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alex g - advice

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alex g - advice

...

Alles ging so schnell.

Noch eben hatte ich seine warme Haut unter meinem Gesicht gespürt. Seinen ruhigen Atem beobachtet.
Er hat nie Probleme damit gehabt, einzuschlafen, sobald ich neben ihm lag. Er machte keinen Ton.
Kein Schnarchen, kein lautes Atmen.
Er lag ganz ruhig neben mir, mit geschlossenen Augen. Wie ein Kind nach seiner Gute-Nacht-Geschichte.
Seine ruhige Art löste in mir Frieden aus. Mit mir Selbst und mit dem, was ich vor einigen Augenblicken getan hatte. Sein Atem strich mir die Haarsträhnen aus dem Gesicht. Es kitzelte in meinen Augenbrauen. Sein Arm lag schützend um meinen Oberkörper, die Hand ruhte auf meinem Rücken.
Sie war warm; so warm. Ich fühlte mich wohl. Angestrengt. Aber wohl.
Meine Sorgen waren, nur für diesen Augenblick, wie verschwunden. Einfach weg. Ich dachte nur an ihn - seine Frisur, die Finger, die Augen. Den Mund. An seine Stimme und sein Lächeln. Daran, an was er wohl dachte. Was wohl in seinem Kopf vorging. Was er wohl von mir dachte. Was er wohl träumte?
Würde er auch von mir träumen?

Es klopfte an der Tür. Nicht leise. Nicht ruhig. Es hämmerte.
„April?" Ich konnte Dylans Stimme erkennen. „April, ist Thomas bei dir?"
Bei seinem Namen öffnete er verschlafen die Augen.
„Wir müssen weg. Leute, wir MÜSSEN HIER WEG!"
Thomas sprang auf. Zog sich an. Öffnete die Tür.
„Thomas, warte!" Dylan, Miles und Finn rannten ins Zimmer. Mit einem lauten Knall fiel die Tür wieder hinter ihnen zu.
„Leute, Bitte!"
Hastig versuchte ich mir so schnell wie möglich den Pulli wieder über zu ziehen.
„Für Scham ist jetzt keine Zeit. Pack deine Sachen."
Sein Tonfall brach mir wieder einmal das Herz.
„Steh auf und pack deine Sachen, JETZT!"

Ich verstand nicht ganz, was los war.
Ich verstand nicht um was oder wen es ging.
Ich griff nach meinen Sachen, schlüpfte so schnell es ging in die Schuhe und rannte ihnen hinterher. Sie warfen die Schlüssel einfach an die Theke.
Die Dame an der Rezeption sabbelte etwas, was wir sowieso nicht verstanden hätten. Die kalte Luft machte mich richtig wach, wie ein starker Kaffee, ein Schlag ins Gesicht.
Vor der Straße in welcher das Auto stand blieben sie stehen.
Ich zog Dylan zu mir, „was soll das? Was ist l-" Er unterbrach meine Hysterie, indem er mir seine Hand auf den Mund drückte. Mit erhobenem Zeigefinger vor seinem Mund und einem „psh"-Geräusch versuchte er mir deutlich zu machen, dass mein lautes Geplapper immer noch unangebracht war.
Miles spähte vorsichtig in die vor uns liegende Straße, zuckte dann zurück und flüsterte scheisse zu sich selber. Ich wollte wieder fragen, was los war. Ich wollte wissen, was auf einmal passiert ist. Ob es allen gut geht. Was los ist. Sind wir in Gefahr? Mein Herz war nie so laut wie in diesem Augenblick.
Dylan nahm die Hand von meinem Mund und bevor ich einen Atemzug nehmen konnte, flüsterte er: „wir haben uns getäuscht. Sie suchen dich wirklich. Auch hier. Und ich glaube, dass sie dich gefunden haben."

Mein Herz rutschte mir in die Zehenspitzen.

Jetzt wollte ich gar nicht mehr atmen.

In diesem Moment wurde mir die Antwort auf meine Frage bewusst.
Ich wollte definitiv nicht nach Hause.
Irgendwann vielleicht. Aber niemals jetzt.
Diese stinkende, dreckige Bande von jungen Männern war gerade mein Zuhause. Dieser riesige Junge war mein Zuhause.
Die Dachdiele, das Fenster in der Schräge, die grünen Wiesen - all das würde mir nicht weglaufen. Ich könnte es eines Tages freiwillig wieder sehen. Die Jungs nicht. Würden sie einmal sich von mir entfernen, würde ich sie vermutlich nie wieder finden.
Kein Kompass der Welt könnte mich all die Wege führen, die sie ohne mich erlebten würden.
Und das könnte ich mir niemals verzeihen.
Mein Herz wollte genau das hier, nichts anderes.

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⏰ Last updated: Oct 28, 2022 ⏰

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ɾυɳαɯαყ • thomas brodie sangster Where stories live. Discover now