Erschrocken fuhr ich hoch. Aua! Was war das? Fuck! Schmerzerfüllt hielt ich meine Stirn, während ich mich verzweifelt umsah. Alles war dunkel. Schon eher schwarz. Wo bin ich hier? Was ist passiert. Ich spürte Tränen, die meinen Wangen hinabliefen. "Aua..", hörte ich noch wen anderes Fluchen. Leon?
"Leon?", fragte ich schluchzend nach. "Verdammt hast du eine harte Stirn..", redete der Fußballer, als er wieder in mein Blickfeld kam. Trotz der Dunkelheit konnte ich seine Umrisse ausmachen. Überfordert mit der Situation, schlang ich sofort meine Arme um ihn. Es war ein Traum. All das war nur ein Traum. Nichts davon ist echt. Fast schon erleichtert schluchze ich gegen seine Brust. Auch er hatte mittlerweile seine langen Arme beschützend um mich gelegt und strich mit seiner Hand beruhigend über meinen Rücken. Die Tränen liefen weiterhin ununterbrochen, doch mittlerweile eher aus Erleichterung als aus Verzweiflung. "Shh.. Alles ist gut. Es war nur ein Traum..", beruhigend sprach Leon auf mich ein, während er seinen Kopf auf meinen ablegte.

Nach einigen Minuten beruhigte ich mich etwas, doch noch immer klammerte ich nahezu an dem Fußballer. Ich wusste nicht, was Traum oder Realität ist. Träumte ich gerade? Oder war das vorhin ein Traum? Es hat sich alles so echt angefühlt. Ich konnte Leon nicht verlieren. So sehr ich ihn auch hasste, ich konnte ihn nicht verlieren. Ich durfte ihn nicht verlieren. "Ist das hier echt?", flüsterte ich leise gegen seine nackte Brust. Sanft umfasste er meine Schultern und schob mich etwas von sich um mir, trotz der Dunkelheit, in die Augen sehen zu können. "Das hier ist echt. Das gerade war nur ein Traum. Aber jetzt bist du wieder in der Realität. Alles ist gut. Nichts ist passiert", meinte er woraufhin ich nickte und mich direkt wieder an ihn klammerte. Noch immer atmete ich viel zu schnell, doch mittlerweile liefen glücklicherweise keine Tränen mehr. Leons Arme schlangen sich genauso fest um mich herum, während ich spürte, wie er sanft meinen Kopf küsste. "Alles ist gut...", wiederholte er immer und immer wieder.

Nach einiger Zeit löste ich mich und sah zu ihm auf. Meine Augen hatten sich mittlerweile an die Dunkelheit gewöhnt, so dass ich sein besorgtes Gesicht ausmachen konnte. "Es war nur ein Traum?", fragend blickte ich zu ihm auf. Er lächelte leicht, während er nickte. "Ich träume nicht gerade?". Jetzt schüttelte er seinen Kopf. "Du bist also wirklich hier?" – "Wieso sollte ich nicht?", nun wirkte er verwirrt. Ich wusste nicht, was ich antworten sollte. Es war mir unangenehm. Stattdessen sah ich weiterhin nur zu ihm auf. "Das gerade war also wirklich nur ein Traum?". Schon wieder nickte er: "Es war nur ein Traum. Das hier ist die Realität und ich bin auch wirklich hier.".
Nun war ich diejenige die nickte. Unsicher legte ich meine Hand an Leons Wange. Sie war warm. Seine Bartstoppeln kitzelten leicht meine Handfläche. Mein Blick fiel wieder zu seinen Augen, welche starr auf meine Gerichtet waren. "Das hier ist echt..", wiederholte ich ein weiteres mal, bevor ich meine Theorie prüfte. Sanft legte ich meine Lippen auf seine. Der Fußballer wirkte kurz überrascht, erwiderte den Kuss aber dennoch. Okay, das hier war echt. Das hier ist die Realität. Das andere war nur ein Traum. Ein böser Traum. Ein Albtraum.

Noch immer lagen meine Lippen auf seinen, doch ich konnte mich nicht lösen. Es war echt. Leon war hier. Leon war nicht Tod. Er lebte. Und war genau hier.
Sanft fuhr meine Hand zu seinem Nacken, während ich meine andere auf seiner Brust ablegte. Leon lebt. Und ist genau hier. Außer Atem löste ich mich von ihm, doch anstatt von ihm abzulassen, legten sich meine Lippen sanft an seine Schulter und verteilten dort einige Küsse. Er war hier. Er war echt. Er ist am Leben. "Luca.. Was-", verwirrt sah Leon zu mir, doch da küsste ich ihn schon wieder. Von Sekunde zu Sekunde wurde der Kuss immer fordernder und ich merkte, wie es auch Leon immer schwerer viel, nicht weiter zu gehen. "Luca..", murmelte er in den Kuss. Doch ich hörte nicht auf ihn. Er war am Leben. Er war echt. "Lu.. Wieso macht du das?", nach einigen Sekunde hatte Leon es geschafft sich von mir zu lösen, mit seinen Händen an meinen Schultern hatte er mich von sich geschoben und sah mich nun besorgt an. "Du.. Du bist am Leben. Du bist echt..", unsicher sah ich zu ihm auf, während ich die Worte stotternd heraus brachte. Wieso sagte ich ihm das? Wieso erzählte ich es? Ich mach mich selbst nur noch mehr verletzlich. Fuck. Merda. Scheiße. Fuck!

➳ 𝐓𝐈 𝐀𝐌𝐎 | Leon GoretzkaWhere stories live. Discover now