Ayato x Reader | Arbeitsalltag

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Es war ein regnerischer Tag. In meinen Armen stapelten sich Bücher und Papiere, welche die aktuellen Einnahmen und Ausgaben des Clans enthielten. Ich war überrascht gewesen, empfand es jedoch als große Ehre, dass mich Herrn Kamisato persönlich mit dieser Aufgabe betraut hatte. Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen und rasch schritt ich über die auf Hochglanz polierten Dielen, wobei ich die Grüße meiner Kollegen höflich erwiderte. „Guten Morgen [Name]!" Im Vorbeigehen neigte ich den Kopf. „Guten Morgen!" Dieses Prozedere wiederholte ich noch einige Male, bis ich schließlich meinen Arbeitsplatz erreichte.

Mit einem erleichterten Seufzer platzierte ich alle Unterlagen auf dem ausladenden Schreibtisch und sortierte diese. „Gut." Ich wollte gerade die Schiebetür schließen, da bog jemand mit einem weiteren Stapel Dokumente in den Gang. Ich konnte nur vermuten, wer es war, denn der Kopf desjenigen wurde von besagtem Turm aus unordentlich angehäuften Blätter verdeckt. „Hallo [Name]",ertönte eine mir nur allzu bekannte Stimme. „Hallo Thoma", erwiderte ich fröhlich. „Was hast Du da?" Neugierig griff ich nach der oberen Hälfte des Bündels und mein Freund kam zum Vorschein. „Das gehört auch noch zu dem, was du eben mitgenommen hast." Überrascht zog ich die Augenbrauen nach oben. „Achja? Ich dachte, ich hätte alles."

Mit einem Schulterzucken steuerte ich erneut den Tisch an, legte die zusätzlichen Dokumente neben die bereits organisierten und Thoma tat es mir gleich. Aufmerksam wanderten meine Augen über das neuerliche Chaos aus Zahlen. „Hm, interessant. Danke, dass Du...jetzt zieh nicht so ein Gesicht", lachte ich, nachdem mir sein entschuldigender Blick auffiel. „Es ist in Ordnung, wirklich."  „Danke, dass du mir den Rest vorbeigebracht hast", startete ich einen erneuten Versuch und beendete meinen vorherigen Satz. Er schien noch nicht ganz überzeugt, gab aber letztlich nach und verabschiedete sich mit einem: „Schön, wenn Du es sagst."

Wieder alleine zog ich die Tür, bis diese nur noch einen Spalt offen stand, zu und trat mit dem Ziel, den unplanmäßigen Stapel an Papieren heute noch abzuarbeiten, zurück vor das Pult. „Zuerst alles Sichten, dann zwischen die anderen Unterlagen einordnen...", murmelte ich, während mein Zeigefinger geistesabwesend über die Notizen glitt. „Autsch!" Ich zuckte zusammen und entdeckte einen feinen Schnitt. Blut quoll daraus hervor. Leise fluchend drehte ich mich hastig um, machte dabei einen Schritt vorwärts und stieß mit jemandem zusammen.

„Entschuldigung, ich habe nicht bemerkt...Herr Kamisato!" Schlagartig wurde ich mir der körperlichen Nähe zwischen uns bewusst und wich zurück. Ein Lächeln, das mir den Atem raubte, legte sich über seine Züge. „Sag mir [Name], wie lange bist Du nun schon hier? Zwei Jahre? Und doch schaffe ich es nicht, dir die Augen zu öffnen..." Er hielt inne und sah auf den Arm, den ich vor mir hielt. „W-was...", stammelte ich, als er mich plötzlich sanft aber bestimmt zu sich heranzog. „Ich fürchte, ich war wohl noch nicht deutlich genug." Er ergriff meine Hand, führte sie an seine Lippen und hauchte einen zarten Kuss auf den verletzten Finger.

One Shots | Genshin ImpactDonde viven las historias. Descúbrelo ahora