Ezra Princeton x Jayden Bishop

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Genau dieser Dreckskerl steht jetzt mit großen, panischen Augen vor mir, seine dunklen Haare durcheinander und von dem selbstbewusste Halblächeln, das ich aus den Zeitungen kenne, fehlt jede Spur.

Dennoch kann ich mir einen genervten Gesichtsausdruck nicht verkneifen, während ich Mr. Bishop erkläre: "Entschuldigen Sie, Sir, aber wir haben geschlossen."

Er starrt mich einen Moment lang an, dann holt er tief Luft. "Ich bitte Sie, es ist ein Notfall!" Seine Stimme ist tief und ganz offensichtlich einen autoritären Ton gewohnt.

Aber ich hebe nur abwehrend die Hände. Vielleicht hätte ich nicht so abweisend reagiert, wenn ich nicht gewusst hätte, wer er ist, aber ich habe nur zu gut in Erinnerung, wie die ältere Mrs. Jennings ihren Kater Pringles unter Tränen hat einschläfern lassen müssen, weil sie sich die Medikamente zur Behandlung seiner Hautgeschwüre schlicht nicht leisten konnte.

"In der St. George's Tierklinik drüben in Melbourne gibt es einen Wochenenddienst. Es ist auch nur eine zwanzigminütige Fahrt, aber ich kann Ihnen nicht helfen."

Jayden Bishop fixiert mich mit seinen dunkelblauen Augen, während sein Kiefer so stark arbeitet, dass ich das Knacken beinahe höre. Dann stößt er die Luft aus und wirbelt herum. Er rauft sich die Haare und ihm entfährt ein derbes "Fuck!"

Anstatt jedoch wieder in sein Auto zu steigen - ich vermute, es handelt sich dabei um den dunkelblauen Maserati, denn der steht verlassen und als einziges Auto neben meinem Toyota noch auf unserem Parkplatz -, wirbelt er auf den Absätzen wieder zu mir herum.

Ein wenig verdutzt muss ich feststellen, dass er mich mit einem tödlichen Blick niederzustrecken versucht und anklagend seinen Finger auf mich richtet.

"Sie sind Arzt, sie haben sicherlich wie jeder andere Mediziner auch die Pflicht, ihren Patienten zu helfen! Sie können mich nicht einfach abweisen!"

Seufzend verschränke ich die Arme vor der Brust, nicht ganz sicher, wohin diese Unterhaltung, wenn man sie denn so nennen kann, uns führen wird. Ich räuspere mich verhalten. "Entschuldigen Sie, aber wenn Sie kein Gummispielzeug verschluckt haben oder eine Entwurmung brauchen, bin ich sowieso nicht der richtige Ansprechpartner."

Er glotzt mich sprachlos an, dann schüttelt er den Kopf und faucht: "Nicht für mich! Ich bin wegen Basil hier!"

Noch während ich irritiert die Stirn runzle, marschiert er zu seinem Wagen, reißt die Tür auf und beugt sich hinein. Im nächsten Moment kommt er mit einem großen, goldbraunen Hund auf dem Arm zurück.

Aus Gewohnheit lasse ich meinen Blick suchend über das Tier gleiten. Die Hündin muss eine Art Mischung aus Pitbull und einer anderen, sportlichen Rasse sein, denn ihr seidiges Fell gibt einen muskulösen Körperbau preis. Dieser Körper wird jedoch momentan von heftigen Krampfanfällen geschüttelt und weißer Schaum hat sich vor den Lefzen gebildet. Nichtsdestotrotz liegt der Blick aus den goldenen, dunkel umrahmten Augen der Hündin die ganze Zeit auf mir. So, als wüsste sie, dass ich ihr helfen kann.

Ohne den Blick von Basil mit dem ungewöhnlichen Namen zu nehmen, stoße ich die Eingangstür hinter mir auf und trete ins Innere, sodass Mr. Bishop mir folgen kann. Ich habe meine Entscheidung sofort getroffen.

"Was ist mit ihr passiert?", will ich wissen, mein Ton nun sachlich statt bissig.

Der dunkelhaarige Geschäftsmann folgt mir mit langen Schritten in das Behandlungszimmer und legt Basil nach meiner Anweisung auf dem Tisch ab.

"Ich weiß es nicht genau, aber ich vermute Rattengift. Ich musste sie heute mit ins Büro nehmen, weil ich sie nicht alleine lassen wollte, und habe sie krampfend im Gang gefunden. Basil ist kein Hund, der einfach irgendetwas frisst."

Waves - Oneshots BoyxBoyWhere stories live. Discover now