Freunde?

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Ich wachte auf.

Ich befand mich- auf einem Sofa?! Warte, ich lebe noch?! Wo bin ich? Wie kam ich hierher?

Ich hörte einige Stimmen und belauschte sie...

"Ich sag's euch, sie kommt mir total bekannt vor! Ich hab glaub, ich kenne sie!" "Германия, sie ist ein normaler Mensch. Woher solltest du sie kennen?"

Das... das ist doch-

"D-Deutschland..?", schaffte ich zu sagen. Noch war ich etwas erschöpft.

Ich hörte erstaunte und auch geschockte Laute und Fußschritte.

Ich richtete mich auf und sah Länder vor mir. Und jemand ging auf mich zu.

Es war-
Kann es wirklich sein..?

Er ist es!

"Deutschland!", rief ich und umarmte ihn. "Ich hab dich schrecklich vermisst..." "A-Ayana?!", fragte er ungläubig. Ich nickte. Er umarmte mich ebenfalls.

"Aber ich dachte, du bist gestorben! Ich dachte, du bist nie aus deinem Koma erwacht!"

"Niemcy, was ist hier los?", fragte das Land mit der polnischen Flagge.

"Ich hab doch einmal erzählt, dass ich eine Schwester hatte, sie aber gestorben ist. Sie ist eben nicht gestorben, das ist sie. Meine Schwester Ayana."

"Also um das klarzustellen... Du bist Аяна, die Schwester von Германия. Und weiter..? Я ничего не понимаю..." (Ich verstehe nichts...)

"Am besten, ich erzähle es euch...", beschloss ich. "Ich versuche mich kurz zu fassen...

Zuerst gab es nur mich und Vater und alles war noch gut... Zwei Jahre später kamen meine Brüder zur Welt... Und ab da hat Vater angefangen, mich zu vernachlässigen... Später hat er meine Kindheit zerstört...
Jedenfalls hatte ich seinetwegen sehr wenig Kontakt zu meinen zwei Brüdern... Und da ich keine Freunde haben durfte, war ich allein...

Mit 19 Jahren fiel ich ins Koma und als ich aufwachte, erfuhr ich, dass Vater gestorben ist und leider auch DDR... Ich konnte nie wirklich was mit ihm-"

Bei den Gedanken an DDR liefen mir Tränen über die Wangen. Deutschland versuchte mich zu trösten.

"Jedenfalls... Der Geist von Vater lebt immer noch und so hat dieser mich fast fünf Jahre lang gequält... Ich will nicht darüber reden.
Und ich habe es geschafft, zu entkommen.

Ich reiste tagelang und nahm nur meine Tasche mit. Natürlich ging ich nicht nur zu Fuß, sondern fragte auch einige Autofahrer, ob sie mich mitnehmen könnten.

Als ich bei einem LKW Fahrer eingeschlafen bin, wachte ich mitten in einem Wald auf. Ich weiß nicht, wieso...

Es gab einen Schneesturm, also musste ich schnell weiter.

Der Sturm wurde schlimmer, mir wurde kälter, meine Kraft war bald am Ende... Meine Sicht wurde schlechter und ich stürzte von irgendwo herab...
Mir tat alles weh und meine Kraft war völlig an Ende. Ich wusste, ich würde sterben... Meine Sicht wurde schwarz."

"Und dann kommen wir wohl ins Spiel.", bemerkte Belarus. "Darf ich erzählen?", fragte Kasachstan. Kanada, Ukraine und Belarus nickten ihm zu.

"Paхмет  (Danke)... Es war für uns vier zu laut in der WG, fast alle haben gestritten. Also entschieden wir uns, dass wir etwas im Wald spazieren gehen. Und da der Sturm sich schon gelegt hat, gingen wir direkt los.

Wir fanden dich reglos und mit Schnee und Blut bedeckt neben einer Klippe liegen. Sofort handelten wir und brachten durch hierher. Wir haben das Sofa freigemacht, wir haben deine Wunden versorgt und deine Jacke und Tasche haben wir dort drüben aufgehängt."

"Ihr seid echt sehr nett... Vielen Dank... Ohne euch wäre ich bei dieser Kälte erfroren..." "Kein Problem. Du darfst hier gerne so lang bleiben, wie du willst. Es soll dir gut gehen.", sagte Belarus.

Deutschland drehte sich zu mir und wollte wissen, ob ich was essen will. "Immerhin hast du ca zwei Tage lang gepennt oder so." "Wait what. Aber.. wieso denn nicht?"

"I can cook something for you!", rief Kanada. "Oder ich!", kam von Polen. Und viele fingen an sich zu streiten, wer mir was kocht. Ich bin doch nichts besonderes?! Wieso wollen sie alle- Ich frag einfach nicht...

"Leute! Wie wär's, wenn wir eure Namen auf je einen Zettel schreiben und ich dann einen ziehe?" Sie alle stimmten meinen Vorschlag zu.
Nachdem alle Namen in eine Schüssel geworfen wurde, zog ich einen Zettel...
"Es ist... Ukraine!", verkündete ich.
Dieser freute sich natürlich und rannte in die Küche.. höchstwahrscheinlich. Ich kenn mich hier doch nicht aus!

"Ich mache dir die besten Вареники (Varenikys) der Welt!", rief er.

Während Ukraine die Varenikys zubereitete, stellte jeder sich mir vor, obwohl ich sie alle schon anhand der Flaggen erkannt hab. Aber sie erzählten immer noch etwas über sich.

Die WG-Mitglieder sind Deutschland, Liechtenstein, Polen, Amerika, Kanada, Russland, Ukraine, Belarus, Kasachstan, Japan, Nord- und Südkorea
Sie haben mir auch noch erzählt, dass Norwegen, Schweden, Finnland und Estland in der WG sind, aber sie sind momentan weg. In einigen Tagen würden sie wiederkommen.

Später fragte ich: "Ihr habt gesagt, dass fast jeder gestritten hat an dem Tag, an dem ihr mich fandet... Über was habt ihr gestritten, wenn ich fragen darf?"

"Also Deutschland und Polen haben mit mir diskutiert, weil ich das Essen machen sollte. Ich hatte eigentlich keine Lust, musste es später aber doch machen...", antwortete Liechtenstein direkt als erste.

"Америка (Amerika) hat meine матрёшка (Matryoshka) genommen und jetzt ist sie beschädigt. Dabei weißt du ganz genau, dass ich sie von папа (Papa) bekommen hab!", schrie er Amerika an.

"Ich... Darf ich Mal sehen..?", fragte ich unsicher. "Je nachdem, wie stark deine Matryoshka beschädigt ist, kann ich den Schaden vielleicht beheben?" "А как (Und wie)?"

"Ich bin Schreinerin. Und etwas Holzbildhauer Erfahrung hab ich auch.", antwortete ich ihm. "Ладно (OK)...", meinte er leise und ging.

"Du bist Schreinerin?!", wunderte sich Deutschland. "Mhm. Ich hab heimlich eine Schreinerlehre gemacht. Und ich hab niemanden etwas davon erzählt. Schließlich hatte Vater das rausgefunden und es gab ordentlich Ärger..."

"Während 러시아  (Russland) sein Matro-Dings holt, kann ich ja schnell sagen, dass ich und 북쪽 (Nord) mit 일본 (Japan) diskutiert haben, dass sie ein Foto ja nicht weiterschicken oder posten sollte, weil sie sonst richtigen Ärger am Hals hätte.", fasste Südkorea kurz zusammen.

"Я здесь (Ich bin da)!", rief Russland. In seiner Hand eine Matryoshka. Diese gab er mir. Ein langer Riss. "Ich hab sowas ähnliches schonmal gemacht... Wenn ich in der Lage dazu bin, werde ich mich darum kümmern. Dann ist sie wieder ganz."

"Спасибо, спасибо, спасибо (Danke, danke, danke)!", rief er und umarmte mich. "Ich helfe gerne.", meinte ich nur mit einem Lächeln.

Er brachte seine Matryoshka wieder weg und später kam Ukraine mit den Varenikys. "Weil es Zeit fürs Abendessen ist, hab ich Вареники für euch alle gemacht. Dann müssen wir auch nicht diskutieren.", teilte er mit und gab jedem Varenikys.
"Hoffe, es schmeckt dir.", sagte er zu mir. Dankbar lächelte ich.

Ich hatte noch nie Varenikys gegessen, aber diese sind echt gut, was ich ihm auch sagte.

Ich hab das Gefühl, dass es mir hier gefallen wird...

Zorn Und Träne - Der Horror Eines LandesWhere stories live. Discover now