Story of curiosity [JK FF]

2

Chat Message:

So ist es brav

Erfülle meine Wünsche, so werde ich deine erfüllen

Wieso verlangst du so etwas von mir...

●---                                                          ---●

Nach einer Stunde Zug- und Busfahrt war ich endlich da. In einer abgeschotteten ruhigen Gegend war das Haus der alten Dame. Ich schaute auf meinen Zettel, wo ich die Fragen aufgeschrieben hatte. Ehrlich gesagt hatte ich gar keine Lust auf dieses Interview, aber manchmal muss man Dinge machen, die man eigentlich nicht machen will. Ich dachte wieder an die E-Mail, die ich vor ein paar Tagen erhielt. Erst dachte ich, dass es eine Junkmail ist, aber sie ging mir dennoch nicht aus dem Kopf. Sollte ich darauf antworten?

„Jungkook bist du ready?"

Ich war wieder in meinen Gedanken. Ich sah zu der Person neben mir. Jimin sah mich mit einem Lächeln an. Seine Augen verschwanden dabei und es war das süßeste und aufrichtigste Lächeln, welches ich jemals gesehen habe. Jimin war gefühlt die einzige Person, mit der ich bei unserem Unternehmen gut auskam. Er arbeitet bei uns als Fotograf und Kameramann und er begleitet mich heute, um Fotos von der alten Frau zu machen.

„Ähm sorry ja bin ich."

Wir standen nun vor der richtigen Tür. Das Haus sah leicht heruntergekommen aus. Die braun beigen Wände sind mit Rissen versehen und die Steintreppen, auf denen wir standen, sind wacklig und brüchig.

Da es keine Klingel nicht gibt, klopften wir an. Ich war nervös, da ich solche Interviews normalerweise nicht mache, sondern mich auf Recherche fokussiere. Aber was kann die alte Dame mir schon antun? Diese Aussage sollte ich im Nachhinein bereuen.

Eine Frau im mittleren Alter öffnete uns die Tür. Bevor ich etwas sagen konnte, führte sie uns ins Haus. Angespannt wechselte ich ein Blick mit Jimin aus. Er nickte zu mir und wir gingen der Frau hinterher. Der Flur war dunkel und voller mysteriöser Dekoration. Als ich genauer hinsah, erkannte ich sogar einen toten Fuchskopf. Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken und meine Alarmglocken gingen an. Innerlich verfluchte ich meinen Chef, dass er uns hierhin schickte. Jimin interessierte das ganze gar nicht und er machte von jeder Dekoration heimlich ein Foto.

Nach einer gefühlten Ewigkeit standen nun wir im Raum. Vor uns saß eine Frau mit langen grauen Haaren auf dem Boden. Sie hatte einen traditionellen Hanbok an, jedoch trug sie es auf ihrer eigenen grusligen Art und Weise. Ihre Haare hat sie schlampig hochgesteckt. Viele der Strähnen fielen auf ihr Gesicht, welches auf uns gerichtet war. Ihr Gesicht war gezeichnet von der Zeit. Ihre Falten waren tief und die Haut trocken, dennoch waren ihre Augen voller Leben. Sie sah mir direkt in die Augen. Ihr Blick fesselte mich, sodass ich sie nicht mal begrüßen konnte.

Die Atmosphäre war düster und dunkel. Wer weiß, wieso die Frau so lange überlebt hat. Trank sie vielleicht Blut und will jetzt auch meins trinken?

„Setzt euch", sagte sie inzwischen. Ihre Stimme war rauchig und tief.

Schnell verbeugten wir uns und setzen uns hin.

„Mein Junge..."

Ihre Stimme zerbrach mitten im Satz. Ich schluckte tief. Unsere Begleitung sprang schnell zu ihr. Wenn sie jetzt meinetwegen sterben würde, wäre ich mein Job wirklich los.

„Der Tod steht vor dir. Er ist nah."

Ob das wohl mit der Mail in Verbindung steht?