Wie paradox

47 3 0
                                    




Hermine POV

Mich nur Minuten später aus den nassen Sachen zu pellen war eine Qual gewesen, wie eine zweite Haut lagen sie eng an meinen Körper geschmiegt, letztendlich gelang es mir, mit meinen noch immer unbeweglichen Fingern. Hüpfend auf einem Bein, weil die Hose einfach nicht von meinem Fuß wollte, aber nach diversen akrobatischen Bewegungen , landete die Hose zu guter Letzt auch auf dem Boden, auf dem nassen Haufen etwas. Die trockene Kleidung welche ich gerade von Malfoy bekommen hatte, war auf einem erhöhten schlichten Badschrank gelandet, mein nasser Haufen Matsch-Stoff Gemisch lag unordentlich auf den dunklen Fließen zusammen geknüllt. Was für ein interessantes Bild, dieser dreckige Hümpel auf diesen edlen marmorierten Fliesen, Unordnung in der Ordnung. Doch darum würde ich mich später kümmern.

Zunächst einmal freute ich mich wie ein kleines Kind am Weihnachtsmorgen, auf das warme Wasser, welches sich prasselnd in sanften Strömen über meine Arme und dann über meinen Rücken ergoss. 
Aus Angst davor doch noch umzukippen, hatte ich nicht sofort das heiße Wasser angestellt, sondern drehte das Thermostat langsam höher, ich gab meinem Körper Zeit sich an die wärmer werdende Temperatur zu gewöhnen.
Und taute ihn langsam auf. 

Nach einigen Minuten begann ich die Strahlen des Wassers auf meiner Haut zu genießen und schloss die Augen, das unangenehme Stechen war ausgeblieben und mein Körper begann damit sich zu entspannen. Und dennoch, wurde mein Körper von zitternden Schauern überzogen, es würde noch einige Minuten dauern, bis die Kälte, die sich so tief in meinem Körper festgesetzt hatte,  gänzlich vertrieben wurde. 
Wie paradox, dachte ich.
Vor nicht allzu geraumer Zeit hatte ich feuchte Fantasien unter der Dusche, die mit einem gewissen aschblonden Zauberer zutun hatten und nun stand ich doch tatsächlich, wenn auch unter anderen Umständen, in seiner Dusche. Mein Körper war erschöpf von den Aufregungen des Tages und ich schaffte es nur mit Mühe aus der Dusche, am liebsten wäre ich schon an den einladenden, mittlerweile warmen, Fließen eingeschlafen. Aber natürlich ging das nicht, also raffte ich auf, trocknete mich ab und zog die geborgten Sachen an.
Seine Sachen.
Sein Geruch haftete an ihnen, ich bildete mir ein, einen Hauch Ingwer und Zitrone erahnen zu können, und sein ganz eigenen Duft, als ich sie langsam über meinen nackten Körper zog.
Das T-Shirt war sicher drei Nummern zu groß und ich musste ähnlich wie ein Erstklässler in einem viel zu großen Umhang aussehen, aber es schmiegte sich trotzdem, oder gerade deswegen wunderbar an meinen Körper und für einen klitzekleinen Moment vergrub ich meine Nase darin. Nur für einen winzig kleinen unbeobachteten Moment. 
Dann nahm ich mit flinken, nicht mehr zitternden Fingern die Jogginghose von dem Badschrank und zog auch diese über, den Saum krempelte ich ein paar mal um, damit sie besser auf meine schmalen Hüften passte. Irgendwie war es ein komisches, ungewohntes Gefühl keine Unterwäsche zu tragen, aber zu meinem Leidwesen war auch diese komplett durchnässt. Und ohne meinen Zauberstab würde ich diese nicht so schnell säubern und wieder trocknen können.
Ich würde Malfoy sofort nach meinem Zauberstab fragen um meine Kleidung zu säubern.

Leise schlüpfte ich aus dem Bad und begab mich, nun ebenfalls Barfuß zurück ins Wohnzimmer. Ich gab keinen Ton von mir. Malfoy war in irgendwelche Pergamente vertieft, vor ihm auf dem Couchtisch standen diverse dampfende Togo Boxen gefüllt mit allerlei Chinesischem Essen, wie ihr Duft vermuten ließ. Oh und wie gut es roch, mein Magen beschwerte sich in diesem Augenblick Lauthalts darüber solange ohne Nahrung gewesen zu sein. Für einen Moment hingerissen stand ich an den Türrahmen gelehnt und betrachtete Malfoy, wie es zuvor im Stall getan hatte. Selbst mein Grummeln hatte ihn nicht aus seinen Gedanken reißen können.
Im Grunde trugen wir das selbe Outfit, was fast schon witzig war. Da war es wieder, dieses Schmunzeln was sich in mein Gesicht schleichen und dort verweilen wollte.

Das der Lieferdienst bereits geklingelt hatte als ich noch unter der Dusche gestanden hatte war meinem müdem Geist entgangen. Ich war zu sehr in meine Gedanken vertieft gewesen.
Nun war Malfoy eben dies, und für einen Moment konnte ich ihn unverhohlen betrachten. Sein scharfes Kinn, seine zerzausten Haare, die etwas länger waren, als er sie normalerweise Trug. Keine Ahnung warum ich so etwas wusste. Seine strengen Augen sprangen von Wort zu Wort und verschlagen das, was auch immer er da gerade las. Er sah nicht auf als ich näher kam, auch nicht als ich mich auf die Couch niederließ und der weiche Stoff und meinem Gewicht nachgab und ich mich mit einem Seufzer gegen die Lehne fallen ließ.

das Wunder der magischen TierwesenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt