Arthurs Sicht

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Ich hörte, wie Merlin irgendwas auf einer anderen Sprache rief. Wahrscheinlich ein Zauberspruch, aber wofür? Ich konnte es einfach noch immer nicht glauben, das Merlin ein Zauberer war. Die ganze Zeit war er an meiner Seite und ich hatte einfach nicht gemerkt, das er direkt vor meinen Augen gezaubert hatte, aber jetzt, wo ich es wusste, wurde so einiges klar.

Jetzt wusste ich, was er immer mit seinen komischen Andeutungen meinte. Er hätte mich die ganze Zeit über umbringen können, aber er tat es nicht, obwohl ich ihn wahrscheinlich schon umgebracht hätte, wenn ich gewusst hätte, was er in Wirklichkeit war.

Mit diesen Gedanken wurde ich ohnmächtig.

Als ich langsam wieder zu mir kam, war der stechende Schmerz in meinem Bauch verschwunden. War ich etwa tot? Fühlte sich so der tot an?
Ich versuchte mich aufzusetzen, brauchte aber eine Weile, da ich noch sehr schwach war, doch als ich Merlin am Boden, neben den Tisch auf dem ich platziert worden war, liegen sah, wusste ich, dass dies nicht der Tod war.

" Merlin? Was ist los mit dir? Komm schon, wach auf! Ich werde dich schon nicht umbringen.", versuchte ich zu scherzen und ließ mich neben Merlin nieder.

Da er auf dem Bauch lag, drehte ich ihn zu aller erst um und sah, dass er föllig blass und erschöpft wirkte und seine Atmung Stoßweise und angehackt war. Als ich seinen Puls fühle, stellte ich fest, dass er zwar regelmäßig war, aber sehr schwach und langsam wirkte.

Trotz dem Wissen, dass Merlin ein Zauberer war, war er immer noch mein Freund und ich wusste, das er mir nie in seinem Leben absichtlich etwas anhaben würde, denn dafür war er ein viel zu gutmütiger Mensch.

"Du wirst schon wieder, Merlin. Da bin ich mir sicher. Wir müssen dir nur etwas zum Essen besorgen und ein paar Tränke von Gaius einflösen und dann bist du bestimmt wie neu." Sagte ich zu Merlin, obwohl ich damit eher mich beruhigen wollte.

Da es schon langsam dunkel wurde und damit auch die Kälte der Nacht herein brach, sammelte ich etwas Holz und machte ein Feuer. Regelmäßig überprüfte ich Merlins Puls, damit ich sichergehen konnte, dass sein Zustand sich nicht verschlechterte.

Was war nur passiert, dass es Merlin auf einmal so schlecht ging?

Ich legte mich neben Merlin auf den Boden und schlief nach einiger Zeit völlig erschöpft ein.
Am nächsten Morgen, als ich von den erten Strahlen der aufgehenden Sonne geweckt wurde, schaute ich sofort nach Merlin und stellte erleichtert fest, dass er nicht mehr so blass war und auch deutlich leichter atmete. Da es kein Vorräte für ein Frühstück gab, beschloss ich sofort aufzubrechen.
Ich hatte ein kleines Boot auf dem See entdeckt, mit dem wir wieder auf das Festland gelangen konnten. Zuerst trug ich Merlins Tasche und meinen Umhang in das Boot, da die beiden Sachen sonst nur gestört hätten, und ging zurück zu Merlin um ihn hoch zu heben. Ich erschrak fast, als ich bemerkte wie leicht er war.

"Isst der überhaupt was?", fragte ich mich selbst.

Vorsichtig trug ich ihn in das Boot und stieg dan selber ein, platzierte meinen Umhang vorsichtig unter Merlins Kopf, nahm die Ruder in die Hände und ruderte los.
Da ich noch immer geschwächt war, dauerte es deutlich länger als gedacht, aber irgendwann kam ich auf der anderen Seeseite an. Nachdem ich einmal tief durch geatmet hatte, schmiss ich das ganze Zeug aus dem Boot und trug Merlin anschließend wieder an Land.

Verwundert blikte ich mich um. Wie waren wir überhaupt hir her gekommen? Hatte Merlin mich die ganze Strecke getragen? Nein. Das war nicht möglich. Er konnte ja nicht einmal den großen Hammer anheben. Oder doch? Hatte er gezaubert? Oder war er hier her geritten und die Pferde waren einfach davon gelaufen? Es gab so viele Möglichkeiten was passiert sein könnte, aber es gab nur eine um hier wieder weg zu kommen. Ich musste Merlin wohl oder übel den ganzten Weg zurück nach Camelott tragen.
Entschlossen zog ich meinen Umhang an, hing mir die Tasche von Merlin über die Schulter, hob Merlin hoch und begann die weite Reise.

Zwar war Merlin leicht, aber nach einiger Zeit, schien er mit jedem Schritt schwerer zu werden.
Als der Sonnenstand mir verriet, dass es schon Nachmittag war, beschloss ich endlich eine Pause einzulegen. Ich entdeckte eine Waldlichtung, welche mit weichen Moos bewachsen war, legte Merlin vorsichtig auf den Boden und deckte ihn mit meinem Umhang zu, da er, obwohl es ein warmer Tag war, sich sehr kalt anfühlte.
Ich suchte mir etwas zum essen, trank etwas Wasser, dass ich in Merlins Schlauch in seiner Tsche gefunden hatte, ruhte mich etwas aus und ging anschließend weiter.

Gegen Abend kam ich glücklicherweiße an einer Taverne vorbei vor welcher 4 Pferde standen. Ich blickte mich um, doch es war weit und breit keine Menschenseele zu sehen. Eigentlich war ich ja nicht so und nahm anderen Leuten nicht einfach die Pferde weg, aber das war sozusagen ein Notfall.
Vorsichtig setzte ich Merlin auf ein Pferd und band es los, dann stieg ich auf ein anderes Pferd, nahm die Zügel von Merlins und meinem Reittier in die Hand und ritt los.

Ich war gerade erst ungefähr 5 Meter gekommen, als die Tür zur Taverne aufging und jemand schrie:"Hey du Arschloch! Das ist mein Pferd! Bring es zurück oder du bist tot!"

Ich ritt etwas schneller, damit der Mann nicht auf die Idee kam uns zu folgen, doch konnte nicht galoppieren, da das Risiko, dass Merlin vom Pferd fallen und sich verletzten würde zu groß war.
Wir ritten, bis die Dunkelheit über uns herein brach und die Umgebung immer ruhiger wurde.
Mit einem zügelzug und einem Komando hielt ich die Pferde an, stieg herab, legte Merlin auf den Boden und machte Feuer, mit dem wenigen Holz was ich auf die schnelle um uns herum finden konnte. Ich aß erneut etwas und schlief sehr schnell ein, da es ein anstrengender Tag gewesen war.

HE KNOWS ITWhere stories live. Discover now