Freddie 😻

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„Frederic Weasley, bleib sofort stehen!"
„Oder was, Greengrass?", grinste Fred und sauste um die Ecke.
„Oder ich gehe zu Snape und du wirst so viel nachsitzen müssen- da kommst du in einem Jahr nicht mehr weg!"
Dieser lachte nur und beschleunigte sein Tempo.
Ich folgte ihm und rannte den langen Flur entlang.
Dieser Idiot von Gryffindor hatte mir mein Leben schwer gemacht, seitdem ich auf seiner Schule war, also schon seit 15 Jahren. Für seine 16 verhielt er sich wie ein kleines Kind, welches mir mit seinem rauen und ehrlichen Lachen immer die Sprache verschlug. Ich würde es mir nie eingestehen, aber insgeheim hatte ich mir schon Gedanken darüber gemacht, wie es wohl sein müsste, mit einem Witzbold wie ihm zusammen zu sein. Doch die Wirklichkeit machte mir jedes Mal einen Strich durch die Rechnung. Er spielte mir Streiche, um mich in den Wahnsinn zu treiben.
Als er den langen Flur entlang gerannt war, bog er um die nächste Ecke und als ich schließlich auch dort ankam, war er verschwunden. Verdammt!
Ich bremste abrupt ab. Wo war er hin?
Mein Atem beruhigte sich langsam und vorsichtig machte ich einen Schritt nach dem anderen. Mein Blick wanderte von rechts nach links- er konnte sich doch nicht in Luft aufgelöst haben!
In meinem Kopf tauchte ein Bild von dem Rotschopf auf.
Seine warmen, schokoladenbraunen Augen, seine roten Haare...
Ich mochte alles an ihm. Sein Lächeln, wenn ich eine ironische Bemerkung machte, sein Lachen, wenn er irgendwo mit seinem Bruder Streiche ausheckte und seine gute Laune, die er jeden Tag hatte. Wir waren Gegenteile. Fast schon ekelhaft. Direkt, sarkastisch und fies. Und er? Er war perfekt. Glücklich, lustig und perfekt. Immer wenn er im Quidditch gegen uns Slytherins gewann, wäre ich ihm am liebsten um die Arme gefallen. Seine Laune war fast schon ansteckend. Leider nur fast, weil er nie Witze mit mir machte, nie auf mich achtete. Ich war nur für Streiche da. Ja, dafür war ich gut genug.
Immer wenn ich ihn mit einem anderen Mädchen sah, wäre ich ihr am liebsten an die Gurgel gesprungen.
Immer wenn ich ihn mit George tuscheln sah, wollte ich daneben sitzen und mit ihnen Streiche aushecken.
Immer wenn er knutschend mit einem seiner Mädchen im Innenhof stand, wäre ich an ihrer Stelle gewesen. Seine Lippen auf meinen zu spüren...
Die nächste Ecke kam näher und ich begann, flacher zu atmen, als- plötzlich legte sich eine eiskalte Hand auf mein Mund und zog mich nach hinten.
Zappelnd und strampelnd versuchte ich mich von ihm loszumachen. Ja, von ihm. Es war Fred. Im Geheimgang. Seine linke Hand lag immer noch auf meinem Mund und als Schritte näher kamen und sich wieder entfernten nahm er sie erst ab. Schnell rappelte ich mich auf und starrte ihm ins Gesicht. Seine Augen glänzten im Dunkeln, doch meine Worte waren schneller als meine Gedanken:
„Was soll das?"
„Sorry, reine Vorsichtsmaßnahme"
„Vorsichtsmaßnahme?", wiederholte ich skeptisch.
„Snape hätte uns beide fast nachsitzen lassen"
„Und beide? Du warst das ganz alleine!"
Scheisse! Warum sprudelten meine Worte immer so aus mir heraus?
„Das wird er weder mir, noch Dir glauben"
„Und warum hast du mich nicht meinem Schicksal überlassen und Snape ausgeliefert?"
„Weil man das nicht macht"
„Schon klar, du willst, dass ich mich schlecht fühle, nur weil ich dich bei Snape anschwärzen wollte."
„Das war nicht meine Absicht"
„Genau. Du wolltest einfach nur nicht, dass ich nachsitzen muss", erwiderte ich bissig.
„In zweiter Linie"
„Was -"
Doch weiter kam ich nicht, da Fred seine Lippen auf meine gelegt hatte.
Seine Lippen fühlten sich unglaublich gut auf meinen an und das Kribbeln in meinem Magen begann sich in meinem ganzen Körper auszubreiten.
Ich krallte meine Finger in seiner Haare. So fühlte es sich also an, Fred Weasley zu küssen.
Nach einer viel zu kurzen Zeit ließ er von mir ab.
„Weißt du, y/n, Ich spiele dir keine Streiche weil ich dich hasse... es ist... eher das Gegenteil. Wenn ich dir keine Streiche gespielt hätte, hättest du mir keine Beachtung geschenkt, aber die wollte ich. Ich liebe dich, aber ich weiß, dass du mich hasst"
„Du bist ein idiot, Freddie", lachte ich und wuschelte ihm durch die Haare. „Wieso sollte ich dich hassen?"

Just a little StoryWhere stories live. Discover now