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"Du und Cosmo? In einem Autokino?", fragt mein Bruder misstrauisch und hebt eine Augenbraue, bevor er seine Gabel am Teller ablegt und mich mustert.
"Ja?"
Zugegeben ist das gerade ein unangenehmer Moment. Wir sitzen zu fünft am Essenstisch und essen gerade Moms gebackenen Auflauf. Dass wir alle zusammen essen ist aufgrund unser aller mangelnder Zeit ziemlich selten geworden, jedoch ist heute wieder einer dieser Abende. Normalerweise fehlt immer eine Person - meistens Julien - aber selbst er beglückt uns gerade alle mit seiner Präsenz. Zufälligerweise ist er nämlich seit gestern da und wird noch einen ungenauen Moment bleiben, da sein Zimmergenosse "Jason" gerne ein paar Tage sturmfrei haben wollte.
Für die Gründe, wieso "Jason" sturmfrei haben wollte, hat Julien gesagt, dass wir alle unsere Kreativität freien Lauf lassen dürfen.
Dadurch, dass Julien da ist, ist er jetzt auch dieser Bruder, der mich so komisch anschaut, anstelle von Romeo.
Obwohl es eigentlich kein großer Unterschied ist, da die beiden aussehen fast komplett identisch aussehen. Es ist fast so, als wäre Romeo einfach nur ein billiger Abklatsch von unserem älteren Bruder, mit etwas dickeren, noch dunklerem Haar und in etwas jünger und leichter.
"Genau das war auch meine erste Reaktion", entgegnet Romeo unterstützend und schielt zu unserem Vater. Seine Hände gestikulieren wild. "Dad?"
Dieser seufzt nur und isst ohne jegliche Zuckungen sein Essen weiter. Wie ziemlich oft auch, hat er keine Lust sich in die Diskussion einzumischen, weshalb er einfach so tut, als würde er nichts mitbekommen.
"Wir gehen in ein Autokino", wiederhole ich, um Mom von Dads Gleichgültigkeit abzulenken, die das noch nie an ihm gemocht hat und ihm gerade eben schon so einen bestimmten Blick geschenkt hat. "Hast du ein Problem damit?", frage ich provokant an Julien gewandt und stochere weiter in meinen Nudeln auf dem Teller vor mir herum.
"Nein, ehrlich gesagt nicht." Blinzelnd blickt er mir entgegen und zuckt mit seinen Schultern.
"Äh doch?", entfährt es Romeo in einer ziemlich hohen Tonlage. "Das solltest du."
Romeo ist auch derjenige, der das Thema am Tisch aufgebracht hat. Ich weiß nicht, was auf einmal in ihn gefahren ist, aber anscheinend hat er ein riesiges Problem mit dem Treffen von Cosmo und mir.
"Okay, langsam ist es genug", seufzt meine Mutter nun auch und rollt mit ihren Augen, die sich Romeos Theater nun genauso lange anhören musste, wie wir alle. "Du tust so, als würde Alice gleich mit einem Schwerverbrecher verschwinden." Romeo zieht scharf die Luft ein, da er etwas eingeschnappt scheint. "Cosmo ist unser Nachbarskind, du kannst ihn eigentlich leiden und er ist kein Fremder, sondern ein alter Freund der Familie. Und vor allem ist er anständig. Also mach bitte nicht so einen Aufstand."
"Danke", entkommt es mir erlöst, "Und vor allem ist es ist nicht so als wäre es ein Date oder so."
Romeo schaut mich spaßlos an. "Neiinnn", stößt Romeo mit rollenden Augen aus. "Definitiv nicht", lacht er ironisch und schüttelt nur seinen Kopf. "Dafür bist du extrem naiv."
Nachdem er das ausgesprochen hat, legt sich eine geschockte Stille über den Tisch, in der Romeo und ich mir ein Blickduell liefern, was besonders Julien ziemlich genau beobachtet.
Blinzelnd lege ich dann meinen Kopf schief, während meine Stirn sich in Runzeln legt. "Sagt der, der Tag für Tag aufs Neue gekorbt wird. Aha."
Romeo zieht wieder angegriffen die Luft ein, während sich bei Julien mittlerweile ein Grinsen bildet. Mom schüttelt bloß den Kopf über unser Verhalten, während Dad nun endlich mal von seinem Teller aufsieht und Romeo mit einer hochgezogenen Augenbraue mustert.
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