"Ich hab gesehen, du hast wieder mal die Weltmeisterschaft gewonnen?", hörte ich Konrad erstaunt vom Fahrersitz aus fragen. Da Leon's Wohnung sich direkt über der seines Dad's befand, nahm dieser uns netterweise mit. "Nicht die gesamte Weltmeisterschaft", ich lachte leicht, "Aber einige Strecken ja.". Leon saß vorn auf dem Beifahrersitz. Seine Krücken zwischen seinen Beinen, während sein Blick auf seinem Handy haftete. "Sehr beindruckend. Wirklich sehr beeindruckend!", hielt Konrad die Unterhaltung am Laufen. Wir redeten noch eine ganze Weile, bevor er schließlich nach circa 30 Minuten vor einem relativ unscheinbaren Haus hielt.

Erst nach zweitem Hinsehen erkannte ich, dass es das selbe Haus von damals war. Kaum etwas hatte sich verändert, außer vielleicht Kleinigkeiten, wie die Dekoration. Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich mit meiner Trainingstasche in der Hand den beiden Männern vor mir folgte. Konrad verabschiedete sich direkt schon beim Hauseingang, dabei wiederholte er ein weiteres mal, wie schön es doch gewesen ist, mich mal wieder gesehen zu haben. Dies gab ich nur zurück und verabschiedete mich auch von ihm, bevor ich mich Leon widmete.

Dieser schaute skeptisch zur Treppe vor sich und anschließend zu den Krücken in in seinen Händen. "Brauchst du hilfe?", fragend sah ich zu ihm, doch stur schüttelte der Fußballer seinen Kopf: "Ich schaff das schon.". So setzte er seine Krücken auf die erste Stufe und wollte bereits weiter gehen, doch da Griff ich nach seinem Arm. "Leon hör auf. Du brichst dir sonst noch was.", mit ehrlichem Blick sah ich zu ihm auf, doch er starrte weiterhin stur auf die Treppe vor sich, bevor er seinen Arm von mir los riss und weiter gehen wollte. Genervt über seinen Sturkopf lies ich meinen Trainingsrucksack fallen, stellte mich neben den Fußballer und legte einen Arm um seine Hüfte. Die Krücke, welche er mit der Hand auf meiner Seite hielt, legte ich vorsichtig auf die Treppe neben uns. "Ich schaff das auch so.", beschwerte er sich wie ein kleines Kind, doch ich ignorierte ihn. Als er merkte, dass es keinen Zweck hatte, zu diskutieren, legte er seinen freien Arm über meine Schultern und akzeptierte meine Hilfe. Gemeinsam humpelten wir schließlich die wenigen Treppenstufen hinauf, bevor wir auch schon vor seiner Wohnungstür standen. Diesmal war er derjenige, der mich aufhielt, als ich gerade wieder runter gehen wollte, um noch meinen Rucksack und seine fehlende Gehhilfe zu holen. Intensiv sah der Größere in meine Augen und trotz der schlechten Lichtverhältnisse konnte ich deutlich das Braun in seinen Augen ausmachen. Mir blieb kaum Zeit zu Reagieren, da hatte er mich auch schon zu sich gezogen und seine Lippen auf meine gelegt. Trotz, dass er sich gerade wie ein Arschloch benommen hatte, konnte ich nicht anders, als den Kuss zu erwidern. Es regte mich auf, dass ich es tat. Aber dennoch fühlte es sich einfach richtig an. "Schuld beglichen", grinste er, als wir uns wieder lösten. Kurz war ich verwirrt darüber, was er meinte, bis mir jedoch unser Chat-Verlauf wieder einfiel, wo ich ihn nach den Tickets gefragt hatte. Schon da wollte er einen Kuss haben und anscheinend hatte er dies nicht vergessen.
Grinsend schüttelte ich meinen Kopf und lief nun endlich die Treppe wieder hinab um noch meinen Rucksack und seine fehlende Krücke zu holen. Ein leises "Danke..", konnte ich dabei hinter mir wahrnehmen, bevor bereits das Öffnen seiner Wohnungstür zuhören war.

In seiner Wohnung angekommen, schloss ich die Tür hinter mir, zog meine Schuhe aus und stellte meinen Rucksack in den Flur. Ich folgte den Geräuschen, welche mich schließlich in die Küche führten. "Willst du was trinken? Ich hab Kaffee, Wasser, Tee... Oder vielleicht auch noch was essen?", fragend drehte Leon sich um, während er sich an der Arbeitsfläche abstützte, um seinen Fuß nicht zu belastend. Seufzend verdrehte ich meine Augen, bevor ich ihm seine Krücken in die Hände drückte: "Du. Gehst jetzt auf die Couch. Ins Bett oder wohin auch immer. Irgendwohin, wo du dein Bein schonen kannst. Und ich such nach was Trink- und Essbaren, okay?", stur sah ich zu ihm, doch allein in seinem Blick konnte ich erkennen, dass ihm diese Idee nicht gefiel. "Das geht schon. Es tut gar nicht so sehr weh und du kennst dich hier doch gar nicht aus.", genervt legte ich wieder meine Hand um seine Hüfte und versuchte den Fußballer mit mir zu ziehen. Doch dieser hielt sich Stur an der Arbeitsplatte fest. "Leon." – "Luca.". Erneut seufzte ich genervt: "Ich kann nichts für deine kack Verletzung, aber lass deinen Frust nicht an mir aus. Sei einfach vernünftig und denk dabei auch an deinen Fuß. Wenn du schnell wieder gegen einen Fußball treten willst, darfst du ihn nicht belastend.", entschlossen sah ich zu ihm.

➳ 𝐓𝐈 𝐀𝐌𝐎 | Leon GoretzkaWhere stories live. Discover now