Die unerfüllende Aufgabe der Hermine Granger

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Der Zauber den ich gleich wirken würde beraubte mich weitaus aus mehr Kraft als ich ihm zuerst zugemutet hätte.
Aber sei es drum, was das Ministerium will, soll es auch bekommen.
Wieder nur ein weiterer Auftrag den ich abhaken konnte.
An einem Tag, der sich anfühlt wie jeder andere. Tag ein Tag aus, immer dasselbe und täglich grüßt der Knuddelmuff.

Seit nun mehr sechs Jahren arbeite ich für das Ministerium in der Abteilung für die Befreiung magischer Geschöpfe und der Sicherstellung eines angemessenen Lebensraums.
Ich dachte zu Beginn meiner Ausbildung noch, dass dieser Job genauso aufregend sein wird wie der von Harry und Ron. Die beiden hatten natürlich, nach dem nachgeholten siebten Schuljahr, die Aurorenausbildung begonnen.

Selbst Malfoy hatte mit einem Jahr Verspätung aufgrund seiner Verhandlungen damals die Ausbildung zum Auror absolviert und sogar mit Bravour bestanden.
Allzu häufig liefen wir uns aber Merlin sei dank nicht über den Weg.
Obwohl ich mir das Ron und Harry doch das oder andere Mal öfter wünschen würde. Obwohl wir nach wie vor eine sehr enge Freundschaft pflegen sehen wir uns aufgrund ihrer vielen, weit verteilten Aufträge leider nur noch selten. Einmal alle zwei Monate versuchen wir es aber definitiv zu schaffen. In den Meisten Fällen treffen wir uns dann in irgendeinem Pub. Vorzugweise einem Zaubererpub. Aber wir saßen auch schon in irischen Pubs mit ganz erheiternden Muggelbands.
Dem apparieren sei Dank.
Auch zwischen Ron und mir ist wieder der Status quo eingekehrt, nachdem wir nach der großen Schlacht dann doch kein Paar wurden. Es waren damals einfach die übersprudelnden Gefühle in uns gewesen.
Aber das war okay. Mittlerweile auch für uns beide.
Lediglich Ginny, meine beste Freundin sehe ich regelmäßig. Sie und Harry sind inzwischen seit zwei Jahren verheiratet und wollen nun an die Familienplanung gehen.
Auch ich hatte hin und wieder ein paar kleinere Liebchen, allerdings hatte keine davon das Potenzial dazu eine ersthafte Liebschaft zu werden.
Aber es ging mir gut damit. Ich war glücklich. In der Arbeit gelangweilt, aber dennoch, war ich glücklich.
Unser aller Leben war friedlich und somit hatten wir keinen Grund uns zu beklagen.
Um die Langeweile meiner nicht erfüllenden Arbeit nicht mit in mein Privatleben zu schleifen verreiste ich viel und besuchte Orte von denen ich als kleine Hexe nur hätte träumen können.
So konnte ich in Mexico im Dschungel zwischen alten Mayaruinen ganz erstaunlich exotische magische Tierwesen erforschen und habe damals damit begonnen Seiten eines Buches zu füllen, welches nach meiner nächsten Reise vor der Vollendung stehen soll.
Magische Geschöpfe zu erforschen ihren natürlichen Lebensraum, ihre Lebensweisen, das Verhalten und ihren Schutzraum. Das waren Dinge die mich erfüllten. Mich für bedrohte Arten einzusetzen und ihnen, wenn nötig, neuen Schutzraum zu bieten, oder zu erschaffen. Letztlich ist es mir sogar gelungen einen Tierschmugglerring aufzuspüren und ihn durch Auroren auffliegen zu lassen und die Schmuggler festzusetzen. Fast alle magischen Geschöpfe konnten gerettet werden. Leider haben uns zwei kleine Tierchen während unserer Rettungsmission verlassen. Ihre Verletzungen durch den unsanften und Tierfeindlichen Transport waren zu schwerwiegend, wir konnten nichts mehr für sie tun. Nur dafür sorgen, dass sie friedlich der Welt entschliefen.
Eine Situation an die ich nicht gerne zurückdenke und die mir jedes Mal eine Gänsehaut beschert.
Aber sei es drum, nun stand ich hier also vor den verschlossenen Toren des Londoner Zoos, der bereits seit guten vier Stunden geschlossen war. Warum auch immer hatten sich zwei Kniesel in das Lux Gehege verirrt. Komisch war auch, dass bisher kein Magier seine beiden Haustiere zu vermissen schien, denn im Ministerium waren keine anzeigen übermisste magische Geschöpfe eingegangen. Eigentlich sind Kniesel sehr zutrauliche Wesen, weshalb es ein Leichtes hätte sein sollen, die süßen katzenartigen Geschöpfe aus dem Gehege zu entfernen. Diese zwei Exemplare jedoch Fauchten Menschen und Hexen gegenüber um die Wette. Sie wirkten zutiefst verängstig, ja ich hätte sogar die Vermutung aufgestellt, dass diese Tiere verstört waren aufgrund ihrer A normalen Verhaltensweise.
Sei es drum, ich befand mich inzwischen auf dem Weg zum Lux Gehege und wurde während meines nächtlichen Besuchs von diversen Affen und anderen Tieren aufmerksam beobachtet.
Als ich wenige Minuten später an dem eingezäunten Gehege zum stehen kam konnte ich keinen der beiden Tiere ausfindig machen. Ohne die Worte laut aussprechen zu müssen beschwor ich einen Lumos herauf und trat näher an das Gehege heran, während ich mich dem Häuschen nährte indem ich auch die anderen Luxe vermutete. Und ich sollte recht behalten, mit einem leisen Alohomora öffnete sich die Tür und ich stand in dem Pflegehäuschen der kleinen Raubkatzen. Was ich dann sah ließ meinen Bauch auf kribbeln und bescherte mir eine Gänsehaut.
Die beiden, noch recht jungen, Kniesel lagen in mitten der Luxgruppe und waren tief eingekuschelt zwischen drei der größte Raubkatzen und wurden sorgsam mit der rauen Zunge geputzt.
Die beiden Kniesel hatten ihre Augen geschlossen und wirkten absolut friedlich und angstfrei. Ich konnte sogar ein leichtes Schnurren vernehmen.
Mir tat es leid was nun folgen würde, ich musste sie ihrer Sicherheit entreißen und sie in die Auffangstation für gestrandete magische Geschöpfe bringen. Sozusagen ein Tierheim der Zauberer.
Aber mir blieb nichts anderes übrig, also schloss ich meine Augen und wisperte die Zauberformel um die Kniesel in den Schlaf zu bringen und ließ sie dann vor den verwunderten Augen der Luxe zu mir herüber schweben und verstaute sie in eine große Katzentragetasche, die ich klein zauberte sobald die beiden sicher darin lagen.
In mir machte sich das Gefühl breit, dass diese beiden Geschöpfe noch keine positiven menschlichen/magischen Kontakte geknüpft hatten.
Ich verschloss die Tür des Häuschen wieder und apparierte nach einem umfassenden Blick, das ich alleine war zurück zur Auffangstation.

das Wunder der magischen TierwesenDonde viven las historias. Descúbrelo ahora