Der junge Mann legte seine Lippen auf meine Stirn. Ich schloss meine Augen, kam ihn aber nicht entgegen, blieb einfach so stehen. Er löste sich von mir, wobei er mir jedoch einen recht eindringlichen Blick zuwarf. Er verließ das Haus und ich ging nach oben. Im Bad fing ich an meine Zähne zu putzen und nahm mein Handy hervor. Eine Nachicht von Jack. Als ich fertig war mir Zähne putzen, rief ich ihn an.

"Jacky hier." Ertönte eine Frauenstimme.

"Ich bin alleine."

Kurz war Ruhe, dann Ertönte eine Männerstimme.

"Wann kommt er wieder?" Er kam gleich zur Sache.

"Gegen 13 Uhr." Ich wurde paranoid, sah mich um, ob Kyle wirklich nicht da war, doch das Haus war leer.

"Zu kurzfristig. Morgen, 15 Uhr, da wo die Männer dich rausgelassen haben." Und das Telefonat wurde beendet.

War es schlau? War es wirklich richtig zu ihnen zu gehen? Mit ihnen zu reden? Wäre es nicht besser zur Polizeit damit zu gehen? Wobei, ob die mir helfen konnten wusste ich nicht. Menschen, die nicht ans Gesetz gebunden waren...Es war riskant. Aber besser. Meine Augen fanden mein Spiegelbild. Meine Haut hatte ein paar Unreinheiten vom Stress bekommen, meine Augenringe sahen sonst nur so aus, wenn ich krank war. Scheiße. Dieser Mann tat mir nicht gut, dass wusste ich. Doch war der Weg, den ich ging richtig? Wieso schmerzte es so sehr in meiner Brust, wenn ich an ihn dachte? Warum schnürte es mir die Kehle zu, wenn ich mir wieder in den Kopf rief, wer er eigentlich war und trotzdem genoss ich seine Berührungen in den Moment, wo ich es vergaß?

Ich bezog mein Bett frisch, schmiss das alte in die Wäsche. Mein Handy vibrierte, Kyle rief an. Ich drückte ihn weg, hatte wirklich keinen Nerv mehr für ihn.

Er liebt mich. Doch wer würde ihn schon glauben? Das war keine Liebe, das war krank und sowas brauchte ich nicht in meinen Leben, egal wie sehr der Gedanke daran weh tat.

Ich konnte mich selbst nicht wirklich erklären. Ich konnte nicht erklären, wieso ich plötzlich weinte, wieso das salzige Wasser über meine Wangen lief. Ich fühlte mich eingesperrt, alleine und das obwohl ich mich frei bewegen konnte, obwohl ich meine Freunde treffen könnte, so blieb ich still, ich tat nichts, blieb nur in meinen Zimmer und sperrte mich selbst in mir ein. Das alles war zu überfordernd. Kyles Meinung war zu viel. Noch immer verstand ich nicht, wie sich so ein krankes Schwein sich in mich verlieben konnte.

Der Vormittag ging viel zu schnell rum und jemand trat in mein Zimmer. Ich kam mir so vor, als wäre ich heute morgen gar nicht aufgestanden. Ich lag in den Bett und hatte mein Gesicht im Kissen vergraben. Nicht mal als ging die Matratze neben mir senkte, sah ich auf. Seine Hand legte sich auf meinen Hinterkopf und er kraulte mich ein wenig. Ohne was zu sagen, saß er da und strich durch mein Haar. Ich war schon kurz davor mich zu entspannen, als er meine Haare packte und mich schmerzhaft daran hochzog. Ich schrie erschrocken auf, merkte, wie mein Herz zu rasen begann, als ich unangenehm auf den Boden gezerrt wurde. Ich hielt meinen Hinterkopf, es fühlte sich so an, als hätte er mir meine Haare rausreisen wollen. Ich bekam einen Tritt in die Rippen, was mir die Luft zum Atmen nahm.

"Denkst du ich bin so dumm?!" Schrie er mich an.

Ich hatte Tränen in den Augen, verstand nicht, was er meinte. Ein neuer Tritt ließ mich keuchen und ich rollte mich zusammen, versuchte verzweifelt Luft zu bekommen. Kyle zog sein Gürtel aus und zerrte mich an den Haaren wieder nach oben. Ich schrie, sah in seine kalten, hasserfüllten Augen, welche mir scheinbar den Tod wünschten. Ein kalter Schauer fuhr über meinen Rücken, ließ mich fasst erstarren. Er legte mir seinen Gürtel um den Hals, zog das eine Ende durch die Schlaufe und zog daran. Zu schnell, ich merkte es erst, als er mir die Luft abschnürrte. Hechelnd versuchte ich Luft zu bekommen, den Gürtel zu lockern. Was soll das? Das war doch nicht ernsthaft Kyle oder?! Ich schaffte es nicht mich aufzurappeln, wurde an den Gürtel hinter ihn hergezerrt, wärend meine Hände versuchten ihn zu lockern, doch keine Chance, das Leder schnitt sich in meinen Hals. An der Treppe angekommen, machte er sich keine Mühe und schubst mich hinunter. Dabei ließ er den Gürtel los. Doch Luft? Vergebens. Die Stofen schienen meinen Brustkorb brechen zu wollen. Mein Kopf fühlte sich so an, als würde er platzen, alles pochte und ich nahm schwarze Punkte vor meinen Augen wahr, wärend ich verzweifelt versuchte Luft zu bekommen. Doch ich war zu sehr mit den Schmerzen beschäftigt, als mit den Gürtel, erst als er schon bei mir war, wollte ich ihn lösen, doch da griff er schon nach den Ende und zerrte dran. Meine Schmerzenslaute ersticken mit einen mal.

Luft. Bitte. Ich strampelte mit den Beinen, versuchte den Gürtel zu lockern, war nicht einmal in der Lage aufzustehen. Luft. Kyle. Ich konnte ihn nicht ansehen, meine Augen waren vor Schmerzen zusammengepresst. Meine Augäpfel wollten aus den Höhlen kommen mein Kopf schmerzte immer mehr. Und dann diese Panik, mein Körper fühlte sich immer schwächer an, doch ich konnte nichts tun. Bitte.

Tränen rannten über meine Wangen. Bitte. Meine Versuche mich zu wehren, wurden weniger. Bitte Kyle. Ich spürte meine Hände nicht mehr. Luft! Kyle! Bitte....! Ich versuchte ihn anzusehen. Versuchte meine Augen zu öffnen, doch ich hatte das Gefühl nichts sehen zu können.

Bitte bring mich nicht um!

Amokarlam II -Die Geliebte eines PsychosWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu