👻 Herr, lass Hirn ... Nein, Ideen regnen!

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In diesem Kapitel soll es - wie du der Überschrift entnehmen kannst - um Ideen gehen. Glaub mir, ich hätte echt gern mal nicht das Wort gehabt, denn dieses Thema hat mir einiges abverlangt. Aber da ich mich dazu bereit erklärt habe kurzfristig einzuspringen, und das Kapitel rechtzeitig fertig werden sollte, bin ich nach einer seeehr langen Prokrastinationsphase (in der ich meine Lieblingsserie nochmal angefangen habe - und mittlerweile fast bei der Hälfte der zweiten Staffel bin, ups - und mich eigentlich von so ziemlich allem habe ablenken lassen, nur damit ich nicht schreiben muss) nun am Tag der Deadline zu dem Schluss gekommen, dass ich durch das Schreiben dieses Kapitels am Ende vielleicht sogar selbst noch etwas für mich mitnehmen kann.

Auch wenn es dir so vorkommen sollte, dass ich mir nahezu alles aus den Fingern saugen kann, der Prozess sieht in Wirklichkeit ein bisschen anders aus. Bei jedem meiner Texte habe ich mit enormen Selbstzweifeln und dem Druck zu kämpfen, dass das Ergebnis eben easy-peasy rüberkommt. Was es in Wahrheit überhaupt nicht ist. Falls du vielleicht auch immer wieder mit dem struggelst, was du schreibst: du bist damit definitiv nicht allein.

Was dagegen hilft? Augen zu und durch. Einfach weiter schreiben. Schreib dir das, was dich beschäftigt von der Seele. Banne deine Zweifel, Ängste und Sorgen in Worte (gib ihnen einen Namen, nimm ihnen die Macht, die sie über dich haben, wenn du nicht benennen kannst, was dich umtreibt) und lass nicht zu, dass sie dich vom Schreiben abhalten. Aber das geht schon wieder mehr in Richtung "Motivation" und "Schreibblockade", was wir an einer anderen Stelle ganz sicher noch vertiefen werden.

Nachdem ich jetzt meine Probleme mit dem Verfassen dieses Kapitels in Worte gebannt habe, können wir ganz befreit zum eigentlichen Thema zurückkommen: Was sind Ideen und wie bekommt man sie?

Als „Idee" bezeichnet man einen neuen, originellen, geistreichen Gedanken oder Einfall bis hin zu einer Eingebung. Sie stellt einen gedanklichen Entwurf für eine Lösung dar. In einer Idee manifestiert sich häufig parallel die Absicht und der Plan für die Umsetzung. Beides zusammen hat auf den Ideenfinder eine euphorisierende Wirkung. Da der Idee in der Regel ein Problem oder eine Anforderung vorausgeht. (Quelle: https://design-thinking.info/ideenmanagement/definition-idee/)

Meistens ist es ja so, dass Ideen nicht auf Teufel komm raus da sind, wenn man sie wirklich dringend braucht. Nein, sie erwischen einen eiskalt oder siedend heiß - je nachdem -, wenn man absolut gar nicht mehr mit ihnen rechnet. Kurz vor dem Einschlafen, beim Zähneputzen, unter der Dusche, während dem Kochen und grundsätzlich genau dann, wenn man sicher weit und breit nichts zum Aufschreiben bei sich hat.

Je älter ich werde, desto häufiger passiert es mir, dass ich beispielsweise mal kurz zur Toilette gehe, mir ein Einfall kommt, der super genial ist, ich Feuer und Flamme bin, weil ich endlich eine Lösung für ein Plothole oder so gefunden habe, aber sobald ich das Badezimmer wieder verlasse, ist mein Hirn wie leergefegt und der Einfall weg. Was mache ich also? Laut mit mir selbst reden - was gar nicht verstörend für diejenigen ist, die mich hören können.

Einen Gedanken auszusprechen hilft meinem Gedächtnis so lang auf die Sprünge, bis ich das, was mir gerade durch den Kopf geschossen ist, aufschreiben kann. Schwierig wird es nur, wenn man nicht gehört werden will - weil peinlich und cringe -, oder jemand einen in ein Gespräch verwickeln will. Oder man ums Verrecken weder die Zeit noch die Möglichkeit hat, etwas aufzuschreiben. Mir ist tatsächlich noch etwas eingefallen: Wenn man aus irgendeinem Grund an etwas anderes denken muss, davon abgelenkt wird und dann die Idee einfach futsch ist. Ist mir alles schon passiert.

Generell ist aber sich Notizen machen in Bezug auf Ideen die wohl grundlegendste und wichtigste Methode, die ich empfehlen kann. Glaub bloß nicht, dass du dir das alles merken kannst. Es heißt zwar, dass Ideen, die man wieder vergisst, keine guten Ideen waren, aber ich finde, dass jede Idee es wert ist, sie zumindest in Worte zu fassen. Vielleicht ist sie jetzt noch nicht gut, aber zu einem späteren Zeitpunkt dann doch, weil sie in Ruhe "heranreifen" konnte. Vorausgesetzt man hat sie sich irgendwo aufgeschrieben, damit man sich wieder an sie erinnert, wenn ihr großer Moment gekommen ist.

SchreibtippsWhere stories live. Discover now