm nein?", kam es von ihm.

,, dachte ich mir. Das kommt, weil du wieder viel zu beschäftigt bist und die Arbeit nicht lassen kannst. Du bist nicht länger bei Taehyung, wo das Haus ständig glänzen muss. Du weißt, ich habe eine Putzhilfe. Aber das ist nicht der Punkt Jimin"

,, Okay" Dass er kein Schimmer hatte, was hier vor sich ging und was ich geplant habe, fand ich ziemlich süß.

,, Genau heute vor einem Jahr, habe ich dich hier zum ersten getroffen. Erinnerst du dich noch? Vergiss das, was davor passierte, aber erinner dich an den Moment, als ich neben dir stand, als du mir in die Augen gesehen hast! Du hast den Freien Fall gespürt, durch meine Augen, aber ich habe ebenso was gespürt, durch dich. Es war nicht irgendein Zufall Jimin"

Er fing an, mich anzulächeln. ,, Ich erinnere mich gut daran, aber was habe ich dich fühlen lassen?", fragte er. Auf diese Frage habe ich gewartet.

,, Trauer. Du hast mich Trauer spüren lassen. Allein dass du hier hochgekommen bist, um darunter zu springen, hast du mich von meinem Selbstmord abgehalten, denn ich vorher monatlich begangen habe, was über ein Jahr anhielt. Aber das war wegen des Schattens. Du hast Trauer spüren lassen, weil du nach deinem alten Leben getrauert hast. Ich habe das zwar später erst begriffen, aber dennoch so gehandelt, um dich zu retten"

Wir hatten einander gerettet und das wusste er, aber bis jetzt hatte ich nie von meinen Morden erzählt. Den Morden an mir selbst weswegen er die Augen weitete.

,, du hast was?", fragte geschockt.

,, Ja habe ich, aber das spielt keine Rolle mehr. Mein Schatten an dem Abend mich wieder an die Grenze getrieben, aber als ich bemerkt habe, war er wie ruhig. Es komisch. Ich habe dich da nur so verloren und weinend sitzen sehen und in meinem Kopf war, ruhe. Ich habe mich erst nicht getraut, dich anzusprechen", lachte ich.

,, Okay Yoongi du machst mir Angst. Was hast du vor?", kam es von ihm. Er hielt die ganze Sache wohl nicht mehr aus.

,, Warte. Du hast den Freien Fall durch gespürt. Aber in dem fällst du nicht allein. Wir fallen schon die ganze Zeit Jimin. Ich will mit dir endlich am Boden ankommen und nicht länger fallen. Wir haben so viel durchgemacht, sind nun wieder her, am beginn unserer Geschichte. Weißt du, warum ich das ganze geplant habe? Gerade hier und diesen Tag?"

Nichts ahnend schüttelte er den Kopf, sah kurz zu seinem Vater, dann zu mir.

,, Weil ich mir dachte, es wäre der beste Zeitpunkt, um dich eine Sache zu fragen" Ich holte die kleine Schachtel heraus, die mir mein Onkel damals im Krankenhaus gegeben hatte, im Auftrag von Si-yang und ging vor Jimin die Knie.

,, Yoongi", kam es warnend von ihm, aber ich ließ mich nicht abhalten. Si-yang lachte auf, als er die Schachtel erkannte und Jimin kurz zu ihm sah, Si-yang hielt sich sofort den Handrücken vor den Mund hielt.

,, Jimin, ich in vielen Sachen unsicher im Leben, aber wenn ich ganz sicher bin, dann mein Leben nur mit dir verbringen zu wollen. Ich würde alles für dich tun, das weißt du. Mein Schatten braucht dich und ich dich ebenso. Ich liebe mehr alles andere und ich weiß, du tust es auch. Würdest du mich dann auch Heiraten Jimin?"

Erst sah er mich sprachlos an, während er zu sein Vater sah, er ihm dann auffordernd zu nickte.
Jimin presste seine Lippen aufeinander, fing dann an zu lachen.

,, Natürlich heirate ich dich Yoongi. Wie könnte ich mir auch was anders vorstellen", sagte er dann und ich nun endlich komplett erleichtert. Ich nahm den Ring aus der Schachtel und steckte ihn Jimin an.

Ich stand wieder auf und sofort zog mich Jimin zu sich, küsste mich und ich erwiderte sofort. Ich hatte, was ich wollte und dazu auch noch den Segen meines Vaters. Auch wenn nicht, hätte nicht dafür gekämpft, Jimin dann einfach geheiratet, aber dadurch das ich auch seinen Segen hatte, konnte ich ruhig aufatmen.

Unserer Zukunft stand jetzt nichts im Wege.

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