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Depuis le début
                                    

Ich spürte wie mir schlecht wurde.
Gestern Nacht während Adrian ganz allein, womöglich voller Angst und schmerzen seine letzte Atemzüge getan hatte, hatte ich draußen mit Elian getanzt und war glücklicher als zuvor gewesen. Was war ich nur für ein Mensch!?
Wegen mir hat Elian einen wichtigen Menschen verloren. Warum bin ich nicht einfach als erste in den Raum gegangen? Dann hätten Adrian keine Schüsse getroffen. Ich eilte ins Bad und beugte mich über die Toilette, jedoch passierte nichts.
Ich hätte es damals am Bahnhof einfach beenden sollen. Es wäre besser für alle gewesen.

So wie ich Adrian kennenlernen dürfte war er ein aufrichtiger, aufgeschlossener, freundlicher aber vor allem begabter Mann in seinem Feld gewesen. Er und Elian kannten sich schon lang wie ich erfahren habe. Ich konnte sehen das sie vieles miteinander teilten und eine tiefe Verbindung zwischen ihnen herrschte die sie garnicht so wahrnahmen.
Warum bin ich nicht als erste in den Raum gegangen!?
Das alles war meine Schuld! Ich sollte-
Die Badezimmertür wurde geöffnet, und Elian erschien im Türrahmen. Seine Augen waren glasig und gerötet, er hatte geweint. Seine Hände zitterten und ich spürte ein so starkes stechen in meinem Brustkorb das ich meine Hand auf besagten pressen musste.
Es ging ihm nur so wegen mir.

Ich richtete mich mit zittrigen Beinen auf.
„Elian es tut mir so leid. Ich- ich hätte einfach als erste in diesem Raum gehen sollen...ich-„
Er schüttelte den Kopf und schloss mich in seine Arme.
„Hör auf damit. Das ist nicht deine Schuld!" flüsterte er an meinem Hals.
„Du hast ihn gerettet. Du kannst doch nichts dafür das diese verfickte Arterie gerissen ist."
„Bitte hör auf dir die Schuld daran zugeben."
Er drückte mich noch enger an sich.

So standen wir noch eine ganze Weile dort. Engumschlungen und voller lauten Gedanken im Kopf.
Elian löste sich vorsichtig von mir ehe er sich einmal über sein Gesicht fuhr, und mich schließlich zurück in das Schlafzimmer führte.
„Adrian hat knappe zehn Jahre für uns gearbeitet." hörte ich Elian sagen während ich mich neben ihm auf der Bettkante niederließ.

„Sein Vater Vito war damals die rechte Hand meines Vaters gewesen. Vito und mein Vater waren in Italien in der gleichen Gegend aufgewachsen und später sind sie zusammen nach Amerika. Vom Anfang an stand Vito meinem Vater treu zur Seite, er war Teil der Familie. Vito verliebte sich, heiratete und bekam einen Sohn Adrian mit seiner Frau.
Er hielt beide aus der ganzen Mafia Sache raus, aus Angst sie zu verlieren.
Mein Vater versprach ihm sich um seine Familie zukümmern falls Vito jemals etwas zustoßen sollte. Damals gab es einen großen Streit mit einem verfeindeten Clan. Ich habe vieles nicht mitbekommen weil ich erst 13 war. Aber das schlimmste habe ich trotzdem mitbekommen. Es ist vieles schief gegangen und wir haben Menschen verloren. Wichtige Menschen. Sehr wichtige Menschen." er atmete zitternd ein, und ich drückte seine Hand.

„Vito starb. Seine Frau verschwand danach und wir nahmen Adrian bei uns auf. Damals war er vierzehn, hatte eine Zahnspange und diesen hässlichen Haarschnitt." bei dieser Erinnerung grinste Elian kurz.
„Lucio und Ich versuchten mit ihm zu reden, und uns mit ihm anzufreunden, aber Adrian stieß uns immer wieder von sich. Er redete kaum und verkroch sich mit seinem Laptop in seinem Zimmer. Eines Tages fragte ich ihn was er dort auf seinem Laptop tat und er zeigte es mir. Er sprach das erste mal mehr als drei Worte und das hat mich so unfassbar gefreut."
Er starrte lächelnd in die Ferne.

„Er öffnete sich immer mehr und brachte mir und Lucio bei wie man Firewalls hackte und so weiter. Lucio interessierte sich nicht so sehr wie ich dafür weshalb Adrian irgendwann nur noch mir das Hacken beibrachte und mit Lucio übte auf Holzpuppen zu schießen.
Wir wuchsen über die Jahre sehr zusammen. Bis wir älter wurden und wir uns nur noch selten sahen da wir unterschiedliche Aufträge erhielten und Adrian hauptsächlich unterwegs war. Aber unsere Freundschaft hielt trotzdem. Wir haben zusammen die schlimmste Zeit unseres Lebens durchgestanden."
Er sah auf seine Hände.
„Scheiße, Blake- ich... er kann doch jetzt nicht einfach weg sein!" er sah mich mit schmerzverzerrtem Gesicht an und ich schloss ihn in meine Arme.

Die Geschichte die er mir erzählt hatte berührte mich sehr. Das stechen in meiner Brust wurde stärker. Es tat weh ihn so zu sehen und ihm nicht helfen zu können. Ich würde Adrian so gerne zurück holen. Ich wünschte ich hätte anstatt Adrian dort gelegen, doch dafür war es zu spät.

Wir lagen dem ganzen restlichen Tag im Bett und Elian erzählte mir Geschichten von Adrian ihm und Lucio. Ich lauschte ihm aufmerksam und erzählte ihm von der Fahrt auf der Adrian und ich uns unterhalten hatten. Wir trauerten zusammen und ich wünschte mir das ich Elian seinen Schmerz nehmen könnte.

Am Abend packten wir unsere Sachen ehe wir zum Flughafen gefahren wurden. Dort nam ich auch Lucio in den Arm der abwesend am Rand stand. Jedoch war das keine Umarmung des Mitleids, denn das wollte ich damals auch nicht, es war eine Umarmung des Verstehens, des stärkens und des einfach nur da seins.
Er sah mich dankbar an.
Im Flugzeug herrschte stille. Erdrückende Stille die wie Federn über meine Haut strich ehe sie sich mit tausend kleinen Dornen in meine Haut biss.

Die ganze Familie trauerte und auch ich tat dies. Ich hatte Adrian zwar nicht so gut und lang gekannt wie die Romano's, jedoch hätte ich mich gefreut ihn besser kennenzulernen.
Zurück in LA würde Adrian beerdigt werden.

Wie hättet ihr an Elian's Stelle reagiert?

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Wie hättet ihr an Elian's Stelle reagiert?

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